Messehighlights

Insgesamt 2.066 Aussteller aus 45 Ländern präsentierten auf der IAA in Hannover, der weltweit wichtigsten Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik, aktuelle Innovationen im Bereich der kleinen und großen Nutzfahrzeuge. Die Zahl der Aussteller nahm erneut zu und lag nur knapp unter dem Rekordniveau von 2008. So gab es auch in diesem Jahr einige interessante Highlights auf dem knapp 265.000 Quadratmeter großen Areal zu bestaunen.

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Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, zeigte sich sehr zufrieden mit dem deutlichen Wachstum der Nutzfahrzeugmesse: „Die IAA hat damit ihre Position als weltweite Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik weiter gestärkt und ausgebaut.“ Ähnliches betonte der Bundesverkehrsminister, Alexander Dobrindt, bei seiner Eröffnungsrede zur 65. Internationalen Automobilausstellung der Nutzfahrzeuge: „Die IAA Nutzfahrzeuge ist die weltweit bedeutendste Messe dieser Art. Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie zeigen eindrucksvoll, welche Innovationen und Trends die Nutzfahrzeugbranche bietet. Besonders interessant sind die technischen Entwicklungen in den Bereichen Vernetzung, Effizienz und Fahrzeugsicherheit.“

Neue Studien und Fahrzeuge
Die Publikumsmagneten auf Automobilmessen sind selbstverständlich die neuesten Entwicklungen der Fahrzeughersteller: Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Premieren, Facelifts und Studien zu entdecken. So präsentierte Fiat Professional die runderneuerte Version des Doblò Cargo. Der Stadtlieferwagen erscheint in einem neuen Design, das stärker an den großen Bruder, den Ducato, angelehnt ist. Die vierte Generation des Italieners wird als Kastenwagen, Kombi, Flachboden und Pritschenwagen erscheinen und soll bereits im kommenden Jahr auf deutschen Straßen rollen. Die wahlweise 70 kW (95 PS) oder 88 kW (120 PS) starken Benzinmotoren erfüllen darüber hinaus die Euro-6-Norm, die natürlich auch ein Thema der diesjährigen IAA war. Mittlerweile, so der Tenor, könne ein moderner Euro-6-Lkw im Vergleich zu einem Lkw von vor 25 Jahren bis zu 98 Prozent Schadstoffe einsparen. Alexander Dobrindt sprach gar von einem Durchbruch bei der Abgasreform und zeigte sich zufrieden mit der Umsetzung der Normen durch die Automobilindustrie: „Wir sind froh, dass der Knoten beim Thema Euro-6 nun durchschlagen ist. Ab dem kommenden Jahr werden sich Investitionen in die umweltfreundlichste Technologie endlich auch bei der Lkw-Maut lohnen.“

Ebenfalls aus Italien stammt die Transporterstudie Vision von Iveco. Hier zeigt sich, was in den nächsten Jahren technisch wohl in den kleineren Nutzfahrzeugen Einzug halten wird: Von der Integration von Tablets und Smartphones im Armaturenbrett bis hin zu Leichtbauelementen und Hybridmotorisierung hat der Nutzfahrzeugspezialist in seinem neuesten Konzept viele Ideen verwirklicht. Auch Volkswagen stellte mit dem Tristar eine Fahrzeugstudie vor. Viele Elemente des mit Spannung erwarteten T6-Modells sollen hier bereits verwirklicht worden sein.

Gleichzeitig präsentierte Mercedes-Benz dem Fachpublikum den neuen Vito, bei dem die Scheinwerfer an der Front sofort ins Auge fallen. Diese sollen optional auch mit dem Lichtsystem ILS ausgerüstet sein. Damit passen sich die Scheinwerfer automatisch an das Tempo des Fahrzeugs an und verändern die Lichtverteilung selbstständig, sodass der Fahrer immer die perfekte Sicht bei Nachtfahrten über Autobahnen oder Landstraßen haben soll.

Kommunikation und Innovation
Nicht nur bei den Automobilherstellern gab es interessante Neuerungen zu entdecken. Auch Nachrüstspezialisten und Zulieferer konnten mit innovativen Ideen und Produkten überzeugen. So steuerte der Getriebehersteller ZF einen 25 Meter langen Lkw rückwärts durch einen Pylonenparcours, und das mit einem Fingerwisch über einen Tablet-PC. Rangierschäden an Entladerampen könnten so in Zukunft vermieden werden.

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Neben den Tabletbildschirmen und Navigationsdisplays werden in Zukunft wohl noch weitere kleine Displays im Cockpit der Fahrzeuge integriert werden. Der Zulieferer Continental hat einen Totwinkelassistenten vorgestellt, bei dem der klassische Außenspiegel durch 12-Zoll- Bildschirme in der A-Säule des Fahrzeugs ersetzt werden soll. Dies bringt für kleine und große Lkw gleich mehrere Vorteile mit sich: Zum einen wird der einsehbare Bereich im Vergleich zum Spiegel vergrößert und zum anderen reduziert sich der Luftwiderstand durch die Anbringung von Kameras anstelle großer Außenspiegel. Die so verbesserte Aerodynamik hilft dabei, den Kraftstoffverbrauch zu senken.

