Volles Programm

Einmal im Jahr lädt der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) zur Tagung Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement ein. Diesmal fand das mittlerweile neunte Treffen im Ramada Hotel Micador in Niedernhausen statt. Auch Flottenmanagement ist als exklusiver Medienpartner in den Taunus gereist und konnte vor Ort interessante Gespräche führen.

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Mobilität und Fuhrpark sind im Wandel. Technischer Fortschritt und neue Anforderungen machen den Beruf des Fuhrparkleiters interessant, aber auch immer komplexer. Daher sind Veranstaltungen wichtig, auf denen Innovationen vorgestellt werden und ein Expertenaustausch stattfinden kann. So bot die neunte BME-Tagung neben der Fachausstellung verschiedener Hersteller und Dienstleister, den Vorträgen, Workshops und Round-Table-Gesprächen in den Pausen auch genügend Zeit zum Dialog der Fachkräfte aus dem Bereich Flottenmanagement.

Alternativen
Den Anfang machte der Referent und Moderator der Veranstaltung, Fabian Schneider (strategischer Einkäufer, Hilti Deutschland AG). Nach der Begrüßung der Teilnehmer beschrieb er in einem ersten Vortrag den „klassischen Fuhrpark“ anhand der Flotte der Hilti Deutschland AG. Dabei teilt sich der Fuhrpark des Werkzeugherstellers in die Bereiche Außendienstflotte und Motivationsflotte. Bei beiden spiele das Firmenimage zwar eine Rolle, dennoch seien die Außendienstfahrzeuge klar der Funktionalität untergeordnet. Interessant waren die Überlegungen zur Kostenoptimierung in diesem Bereich, hier kamen Spritsparmodelle, Downsizing, Corporate Carsharing, alternative Antriebe und sogar Fahrräder zur Sprache. Auch in den folgenden Beiträgen und Diskussionen kamen diese Punkte immer wieder auf. Beispielsweise berichtete Vincent Arnaud von der PSA Citroën Deutschland GmbH von den zunehmenden Erfolgen von Carsharing in Unternehmen und begründete dies vor allem auch mit einem veränderten Mobilitätsanspruch der jüngeren Generationen. Auch Kostengründe sprechen für das Autoteilen im Unternehmen. Manfred Klein-Wiele von der Homag Group AG konnte von der erfolgreichen Implementierung eines Carsharing-Systems in seiner Flotte und der damit verbundenen besseren Auslastung des Fuhrparks berichten.

Mit dem Vortrag zum Thema „Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität im Pharmaunternehmen“ widmete sich Klaus Bockius, der im Flottenmanagement des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim arbeitet, alternativen Antrieben im Fuhrpark. Dabei zog er ein zweigeteiltes Fazit zu den bisherigen Bemühungen in diese Richtung: „Elektromobilität in der Flotte ist kein Selbstläufer: Hinsichtlich Ladezeit, Infrastruktur und Modellvielfalt sind wir auf einem sehr guten Weg, auch wenn alternative Antriebe im Fuhrpark bislang nur in speziellen Einsatzbereichen vollständig umsetzbar sind.“ Dennoch war das Interesse an dieser Thematik sehr groß und wie man an den zahlreichen Diskussionsbeiträgen der Fuhrparkleiter erkennen konnte, hatten sich bereits viele mit diesen Fragen beschäftigt.

Motivation
Einem ganz anderen Topic widmete sich Thomas Schmidt, Leiter Commercial und Key Accounts bei der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH. Der Manager der britischen Edelmarke sprach über ein in Deutschland allzu oft vernachlässigtes Thema: die Mitarbeitermotivation. „Häufig ist die Mitarbeitermotivation auf den Vertrieb konzentriert, dabei müssen auch andere Firmenbereiche motiviert sein“, erklärt Thomas Schmidt. Für einen Außendienstler ist ein besonderer Dienstwagen ein wichtiger Anreiz, bei einem Unternehmen zu bleiben. Daher folgert der Firmenkundenchef von Jaguar Land Rover: „Der Firmenwagen wird in der Zukunft noch viel wichtiger in Sachen Motivation sein.“

