Transporter als Imageträger

Auffällig gestaltete Firmenwagen sind gute Reklamemöglichkeiten für Unternehmen, insbesondere, wenn die großen Seitenwände eines Transporters als Werbefläche genutzt werden. Prinzipiell können die Fahrzeuge dafür lackiert oder beklebt werden. Immer öfter kommen allerdings die Bekleber zum Zuge.

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Dekoration
In vielen Branchen werden Unternehmen in der Außenwahrnehmung vor allem durch ihre Fuhrparks repräsentiert. Gerade Außendienst- und Technikerflotten fahren mit dem Firmenwagen direkt bis zum Kunden und sind vielfach im Straßenbild durch eine auffällige Farbe oder Beschriftung zu erkennen. Fast immer sind Transporter und Lieferwagen mit einer Werbebotschaft auf dem Fahrzeug unterwegs. Dass viele Unternehmen ihren Fuhrpark nutzen, um im öffentlichen Raum auffällig und großflächig auf sich aufmerksam zu machen, liegt nicht zuletzt daran, dass Fahrzeugwerbung die einzige Form der Außenwerbung ist, die nicht genehmigt werden muss. Die fahrenden Imageträger werden dabei immer häufiger mit einer Spezialfolie beklebt. „Die Beklebung ist“, wie Peter Zeug, Geschäftsführer der Wezet-Beschriftungsfabrik, weiß, „preislich günstiger als eine Lackierung und lässt sich einfach und rückstandslos wieder entfernen.“

Doch um dies gleich vorwegzunehmen: Die häufig gestellte Frage „Lackieren oder Kleben?“ kann hierbei in die Irre führen. Denn schließlich wird die Folie auf das lackierte Fahrzeug aufgebracht und nicht direkt auf das Blech. Der Untergrund muss dafür in einem einwandfreien Zustand sein, um bei der Entfernung der Folie keine Lackschäden zu verursachen. Allein die aufwendige Umlackierung bei der Ein- und Aussteuerung der Fahrzeuge entfällt durch eine Folierung. Zudem können durch eine bedruckte Folie auch fotorealistische Motive auf dem Fahrzeug umgesetzt werden, die mit einer Sprühpistole nicht realisierbar wären. Es ergeben sich in Sachen Gestaltung und Kreativität demnach einige Vorzüge gegenüber der Lackierung, zumal auch Metallictöne mittlerweile „geklebt“ werden können.

Protektion
Neben der Außenwirkung durch Werbebotschaften können Fahrzeugbeklebungen weitere Vorteile mit sich bringen: So ist es auch möglich, einfach nur eine Schutzfolie auf den Dienstwagen aufzubringen. Bei dieser Fahrzeugvollverklebung, dem sogenannten Car-Wrapping, wird der Lack unter der Folie vor äußeren Einflüssen und Gebrauchsspuren, wie Witterung und Kratzer, geschützt. Somit erhöht sich nach dem Entfernen der Folie der Wiederverkaufswert am Ende der Nutzungszeit in der Flotte, da der Fahrzeuglack noch in tadellosem Zustand ist. Das Car-Wrapping ist daher nicht nur in Kauffuhrparks im Einsatz, sondern auch für Leasing-Fahrzeuge interessant. Hier können Fahrzeuge in den Standardfarben zu günstigen Konditionen geleast und in den gewünschten Sonderfarben foliert werden. Zusätzlich entfallen die Mehrkosten bei der Rückgabe durch eventuelle Lackschäden. Darüber hinaus gibt es auch Anbieter wie Bruxsafol, die Folien für die Fahrzeugscheiben anbieten. Diese können beispielsweise vor Steinschlägen schützen.

Um einen möglichst hohen Restwert zu erzielen, ist es wichtig, dass das Fahrzeug in einem möglichst guten Zustand ist. Daher spielt für Fuhrparkmanager eine rückstandslose Entfernung der Folien eine besonders wichtige Rolle. Ralf Schadwinkel, Bereichsleiter der Rosenberger GmbH & Co. KG, versichert gegenüber Flottenmanagement: „Grundsätzlich können unsere Folien von geeigneten Untergründen rückstandslos entfernt werden. Es ist immer eine Frage des Aufwandes. Je länger sich eine Folie auf dem Fahrzeug befindet, desto größer ist der Kraftaufwand, diese wieder abzulösen. Dabei spielt auch der Untergrund eine entscheidende Rolle. So kann es zum Beispiel bei nichtfachmännisch nachlackierten oder ausgebesserten Karosserieteilen sowie bei Roststellen zu Ablösungen des Lackes kommen. Eine rückstandslose Neutralisierung kann in einem solchen Fall nicht garantiert werden.“

