Clevere Details
Interview mit Steffen Zöhke (Leiter Verkauf) und André Sadowski (Teamleiter Großkunden und Sonderabnehmer) bei der Škoda Auto Deutschland GmbH

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Flottenmanagement: Herr Zöhke, Herr Sadowski, mit welchem Hintergrund, aber auch mit welchen Erwartungen haben Sie die Position bei Škoda angetreten? Auf welche Erfolge können Sie seit Amtsantritt zurückblicken
Steffen Zöhke: Wir waren ja beide auch zuvor schon viele Jahre für die Marke tätig, von daher wussten wir, was uns in diesen Aufgabenbereichen erwartet. Natürlich sind wir die Positionen angetreten, um Verbesserungen zu etablieren. Auch wenn wir in den letzten Jahren bereits recht gut aufgestellt waren, gibt es natürlich in jedem Unternehmen Optimierungsbedarf – diesen wollten wir gemeinsam angehen, und das haben wir seit einem Jahr auch recht erfolgreich geschafft. Wir haben den organisatorischen Bereich gestrafft und neue Prozesse etabliert, sodass wir, was das Flottenkundengeschäft betrifft, jetzt deutlich besser aufgestellt sind als vor einem Jahr.
André Sadowski: Auch ich bin nach bereits knapp zehnjähriger Zeit im Großkunden-Außendienst in diese Position gekommen und wusste daher ebenfalls genau, worum es ging. Mein Ziel war in erster Linie, die internen Prozesse zu beschleunigen. Denn in der Angebotsphase ist die Geschwindigkeit das „A und O“, das wusste ich ja bereits aus meiner Tätigkeit als Gebietsleiter. Da gab es bei uns noch intern etwas Arbeit. Jetzt sind wir, auch durch flache Strukturen, sehr gut aufgestellt und können jederzeit schnell reagieren.
Flottenmanagement: Unter dem Unternehmensmotto „Simply Clever“ möchte Škoda die Kombination aus hohem Nutzwert bei gleichzeitig einfacher Bedienbarkeit schaffen. Wie spiegelt sich diese Einstellung in Ihren Modellen wider? Auf welche Neuheiten können sich insbesondere Flottenkunden in den nächsten zwölf Monaten freuen
Steffen Zöhke: „Simply Clever“ ist unser Unternehmensmotto, das man in unseren Produkten praktisch erleben kann. Unsere Fahrzeuge haben alle clevere Details an Bord. Insbesondere gibt es bei uns sehr gute Lösungen zur Gepäcksicherung, wir haben viele Ablagen, auch für große Wasserflaschen. Oder nehmen Sie unsere Kofferraum- Beleuchtung, die man herausnehmen und als Taschenlampe verwenden kann. Unser Eiskratzer liegt nicht im Handschuhfach, sondern hinter der Tankklappe – Sie können diesen also bequem nutzen, bevor Sie das Fahrzeug öffnen. Und es gibt natürlich den klassischen Schirm in der Tür des Superb. Insgesamt geht es also auch darum, den durch die Außenmaße begrenzten verfügbaren Raum möglichst optimal zu nutzen.

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André Sadowski: Gerade Details wie das Fach für die Wasserflasche ist für einen Außendienstmitarbeiter, der viele Tausend Kilometer pro Monat im Auto verbringt, ein entscheidendes Detail: Bei uns bekommt er nämlich stehend eine 1,5-Liter- Flasche in die Tür. Auch andere Fahrzeuge haben sicher Platz für Flaschen – aber nur für kleinere.
Steffen Zöhke: Bezüglich der zu erwartenden Neuheiten: Noch in diesem Jahr werden wir den neuen Fabia einführen, zunächst als Hatchback und dann im Januar als Kombi. Mit dem Nachfolger des Superb werden wir danach die nächste Stufe unseres Modellfeuerwerks zünden.
Flottenmanagement: Inwiefern profitiert Škoda als Importmarke davon, Teil des Volkswagen Konzerns zu sein? Welche Vorteile kommen der Marke hierdurch zugute, inwiefern kann sie sich so von anderen Importmarken abheben? Welche Bedeutung hat die Konzernzugehörigkeit für das Škoda- Flottengeschäft
Steffen Zöhke: Die Zugehörigkeit zu einem erfolgreichen Automobilkonzern wie Volkswagen ist für uns sehr wertvoll. Wir merken auch, dass es Verbraucher gibt, welche die Entscheidung für die Marke Škoda fällen, weil wir eben Bestandteil dieses Konzerns sind. Dennoch hat natürlich jede Marke einen bestimmten Auftrag im Konzern – wir kämpfen ja nicht gegeneinander –, und das funktioniert im Markt auch recht gut, wie die Ergebnisse zeigen. Und das nicht nur bei unseren Topsellern Octavia und Superb, sondern auch in Nischen wie mit dem Škoda Yeti.
