Feiner Münchener
Mittelklasse ja, Konventionalität nein? Dann ist der BMW 3er GT goldrichtig, denn er verbindet die Praktikabilität eines Kombis mit der feingeistigen Lebensart eines Coupés und ist sogar noch einen Tick ausgefallener dabei. Flottenmanagement nahm den sparsamen 318d GT unter die Lupe.

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Gran Turismo, wie das schon klingt. Nach richtig feiner Lebensart – aber eben auch nach weiter Ferne für bürgerliche Einkommen. Stimmt im Falle des BMW 3er GT genau nicht, der ist nämlich erschwinglich (ab 30.504 Euro netto). Und ein Zweitwagen mit Nutzwert ist auch nicht nötig, denn mit einem maximalen Kofferraumvolumen von 1.600 Litern fasst er sogar mehr Gepäck als der Touring. Dabei macht er einen auf Coupé unkonventionell mit vier Türen, Fließheck-Linie und rahmenlosen Scheiben. Der Komfortfaktor kann sich jedenfalls sehen lassen, die Fahrgastzelle empfängt ihre Insassen großzügig – der Einstieg gelingt tadellos. Hier machen sich 1,51 Meter Höhe positiv bemerkbar, sich den Kopf zu stoßen ist nämlich kaum möglich. Auch sitzend ist die Kopffreiheit ein Thema, sie ist üppiger bemessen als in den meisten Fahrzeugen dieser Klasse. Der Effizienz scheint das GT-Format keinen Abbruch zu tun – mit einem Gesamtverbrauch von unter fünf Litern muss sich der 318er nicht verstecken.
Die Rede ist vom 318d, dem Einstiegsdiesel mit vier Zylindern, zwei Liter Hubraum und 143 PS. Er beweist, dass man nicht unbedingt sechs Töpfe braucht – im Alltag reicht der Punch des Basis-Selbstzünders völlig aus. Klar, der Sprint auf Landstraßentempo fällt mit rund neuneinhalb Sekunden nicht aufregend, aber auch nicht phlegmatisch aus. Die Laufkultur des Vierventilers geht in Ordnung, und die Fahrgeräusche halten sich in Grenzen, was auch für die oberen Geschwindigkeitsbereiche gilt. Hinzu kommen komfortable Sitze vorn wie hinten – lange Reisen sind also kein Problem. Der Testwagen rollte mit der achtstufigen Wandlerautomatik an den Start, die sich durch weiche wie spontane Übersetzungswechsel auszeichnet. Dazu passt das sportive Fahrwerk, dessen Dämpfer Straßenunebenheiten aber doch wirkungsvoll eliminieren und nur stark gefiltert zu den Passagieren lassen.
Die schauen übrigens auf wertig verarbeitete Konsolen und filigrane Architektur. Der zierliche, aber großflächige TFT-Bildschirm (bis zu 8,8 Zoll) thront hoch oben über den Lüftungsdüsen – eine gute Position, um beste Einsicht zu erlangen in die Straßenkarte oder den Bordcomputer. An das iDrive hat man sich inzwischen gewöhnt, zumal die aktuelle Generation auch anstandslos beherrschbar ist. Ohne Menüsysteme kommt heute ohnehin kein Fahrzeug mehr aus angesichts der vielen Features. Die akkurat geordnete Knöpfchen-Landschaft lässt die Bedienungsanleitung überflüssig erscheinen, so muss es sein. Eine ordentliche Serienausstattung inklusive Bluetooth-Freisprechanlage, elektrischer Heckklappe, Klimaautomatik und Radio macht bereits das Grundmodell zum Appetithappen. Für das Automatikgetriebe werden weitere 1.806 Euro (netto) fällig; unbedingt an Bord sollten Navigationssystem (ab 1.252 Euro netto) und Tempomat für 260 Euro netto. Luxuriöse Dinge wie Lederpolster (1.529 Euro netto) sowie elektrisch verstellbare Sitze (924 Euro netto) zaubern einen Hauch von Oberklasse in den kleinsten Gran Turismo.

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