Präsenz zeigen, Vertrauen schaffen
Flottenmanagement exklusiv im Gespräch mit Knut Krösche (Geschäftsführer der carmobility GmbH) und Volker Varol (Vertriebsleiter Nord) über neue Ansätze im Fuhrparkmanagement.

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Flottenmanagement: Herr Krösche, Herr Varol, mit welchem Hintergrund, aber auch mit welchen Erwartungen sind Sie bei CarMobility eingestiegen? Wie sind Ihre ersten Erfahrungen
Knut Krösche: Bereits vor drei Jahren haben wir bei der Volkswagen Financial Services AG zunächst damit angefangen, die Internationalisierung des Leasingbereiches vorzunehmen. Dabei kamen mir meine Erfahrungen aus dem Vertrieb sowie im Bereich Flottenmanagement auf nationaler wie internationaler Ebene zugute. Mit CarMobility verfolgen wir nun zunächst auf nationaler Ebene einen anderen Ansatz des Fuhrparkmanagements, welcher später auch auf das internationale Geschäft übertragen werden soll. Diesen Ansatz finde ich spannend und folgerichtig, weswegen ich mich auch dazu bereit erklärt habe, mich als Geschäftsführer für den Bereich Vertrieb bei CarMobility einzubringen.
Volker Varol: Für mich ist es eine Herausforderung, aber auch eine Chance, mit CarMobility etwas Neues mitaufzubauen. Und ich freue mich, dass Knut Krösche mir hier das Vertrauen entgegengebracht hat, CarMobility in Deutschland ein Gesicht zu verleihen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir unseren Kunden langfristig einen echten Mehrwert bieten können und uns als neuer Anbieter fest am Markt etablieren werden. Dazu müssen wir allerdings erst einmal Präsenz zeigen und das Vertrauen der Kunden gewinnen. Und genau dafür bin ich hier.
Flottenmanagement: Wurden in der Vergangenheit noch viele Aufgaben des Fuhrparkmanagements im eigenen Unternehmen erledigt, ist dies heute ab einer gewissen Fahrzeuganzahl kaum mehr möglich. Wie kann CarMobility den Aufwand für den Fuhrparkverantwortlichen minimieren
Volker Varol: Gerade im Umfeld der Flottenadministration gibt es für den Fuhrparkleiter eine hohe Anzahl von sogenannten Zeitdieben, sprich von Aufgaben, die viel Nachbearbeitungszeit beanspruchen und die wir dem Kunden abnehmen können. Zu nennen sind hier beispielsweise die Rechnungskonsolidierung, bei der wir alle Rechnungen, die innerhalb eines gewissen Turnus entstehen, in einer Gesamtrechnung bündeln und diese dem Kunden in übersichtlicher Form bereitstellen. Somit hat der Kunde hier ein einheitliches Reporting und kann sich auf seine Kernaufgaben besser konzentrieren. Außerdem bieten wir einen Fahrzeugkonfigurator, der über das Modellportfolio des Volkswagen Konzerns hinaus auch alle Modelle der deutschen Hersteller sowie der Importeure – inklusive der jeweiligen Businesspakete – beinhaltet. Denn unser primäres Ziel ist es, den kompletten Fuhrpark, auch unabhängig von der Finanzierungsform, als Kunden zu gewinnen.

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Knut Krösche: Ergänzend ist hier zu nennen, dass der Konfigurator nicht nur markenübergreifend, sondern auch Leasinggesellschaften-übergreifend funktioniert. Damit bieten wir ein echtes und unabhängiges Fuhrparkmanagement – und das, obwohl wir eine 100-prozentige Tochter der Volkswagen Leasing GmbH sind. Gleichwohl gibt unsere Zugehörigkeit zur Volkswagen Leasing GmbH dem Fuhrparkverantwortlichen aber auch die nötige Planungssicherheit. Er kann sich sicher sein, dass er sich mit uns einen Partner aussucht, der gesund aufgestellt ist und mit dem man auch über lange Zeit zusammen ein Konzept entwickeln und umsetzen kann. Dabei ist es für uns unerheblich, über welche Flottengröße unser Kunde verfügt. Sobald unser Know-how gefragt ist, stehen wir dem Fuhrparkbetreiber mit Rat und Tat zur Seite. Allerdings gehen wir erst ab einer Fuhrparkgröße von 50 Fahrzeugen proaktiv auf den Flottenverantwortlichen zu.