André Sadowski: Der Vorteil für unsere Kunden liegt ganz klar auf der Hand: Sie können mit nur einem Großkundenvertrag das gesamte Spektrum des Konzerns nutzen. Der Fuhrpark bekommt also aus einer Hand eine Bandbreite von Fahrzeugen, die er sonst – insbesondere bei Importmarken – in dieser Form niemals bekommen würde. Das schließt dann auch die zentrale Betreuung mit ein, und natürlich bieten wir über die Volkswagen Financial Services AG dann auch alle konzerneigenen Finanzierungs- und Leasingprodukte, die ein Fuhrpark benötigt.
Steffen Zöhke: Das ist schon ein Vorteil, den ein großer Konzern bietet – davon profitieren wir als Familienmitglied natürlich auch besonders, dass wir auf dieses Know-how bei gewerblichen Verträgen zugreifen können. Als Marke Škoda können wir zusätzlich auf die Technologie zugreifen, die der Konzern zur Verfügung stellt. Auch das bringt Vorteile, die andere Anbieter nicht haben.
Flottenmanagement: Mit Seat haben Sie auf Konzernebene einen starken Gegenspieler bei den Importmarken. Welches Verhältnis haben Sie zu Ihrer Konzernschwester? Wie groß ist die Konkurrenz zwischen Seat und Škoda? Gibt es zwischen den Marken Wanderbewegungen? Welche Strategien werden konzernseitig von den einzelnen Marken, insbesondere jedoch von Škoda, verfolgt
Steffen Zöhke: Dass wir uns gut verstehen, merken Sie schon daran, dass wir im gleichen Gebäude sind. Die Marke Seat hat genau wie die Marke Škoda einen strategischen Marktauftrag, und wir sind so positioniert, dass wir uns nicht gegenseitig wehtun. Natürlich gibt es wie in der gesamten Branche vergleichbare Produkte für ähnliche Zielgruppen. Aber wir grenzen uns da schon hinreichend ab, um uns nicht gegenseitig im Wege zu stehen.
Flottenmanagement: Welche Modelle sind im Bereich Pkw bei Flottenkunden besonders gefragt und warum? Welche Zielgruppen möchten Sie mit Ihren Modellen im Gewerbekundenbereich ansprechen
André Sadowski: Grundsätzlich geht es um Gewerbetreibende im Pkw-Segment. Wir sind mit unseren Fahrzeugen so breit aufgestellt, dass wir eigentlich keine speziellen Zielgruppen fokussieren. Die Nummer eins im Flottengeschäft ist ganz klar der Octavia, der knapp 60 Prozent unseres Volumens ausmacht. An zweiter Stelle rangiert dann der Superb, und danach verteilt es sich recht gleichmäßig. Wir haben inzwischen sieben Modellreihen, als ich vor zehn Jahren angefangen habe, waren es knapp drei.
Flottenmanagement: Was macht den Škoda Octavia so erfolgreich
Steffen Zöhke: Der Škoda Octavia ist in der dritten Generation ein Auto, bei dem alles stimmt: gelungenes Design, optimale Raumnutzung bei kompakten Ausmaßen und das in Kombination mit den modernen Motoren des VW Konzerns mit seinen sehr guten CO2-Werten insbesondere bei Greenline und Green tec.
Flottenmanagement: Seit Dezember letzten Jahres steht der Škoda Yeti mit frischem Design sowie erstmals in zwei Varianten bei den Händlern. Welchen Stellenwert nimmt der Kompakt- SUV in Ihrer Flottenstrategie ein? Wie kann er sich gegenüber Mitbewerbern auf dem stetig wachsenden SUV-Markt behaupten
Steffen Zöhke: Mit der Karrosserie-Überarbeitung hat der Yeti als Fahrzeug noch mal richtig gewonnen. Er steht jetzt noch satter und kräftiger da, als er ohnehin schon war. Auch hier haben wir auf sehr kompakte Ausmaße mit einem sehr markanten Design und eine hervorragende Innenraum-Nutzbarkeit geachtet. Das erkennt natürlich auch der Verbraucher, und die aktuellen Verkaufszahlen haben die Erwartungen deutlich übertroffen, was uns besonders freut.
Flottenmanagement: Nach dem Citigo ist der Octavia G-TEC das zweite Modell aus dem Hause Škoda, welches über einen bivalenten Erdgasantrieb verfügt. Wie ordnet sich der Octavia G-TEC in die Nachhaltigkeitsstrategie „GreenFuture“ ein? Was sind die Kernpunkte dieser Strategie, und wie können auch Unternehmensflotten davon profitieren? Und sind die Unternehmen bereit, für grüne Technologie auch mehr Geld auszugeben, oder darf das nur mindestens gleich teuer sein
Steffen Zöhke: Jedes Unternehmen möchte möglichst umweltbewusst agieren und Fahrzeuge nutzen, welche die Umwelt wenig belasten. Da ist natürlich der Octavia G-TEC das richtige Fahrzeug, weil es diesem Trend folgt.