Auf die inneren Werte kommt es an! Diese Erkenntnis hat, in gewissem Maße, auch bei Nutzfahrzeugen seine Berechtigung. Das Thema Ladungssicherung beispielsweise spielt seit Jahren eine entscheidende Rolle in der Branche. Daher verwundert es auch nicht, dass die Einbauspezialisten ebenfalls interessante Neuerungen vorstellen konnten. Aluca präsentierte erstmalig die neue Aluca-BOXXen-Schublade auf Basis der bekannten dimension2-Schubladen. Hierbei wurde das Prinzip der geschlossenen Schublade durch ein stabiles (offenes) Rahmensystem ersetzt, das auch den seitlichen Eingriff in die Boxen ermöglicht. Gleich zwei neue Sachen gab es am Messestand von Bott zu bestaunen. Der neue Hyundai H350 Cargo wurde hier mit speziellen Einbaumodulen ausgestellt, die neben dem kompletten Laderaumschutz auch Systeme zur Sicherung der Ladung und eine Vielzahl an Komponenten der bott vario Fahrzeugeinrichtung enthielten. Auch Sortimo konnte Premieren auf der diesjährigen IAA feiern und stellte Produkte aus der neuen Linie Varomobil vor. Diese Produktlinie entsteht in Kooperation mit dem Spezialisten für Werkstattbedarf, Montage- und Befestigungsartikel, der Theo Försch GmbH & Co KG.

Zukunftsideen
Insgesamt bot die Nutzfahrzeug IAA in diesem Jahr mit dem „China-Tag“, dem „Indien-Tag“ und dem „Türkei-Tag“ drei Länderschwerpunkte. Darüber hinaus gab es rund 30 Fachveranstaltungen und Kongresse, bei denen sich die Besucher zu den neuesten Entwicklungen informieren konnten. Ein Kongress fand unter dem Motto „Connected Car – die Zukunft der Mobilität“ statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung diskutierten 350 Entscheider aus der Automobil- und IT-Industrie sowie Vertreter der Wissenschaft und Politik in verschiedenen Referaten und Keynotes über die Themenfelder Car-to-Car-Communications, E-Mobility und IT-Infotainment, autonomes Fahren, intelligente Navigation, Verkehrsmanagement und Fahrerassistenzsysteme. Dazu eingeladen hatten das Fachmagazin carIT, der VDA und der IT-Verband Bitkom. „Das Auto erfindet sich neu – und ist wesentlicher Bestandteil unserer mobilen Zukunft. Car-IT ist die Grundlage für Innovationen in den kommenden Fahrzeuggenerationen“, so fasste Matthias Wissmann den Inhalt der Diskussionen treffend zusammen. Das Fahrzeug wird immer mehr Aufgaben für den Fahrer übernehmen können.

Die Spitze dieser ‚Outsourcingmaßnahmen‘ ist sicherlich das autonome Fahren. Mit dem Future Truck 2025 hat Daimler eine Studie vorgestellt, die weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Der Schwerlast-Lkw soll bereits in wenigen Jahren den Güterverkehr revolutionieren und den Fernverkehr der Zukunft noch sicherer, effizienter und vernetzter machen. Dabei fällt die Daimlerstudie nicht nur durch ihr futuristisches Exterieur mit LEDLichtinszenierung auf, sondern vor allem sorgen die inneren Werte und Funktionen für Aufsehen. So scannen Radarsensoren und Kameras das Umfeld des Trucks. Dies mache Rückspiegel überflüssig und den Totwinkel zu einem Problem der Vergangenheit, so die Entwickler. Ein Blind-Spot- Assist beispielsweise kann für mehr Sicherheit beim Abbiegen und beim Spurwechsel sorgen. Mit dem Highway Pilot soll darüber hinaus autonomes Fahren auch im Schwerlastverkehr realisiert werden. Der Lkw hält automatisch den richtigen Abstand und das passende Tempo ein, sucht sich via Navigation die kürzeste Strecke und lenkt Fahrer und Fracht sicher durch den Verkehr. Bei so viel Eigenständigkeit stellt sich nur noch die Frage: Was macht eigentlich der Lkw-Fahrer in dieser Zeit? Doch auch dafür haben die Ingenieure bei Daimler eine Antwort gefunden: In Zukunft wird der Fahrer mehr zum Transportmanager. Im Cockpit der Zukunft lenkt er nicht mehr den Truck, sondern hauptsächlich die Logistik und Büroarbeiten.

Die Nutzfahrzeug IAA in Hannover war mehr als nur eine reine Automesse. Insgesamt wurden 322 Weltpremieren, 78 Europapremieren und 52 Deutschlandpremieren rund um das Thema Mobilität vorgestellt. So resümierte Matthias Wissmann auf der IAA-Abschluss-Pressekonferenz: „Diese IAA war auch ein großer internationaler Mobilitätskongress mit einem spannenden Actionprogramm.“

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