Doch dies gilt nicht uneingeschränkt für alle Branchen und Unternehmensbereiche. Gerade der demografische Wandel in der Gesellschaft wird für die Unternehmen schwer zu kompensieren sein. Bei der Suche nach neuen Fachkräften spielt auch die Motivation eine entscheidende Rolle. Hier müssen Anreize geschaffen werden, um Mitarbeiter zu werben und auch zu halten. Dabei kann ein toller Dienstwagen helfen. In manchen Branchen und je nach Motivationstyp ist allerdings ein teures Dienstfahrrad oder ein angenehmes Arbeitsumfeld wichtiger. „Die Unternehmen müssen wissen, was ihre Mitarbeiter wollen“, fasst Schmidt zusammen.

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Runder Tisch
Am Nachmittag gab es dann bei den parallel stattfindenden Round-Tables die Gelegenheit, an unterschiedlichen Diskussionsrunden teilzunehmen. Gunter Glück, Geschäftsleiter Vertrieb und Kundenbetreuung der LeasePlan Deutschland GmbH, leitete die Diskussion zum Thema „Internationales Fuhrparkmanagement“ – was kann es leisten? Die Flottenexperten tauschten sich unter anderem über Anforderungen und Herangehensweisen an eine grenzüberschreitende Flottenverwaltung aus. Dabei standen auch Kosteneinsparungen und Prozessoptimierungen im Fokus der Runde.

Gleichzeitig erörterten an einem anderen „runden Tisch“ Hans-Joachim Guth und Helena Lindh von dem Berliner Softwareunternehmen Carano Software Solutions GmbH gemeinsam mit den Teilnehmern der Tagung den Stand der Dinge in Sachen Travelmanagement, Mobilität der Zukunft und E-Carsharing. Als Einstiegsfrage wollten die Moderatoren des Round-Tables von den Flottenmanagern wissen, ob sie die Fahrzeugkonfiguration softwaregestützt durchführen oder nicht. Das Zusammenstellen des neuen Firmenwagens ist bekanntlich eine Lieblingsaufgabe von Dienstwagenfahrern, daher konnte jeder Fuhrparkverantwortliche eigene Erfahrungen dazu in die Runde einbringen, sodass die Diskussion bereits von der ersten Minute in vollem Gange war.

Ein weiterer spannender Anstoß der Moderatoren von Carano war die Frage, inwieweit Reisekosten und Travelmanagement mit der Flottenverwaltung zusammengelegt sind. Anders als die Softwareunterstützung bei der Fahrzeugkonfiguration hatten diese Verknüpfung bislang nur wenige Unternehmen eingeführt, wie die Flottenverwalter berichteten. Dennoch ließen sich durch die strategische Zusammenlegung von Travel- und Mobilitätsmanagement wichtige Synergieeffekte erzielen, so das Fazit der Diskussionsrunde in diesem Punkt. Im Hintergrund steht die Frage: Wie kann die Ressource Mobilität sinnvoll eingesetzt werden? Dabei können neben dem Dienstwagen auch Fahrräder, Carsharing-Fahrzeuge oder Fahrgemeinschaften eine Rolle spielen.

Fazit
Eines konnte die BME-Tagung zeigen: Die Welt der Automobile ist im Wandel. Hier und da kommen bereits Elektrofahrzeuge zum Einsatz und an weiteren Alternativen zum klassischen Verbrenner wird geforscht. Der Flottenmanager von heute sieht sich vor spannende Herausforderungen gestellt, die in vielen Punkten ein Umdenken erfordern. In Niedernhausen wurde daher oft über Mobilitätsfragen gesprochen, bei denen der klassische Dienstwagen nur eine von mehreren Optionen ist. E-Bikes, Corporate Carsharing und ein flexibles Travelmanagement wurden mehrfach angesprochen. Wie schnell diese Entwicklungen Realität werden, zeigt die rasant wachsende Akzeptanz von Carsharing-Angeboten in Deutschland. Am Ende eines langen Tages und eines vollen Tagungsprogramms konnten die Teilnehmer mit vielen Eindrücken und Erkenntnissen die Veranstaltung verlassen.

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