Die neue Freiheit

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Die neue Freiheit

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Früher (als alles besser war) fungierte ein eigenes Auto als Garant für die persönliche Freiheit. Hinreichend Geld für Sprit vorausgesetzt, konnte der Autobesitzer jederzeit zu jedem Ort fahren. Und zwar direkt von Tür zu Tür, bequemer ging es kaum. Zudem diente das Auto uneingeschränkt als Statussymbol nach der klaren Regel: je größer der Motor und je cooler Marke und Modell, desto höher der soziale Status in der Gruppe.

Inzwischen hat die Auto-Welt sich verändert und verändert sich immer weiter, zudem immer schneller. Nicht nur, dass zumindest die Hubräume kleiner und die Zylinder weniger werden. Ein fettes Auto ist nicht mehr in allen Gesellschaftsschichten positiv besetzt. Da sind beispielsweise die „Ökos“ (die gehören sicher zu der ebenfalls wachsenden Gruppe der Vegetarier!), für die ist eher das Fahrrad cool und ein Auto höchstens dann, wenn es maximal umweltverträglich ist. Hinzu kommen die zahlreichen gesetzlichen Regelungen, Beschränkungen (Geschwindigkeit, Abstand, Umweltzonen) und Sanktionen (hubraumbezogene Steuer, Ökosteuer auf den Kraftstoff), die dem freiheitsliebenden Autofahrer das Leben schwer machen.

Der Dienstwagenboom hat zwar das Problem mit den Spritkosten gelöst (auf Kosten einer auch nicht zu knappen 1%-Regelung), aber jetzt redet nicht nur der Partner mit bei der Autoauswahl, sondern auch noch der Chef oder zumindest der Fuhrparkleiter. Zum Firmenimage muss es passen, die richtige Farbe sowie genügend Türen haben, und überhaupt die Sache mit der Umwelt: Kraftstoff sparen soll man jetzt auch (huch, der ist doch versteuerter Lohnbestandteil?).

Jetzt gibt es auch noch immer mehr Assistenten, die mancher als Bevormundung sieht. Ständig piepst, warnt, maßregelt das Auto, wofür früher „nur“ der Partner zuständig war – wo bleibt da die persönliche Freiheit

Die muss neu definiert werden, und daran ist nichts Schlechtes: Das Auto ist ein komfortables Transportmittel von Tür zu Tür, immer noch und trotz wachsender Staus. Die Assistenten helfen nicht nur Unfälle zu vermeiden, sondern können, wenn sie denn mal konsequent umgesetzt werden, mehr Freiheit bringen: nicht beim unkontrollierten Rasen über die Autobahn, sondern indem sie hoffentlich bald wirklich autonomes Fahren ermöglichen, beispielsweise im nervigen Stau oder in der Stadt (derweil kann der Fahrer beziehungsweise dann eher der Nutzer arbeiten oder im Internet surfen), und dann am besten noch fahrerlos zum Parkhaus fahren und dort warten, bis der Nutzer das Auto wieder ruft.

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Die Automobilhersteller haben eigentlich alles Notwendige entwickelt. Gefordert ist jetzt die Politik, endlich die rechtlichen Rahmenbedingungen klar zu definieren und die völlig veraltete, anachronistische Wiener Konvention zu ersetzen durch Regelungen, die dem aktuellen Stand der Technik gerecht werden. Darauf und auf die dann neue Freiheit freue ich mich schon!

Ralph Wuttke
Chefredakteur

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