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Interview mit Werner H. Frey (Geschäftsführer, Mitte), Jens Schulz (Bereichsleiter Vertrieb, re.) und Dennis Lindroth (Leiter Vertriebssteuerung, Flotte und Green Mobility, li.) bei der MMD Automobile GmbH in Rüsselsheim

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Flottenmanagement: Seit dem Frühjahr dieses Jahres durchläuft das Geschäft von Mitsubishi in Deutschland grundlegende Änderungen. Auf welche Erfahrungen können Sie dabei zurückgreifen? Mit welchen Zielen haben Sie diese Positionen angetreten, und auf welche Erfolge können Sie seit Ihren Amtsantritten bereits zurückblicken
Werner H. Frey: Seit Anfang Februar bin ich in der Position des Geschäftsführers von MMD Automobile GmbH und begleite die Neuausrichtung von Mitsubishi in Deutschland. Grundsätzlich wollen wir mehr Geschwindigkeit in unsere Abstimmungsprozesse bringen und uns auf die Kernkompetenzen von Mitsubishi, die besonders in den Bereichen Elektroantrieb und SUV liegen, fokussieren. Diese Entwicklungen stoßen schon jetzt nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch beim Händlernetz auf positive Resonanz.
Flottenmanagement: Welcher Stellenwert soll dem Bereich Flotte zukünftig zukommen? Lassen sich hier bereits Tendenzen erkennen? Welche Fahrzeugmodelle sehen Sie als Säulen für das Flottengeschäft von Mitsubishi? Auf welche Neuheiten können sich insbesondere Großkunden in den nächsten zwölf Monaten freuen
Werner H. Frey: Aufgrund unserer Modellpalette werden wir wohl auch mittelfristig nicht zu den volumenstärksten Automobilherstellern im Flottenbereich wachsen, was uns auch bewusst ist. Jedoch sehen wir viel Potenzial bei den bisherigen Säulen unseres Flottengeschäfts – dem ASX, Outlander und Space Star. Gerade den Space Star sehen wir im Bereich von Pflegediensten und Services auf Rädern im Fokus. Denn aufgrund seiner Ausmaße ist er ideal für den Stadtverkehr geeignet und bietet zudem noch jede Menge Platz im Innenraum.
Auf dem Genfer Autosalon konnten wir bereits einen kleinen Ausblick auf die zukünftige Modellstrategie von Mitsubishi geben: So führen wir sukzessive Modelle ein, die neben den herkömmlichen Antrieben auch über Varianten mit alternativen Antriebstechnologien wie Elektromotor, Hybrid- und Plug-in Hybridantrieb verfügen. Einen ersten Vorgeschmack auf diese Modellpolitik gibt der Plug-in Hybrid Outlander, der gerade für Flottenbetreiber mit einem Nachhaltigkeitsanspruch eine interessante Alternative für den Fuhrpark sein kann, da er mit einem CO2-Ausstoß von nur 44 Gramm pro Kilometer, einem Verbrauch von 1,9 Litern und einer Gesamtreichweite von über 800 Kilometern vollkommen alltagstauglich ist.

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Ausgabe 3/2014

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Flottenmanagement: Mitsubishi bietet ein reichhaltiges Angebot an geländetauglichen Fahrzeugen an. Wie ordnen sich diese Modelle in das Flottengeschäft von Mitsubishi ein? Welche Branchen zählen dabei zu den Hauptabnehmern
Jens Schulz: Geländetaugliche Fahrzeuge haben nach wie vor einen hohen Stellenwert in unserer Flottenpolitik. Deren Einsatzschwerpunkte sehen wir vor allem in Bereichen, wo es auf einen hohen Nutzwert der Fahrzeuge ankommt und die Funktionalität eines Fahrzeuges eine übergeordnete Rolle spielt, wie unter anderem im Baugewerbe, in der Forstwirtschaft oder den Gartenbaubetrieben. Aber auch bei Energieversorgern kommen der L200 und der Pajero zum Einsatz, da sie neben ihrer Geländetauglichkeit auch noch über eine hohe Anhängelast verfügen.