Kreativität
Bei den ganzen Vorzügen der Fahrzeugbeklebung sollte nicht vergessen werden, dass der Prozess von der Entwicklung bis zum Aufbringen der Folie nicht zu unterschätzen ist. Das Gestalten, Bedrucken, Verarbeiten und Verkleben von Fahrzeugfolien erfordert eine Menge handwerkliches Geschick, Know-how und Erfahrung. Dabei erklärt Ralf Schadwinkel die besonderen Herausforderungen bei der Fahrzeugbeschriftung: „Die grafische Gestaltung eines Fahrzeuges erfordert eine Menge Erfahrung. Nicht alle Bereiche einer Karosserie sind dafür geeignet: zum Beispiel Zierleisten, Stoßfänger oder Spiegel, die nicht in Wagenfarbe lackiert sind. Auch müssen Sicken und Wölbungen bei der Positionierung von grafischen Elementen in die Überlegungen miteinbezogen werden.“

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Gerade wenn es um Beschriftungen und Werbebotschaften geht, ist eine sorgfältige Planung elementar. Denn so groß der positive Effekt durch eine gute Außendarstellung auch ist, genauso weitreichend können die negativen Folgen durch eine schlechte Fahrzeugbeklebung sein. Daher ist es wichtig, den richtigen Dienstleister für die Flotte zu finden. Viele Folierer können die Fuhrparks bereits bei dem Entwurf der Beklebung mit einer eigenen Grafik- und Designabteilung unterstützen. So kann bereits vor dem Einkauf der Folien geklärt werden, was zu dem Unternehmen und dem Fahrzeug am besten passt und was nicht umsetzbar ist. Daher erläutert der Geschäftsführende Gesellschafter von Der Beschrifter Holger Grundt: „Wir beschäftigen fünf Projektleiter mit grafischer Ausbildung (Mediengestalter und Kommunikationsdesigner), die mit unseren Kunden und deren Agenturen Entwürfe gestalten.“

An unserer kleinen Anbieterübersicht über Fahrzeugfolierer ist zu erkennen, dass alle Dienstleister eine Folierung sowohl am eigenen Standort als auch beim Unternehmen vor Ort durchführen können. Doch auf dem Firmenhof des Unternehmens lassen sich meist nur eine einfache Beschriftung oder kleinere Beklebungen durchführen, für Car- Wrapping oder größere Projekte fährt man die Fahrzeuge am besten direkt zum Dienstleister. So hat die Werbeland GmbH & Co. KG mit etwa 250 Standorten in Deutschland ein weitreichendes Servicenetz aufgebaut. Manche Anbieter wie die Reif Werbe- und Folientechnik GmbH haben auch einen eigenen Hol- und Bringservice, um hier reibungslose Serviceabläufe zu gewährleisten. Dennoch ist die Beklebung von Dienstwagen immer auch eine Prozess- und Organisationsfrage. Gerade bei Großfuhrparks sollten die Fahrzeugfolierer bereits bei der Fahrzeugbestellung miteinbezogen werden, um lange Wartezeiten, in denen das Fahrzeug nicht genutzt werden kann, zu vermeiden.

Haltbarkeit
Bei der Frage nach der Haltbarkeit der Klebefolien sind die Angaben durchaus unterschiedlich (siehe Tabelle). Wenngleich fast alle Folien die Fahrt in die Waschanlage überleben, ist die Funktionsdauer mit drei bis maximal zehn Jahren von Anbieter zu Anbieter verschieden. Ausschlaggebend für die Haltbarkeit ist die Qualität der Folie selbst und welches Druckverfahren verwendet wird. So wird die Haltbarkeit bei einem Digitaldruck mit etwa drei Jahren angegeben. Das reicht oft noch für eine Leasingflotte, bei einem Kauffuhrpark, bei dem zum Teil Laufzeiten von acht Jahren erreicht werden, eher nicht. Daher sollte vorher geklärt werden, welche Materialien zum Einsatz kommen. Wann bei den Folien der Lack ab ist, ist also durchaus unterschiedlich. Dennoch lohnt sich für Flotten eine Beklebung aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und der vergleichsweise günstigen Werbefläche. Allerdings hat auch eine ordentliche Folierung ihren Preis, daher sollte bei der Wahl des passenden Dienstleisters nicht der günstigste Anbieter, sondern das beste Konzept den Zuschlag erhalten. Schließlich ist schlechte Werbung doppelt teuer.

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