André Sadowski: Wir bewegen uns in diesem Segment auf völlig neuem Terrain: Bislang hatten wir beim Octavia LPG-Varianten, jetzt haben wir auf Erdgasantrieb umgestellt. Beim Citigo ist das sehr gut angekommen, beispielsweise bei Pflegediensten, Lieferdiensten und kommunalen Versorgern. Insofern müssen wir jetzt sehen, ob wir diesen Effekt auch auf die Kompaktklasse transferieren können.
Steffen Zöhke: Ob Unternehmen bereit sind, für grüne Technologie mehr Geld auszugeben, hängt natürlich sehr von deren Grundwerten ab. Es gibt Unternehmen, die das als strategisches Ziel verankert haben, und diese sind auch bereit, dafür einen Ticken mehr auszugeben. Aber dass das ein breiter Trend im Markt ist, würde ich jetzt nicht sagen.
Flottenmanagement: Welche nützlichen Ausstattungspakete bietet Škoda für die Flotte – gibt es spezielle Business-Pakete oder Modelle? Welche weiteren Extras gibt es jetzt oder zukünftig von Škoda für den Fuhrpark
André Sadowski: Unsere beiden Hauptmodelle Octavia und Superb sind mit Business-Paketen ausgestattet, in die wir alle flottenrelevanten Details integriert haben. Das sind beispielsweise Navigation, Telefon-Freisprecheinrichtung oder Gepäcknetz-Trennwand. Beim Octavia geht das dann von der einfachen Ausstattung bis hin zur großen Navigation mit Assistenzsystemen in drei Abstufungen, beim Superb sind es zwei unterschiedliche Business-Pakete.
Steffen Zöhke: Wir bieten für die businessrelevanten Modelle ein oder mehrere Business-Pakete mit Preisvorteil. Das machen wir immer auch daran fest, wie sich der Verkauf entwickelt und wie das Angebot angenommen wird beziehungsweise was der Flottenmarkt nachfragt.
Flottenmanagement: Welche Dienstleistungen bieten Sie Ihren Flottenkunden, womit gehen Sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse, die innerhalb dieser Zielgruppe variieren, ein? Mit welchen Services stellen Sie die Betreuung über die Laufzeit, die Abwicklung anfallender Reparaturen/Inspektionen oder auch die Finanzierungsmöglichkeiten der Fahrzeuge sicher
Steffen Zöhke: Da haben wir natürlich mit unserem Konzerndienstleister, der Volkswagen Financial Services AG in Braunschweig, den größten Dienstleister im Rücken. Damit haben wir alle Angebote, die ein Gewerbekunde heute fordert, zur Verfügung: Leasing in allen Varianten, Finanzierung, Wartung & Verschleiß, Aktionstarife, Versicherung – wir können hier alles anbieten.
Flottenmanagement: Welche Ziele haben Sie sich mittel- und langfristig gesetzt; was wollen Sie mit und für Škoda noch erreichen
Steffen Zöhke: Als größte Importmarke sind wir schon einige Jahre im Markt unterwegs. Natürlich haben wir aber noch neue Ziele: Wir wollen in Deutschland als große Volumenmarke wahrgenommen werden und müssen daher gerade im gewerblichen Bereich weiter wachsen. Im deutschen Privatmarkt sind wir schon die drittstärkste Marke – im gewerblichen Bereich (noch) nicht, das wird auch schwierig. Nichtsdestotrotz haben wir uns zum Ziel gesetzt, im gewerblichen Bereich weiter zu wachsen – und zwar sowohl bei den sogenannten Small Commercials wie auch im Großkundenbereich. Ich glaube, dass wir noch nicht in jedem Fuhrpark angekommen sind. Die kennen vielleicht die Marke, wissen aber nicht, was die Marke bietet, welche tollen Produkte und Services wir anbieten.
André Sadowski: Wir lösen, wenn die Fuhrparkleiter einmal in unserem Auto sitzen, noch immer einen großen Aha-Effekt aus, weil diese sich eben lange nicht wirklich mit den Entwicklungen der letzten zehn Jahre bei Škoda beschäftigt haben. Dabei sind wir durchaus eine Marke mit langer Tradition: Škoda wird im kommenden Jahr 120 Jahre alt. Wir bauen seit fast 110 Jahren Autos und sind eine der ältesten Automobilmarken der Welt. Škoda versteht sein Handwerk.

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