Flottenmanagement: In welchen Teilaspekten des Fuhrparkmanagements sehen Sie den größten Optimierungsbedarf? Welche Leistungen bietet CarMobility hier an
Knut Krösche: In der noch jungen Geschichte von CarMobility haben wir festgestellt, dass insbesondere das Thema Rechnungskonsolidierung immer wieder nachgefragt wird: Bereits in kleinen Fuhrparks entsteht durch eine Vielzahl unterschiedlichster Lieferanten eine hohe Komplexität. Im Gegensatz dazu beschränken sich mittelgroße Fuhrparks, die über bis zu 250 Dienstwagen verfügen, oft auf das Full-Service- Angebot einiger weniger Leasinggeber. Wiederum ist dieses Angebot für große Fuhrparks häufig nicht ausreichend, und es werden weitere Leistungen durch zusätzliche Lieferanten hinzugebucht, wodurch das Thema Bündelung und damit Rechnungskonsolidierung wieder mehr an Bedeutung gewinnt. Und genau hier können wir dem Fuhrparkverantwortlichen einen Mehrwert bieten, da er am Ende nicht alle Einzelsachverhalte überprüfen muss, sondern wir ihm alle wichtigen Punkte übersichtlich aufbereitet zur Entscheidungsfindung vorlegen.
Darüber hinaus sehen wir bei Themen wie Payroll Files, sprich der Versteuerung innerhalb von Gehaltsabrechnungen, der Konfiguration der Fahrzeuge im Sinne einer Fahrerdirektkommunikation und der noch immer unterschätzten Thematik der Unfallverhütungsvorschriften Ansatzpunkte für die Entlastung des Fuhrparkverantwortlichen.
Volker Varol: Besonders interessant ist dabei, dass in erster Linie die Minderung des administrativen Aufwandes sowie die saubere Strukturierung der Fuhrparkmanagement-Tätigkeiten im Fokus des Flottenverantwortlichen stehen. Erst im zweiten Schritt wird das Thema Kostenoptimierung unter TCO-Gesichtspunkten relevant.
Ganz wichtig ist dabei, dass wir keineswegs den Fuhrparkleiter ersetzen wollen, sondern ihm nur Arbeiten abnehmen können, die ihn von seiner eigentlichen Kernkompetenz, nämlich dem tatsächlichen Management der Flotte, abhalten. Zudem ist er auch gerade als Schnittstelle zum Fuhrpark, sei es für externe Dienstleister oder die dienstwagenberechtigten Mitarbeiter, für uns unersetzbar. Somit möchten wir durch gezieltes und kundenspezifisches Outsourcing den Spagat vom reinen Verwalten hin zum Managen in gemeinsamer Zusammenarbeit schaffen.
Flottenmanagement: Die Zahl der Fuhrparkmanagementdienstleister ist steigend. Mit welchen Dienstleistungen kann CarMobility hier gegenüber der Konkurrenz punkten
Volker Varol: Heute wird im Umfeld der Fuhrparkmanagement- Dienstleister nahezu jede Leistung von jedem Marktteilnehmer abgedeckt. Es ist da schon eher außergewöhnlich, wenn man sich auf gewisse Aspekte des Fleetmanagements beschränkt und diese dann wirklich gut abdeckt. Mit CarMobility haben wir natürlich ein reichhaltiges Dienstleistungsportfolio, das wir anbieten können. Unser Ziel ist es aber, unseren Kunden nicht sofort mit all unseren Leistungen zu konfrontieren. Vielmehr analysieren wir im ersten Schritt, welche Dienstleistungen von uns erwartet werden und welche Services zu einer Optimierung beim Kunden führen. Somit stimmen wir das Portfolio ganz speziell auf die Kundenbedürfnisse ab, was die Flexibilität unseres Fuhrparkmanagements auch hergibt. Hier ist es für uns unerheblich, ob wir nur einen Aspekt des Fleetmanagements abbilden oder gleich die gesamte Vielfalt.