Allgemein zeigt sich jedoch, dass viele Unternehmensrichtlinien die geländetauglichen Fahrzeuge aufgrund der hohen Schadstoffemissionen von vornherein ausschließen. Zudem kommt erschwerend die Tatsache hinzu, dass große Fuhrparks vor allem von Fabrikaten deutscher Hersteller beherrscht werden. Mit unserer Neuausrichtung sehen wir jedoch auch neue Ansatzpunkte für geländetaugliche Fahrzeuge in Großfuhrparks: Beispielsweise lässt sich der neue Plug-in Hybrid Outlander mit dem niedrigen CO2-Wert ohne Probleme in jede Car Policy integrieren. Hier sind wir gerade dabei, Großkonzerne davon zu überzeugen, dass ein Plug-in Hybrid SUV nicht nur den Anforderungen hinsichtlich des Aufgabenbereichs, sondern auch der Schadstoffrichtlinie gerecht werden kann.
Flottenmanagement: Mit dem neuen Outlander PHEV ist erstmals auch ein großer SUV über die Steckdose aufladbar. Wo liegen die Vorteile des Plug-in Hybrid Outlander, gerade wenn man den Bereich Flotte im Visier hat
Dennis Lindroth: Mitsubishi ist mit dem Plug-in Hybrid Outlander momentan der einzige Hersteller am Markt, der über einen Allrad-SUV verfügt, den man an der Steckdose aufladen kann. Durch die Verbindung von hohem Nutzwert eines SUV mit den umweltfreundlichen Eigenschaften eines Plug-in Hybrids sehen wir klare Vorteile für den Einsatz als Flottenfahrzeug. Mit der Integration einer alternativen Antriebstechnologie entsteht keinerlei Nachteil in der Funktionalität des Outlander. So wurde beispielsweise die Batterie in den Unterboden integriert, wodurch der großzügige Innenraum des Fünfsitzers nicht an Platz verliert, aber der Outlander durch den tieferen Schwerpunkt an Fahrstabilität gewinnt. Daneben ist es möglich, bis zu einer Reichweite von 52 Kilometern rein elektrisch zu fahren, und wie bereits erwähnt, dank der Hybrid-Technologie auch Strecken von mehr als 800 Kilometer zurückzulegen.
Den Einsatzschwerpunkt für den Plug-in Hybrid Outlander sehen wir dabei nicht im Außendienst, der täglich Strecken von mehreren Hundert Kilometern zurücklegt, sondern eher in den Ballungsgebieten mit ihren vielfältigen Transportaufgaben. Daher steht auch im Gespräch mit unseren Kunden eine Bedarfsanalyse im Vordergrund, denn ein Plug-in Hybrid ist nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn man möglichst oft rein elektrisch unterwegs ist. Ist dies nicht der Fall, ist der Kunde mit unseren Dieselmotoren besser aufgehoben.