Knut Krösche: Man muss heute das Geschäft langfristig und partnerschaftlich sehen, das ist der Ansatz, den wir mit CarMobility verfolgen. Das heißt zunächst einmal zuhören. Daneben ist der Faktor Mensch, und damit meinen wir verlässliche Ansprechpartner, unerlässlich. Der Kunde möchte nicht nur beraten werden, sondern auch bei Problemen eine Kontaktperson haben, mit der er zusammen langfristig an einer Lösung arbeiten kann.
Zudem spielt neben diesem Beratungsansatz natürlich auch die Umsetzung eine wichtige Rolle und dafür bieten wir die nötigen Systeme, um dies auch in einer hohen Qualität durchzuführen. Dabei ist gegenüber unseren Marktbegleitern sicherlich ein großer Vorteil, dass wir uns eine eigene Implementierungsabteilung leisten, welche die Umsetzung bis ins Detail betreut. Denn am Ende entscheidet nicht nur die Qualität des Konzepts, sondern die der konkreten Implementierung beim Kunden über die weitere Zusammenarbeit. Man scheitert nicht an der Gesamtgeschichte, sondern immer im Detail.
Flottenmanagement: Durch das Zwischenschalten der CarMobility erhöht sich die Flexibilität des Lieferantenmanagements. Was meinen Sie damit
Volker Varol: Mit der Erhöhung der Flexibilität im Lieferantenmanagement ist gemeint, dass durch das Zwischenschalten von CarMobility auch der meist schwierige Anbieterwechsel abgenommen wird. Wir können bei Lieferanten häufig bessere Konditionen erzielen, die wir natürlich an unsere Kunden weiterleiten. Aber oftmals besteht die Schwierigkeit beim Fuhrparkleiter darin, einem langjährigen Partner zu erklären, dass er zu teuer ist oder die Leistungen nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen. Genau dieses schwierige Handling können wir dem Fuhrparkverantwortlichen abnehmen. Zudem beraten wir unsere Kunden mithilfe von Trendanalysen und Benchmarking hinsichtlich der sich abzeichnenden Entwicklungen, sodass sein Fuhrpark möglichst auf dem neuesten Stand ist und auch in der Koordination mit Lieferanten möglichst das Optimum erzielt wird.
Flottenmanagement: Welche Entwicklungen sehen Sie in den kommenden zwölf Monaten im Bereich des Fuhrparkmanagements? Welche nächsten Schritte am Markt können wir von CarMobility erwarten
Knut Krösche: Für dieses Jahr heißt es zunächst einmal für uns, Flagge zu zeigen, damit Car- Mobility auf dem Markt ein Gesicht bekommt. Dabei wird dieses Gesicht im Norden durch Volker Varol und im Süden durch Oliver Schmelzer verkörpert, die in Deutschland für den Vertrieb zuständig und damit auch Ansprechpartner für unsere Kunden sind. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Fertigstellung der Systeme, sei es Reporting, Contract Management oder der Car Configurator. Damit haben wir jetzt die Grundsteine gelegt, um auf dem Markt Präsenz zu zeigen, Kundengespräche zu führen und natürlich auch Kunden für uns zu gewinnen.
Mittel- bis langfristig werden wir das internationale Flottenmanagement vorantreiben. Dazu werden in diesem Jahr erste Brainstorming- Gespräche mit den Landesgesellschaften der Volkswagen Financial Services AG geführt, um die Weichen für die Internationalisierung zu stellen. Denn für global agierende Unternehmen, die mittlerweile nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sind, ist eine grenzübergreifende Lösung unabdingbar. Kein Wunder also, dass wir hier einen großen Bedarf ausmachen.

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