Flottenmanagement: Unter dem Begriff „Green Mobility“ bündelt Mitsubishi die Aktivitäten rund um die Thematiken umweltfreundlicher Mobilität und den damit verbundenen Technologien, Produkten und Dienstleistungen. Wie spiegeln sich diese Aktivitäten in der Modellpolitik wider? Welche Ansätze verfolgen Sie, um den Flottenkunden ein ganzheitliches Konzept der Green Mobility anbieten zu können
Dennis Lindroth: „Green Mobility“ ist ein ganzheitlicher Ansatz zur umweltschonenden Mobilität und beschreibt einerseits unsere Palette alternativer Antriebstechnologien. Andererseits bieten wir unseren Kunden darüber hinaus auch notwendige und sinnvolle Zusatzleistungen direkt mit an. Dies beginnt bei unterschiedlichen Ladestationen bei den Flottenbetreibern (auf Wunsch im Komplettpaket inklusive Installation), geht über den Zugang zu europäischen Ladenetzwerken mit einfachen Abrechnungsmodellen bis hin zu Sonderkonditionen für die Versorgung der Unternehmen mit „grünem Strom“. Damit versuchen wir in Unternehmen ein Bewusstsein für alternative Antriebstechnologien zu schaffen. Denn dies wirkt sich nicht nur positiv auf den Klimaschutz aus, sondern es entstehen auch Vorteile an anderen Stellen: So kann man beispielsweise zur Berechnung des geldwerten Vorteils die Batterie herausrechnen, was gerade in der Flotte mit mehreren Fahrzeugen nicht unerheblich ist. Oder aber Unternehmen, die sowieso umweltfreundlich agieren wollen, und daher einen Teil der Energie beispielsweise über Photovoltaikanlagen selbst generieren, profitieren von diesen Technologien, da sie den Strom für die Fahrzeuge selbst produzieren und dadurch die Kilometerkosten weiter minimieren können.
Flottenmanagement: Neben den Modellen ist auch der zu erwartende Service ein wichtiges Kernkriterium für den Flottenkunden. Welche Dienstleistungen bieten Sie hier für den Fuhrparkleiter, wie sieht die flottenspezifische Aufstellung in Ihren Niederlassungen und Vertriebsstandorten aus? Womit kann Mitsubishi besonders punkten? Welchen Stellenwert nimmt dabei das 5 Jahre Garantie-Paket ein
Jens Schulz: Das Hauptgeschäft von Mitsubishi erfolgt über unser Händlernetz. Die Händlerbetriebe sind damit auch der erste Anlaufpunkt für Gewerbekunden, was den Vorteil hat, dass nicht nur die räumliche Nähe gegeben ist, sondern der Händler auch ganz individuell auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen kann. Denn gerade im klassischen Gewerbekundenbereich mit vier bis fünf Einheiten, in dem zurzeit unsere große Stärke liegt, ist meist der persönliche Kontakt entscheidender als der letzte Prozentpunkt im Angebot. Dennoch möchten wir auch zunehmend größere Flotten für uns gewinnen und unterstützen unsere Händler dahingehend mit speziellen Programmen, einer Neuausrichtung der Angebote im Full- Service-Bereich sowie bei den Verhandlungen mit den Großkunden.
Was das 5 Jahre Garantie-Paket angeht, bedeutet dies für den Endkunden wie den Gewerbekunden eine umfassende, schnelle und effektive Betreuung innerhalb dieser fünf Jahre auch im Falle einer Panne.
Flottenmanagement: Welche Ziele haben Sie sich mittel- und langfristig gesetzt; was wollen Sie mit und für Mitsubishi noch erreichen
Werner H. Frey: Bei all den Neuerungen steht für uns in erste Linie der Kunde im Vordergrund, und der erste Kunde ist bei uns der Händler, den wir zufriedenstellen wollen. Denn nur so können wir gewährleisten, dass auch der Endkunde zufrieden ist.
Daneben soll das Unternehmen auch profitabel arbeiten: Wir wollen es so aufstellen, dass zuerst unsere Händler Profit machen, was auch eine der Grundphilosophien der Emil Frey Gruppe ist. Nicht zuletzt möchten wir auch Zuwachs in den Verkaufszahlen generieren, dabei ist uns natürlich klar, dass dies nicht auf einem Level geschehen wird, wie dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Daher ist es uns hier ein Anliegen, auch gesund zu wachsen, ohne uns zu hohe Zielvorstellungen zu setzen.
Schlussendlich möchten wir das Thema „Green Mobility“ den Menschen näherbringen. Schon in den ersten zwei Wochen konnten wir bereits mehrere Hundert Plug-in Hybrid Outlander an Kunden übergeben, bis zum Ende dieses Jahres sollen es 2.200 Stück sein.

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