Garantiert wichtig
Unsere letzte Online-Umfrage beschäftigte sich mit dem Thema Garantien sowie weitere Zusatzservices der Hersteller. Beteiligt haben sich wieder rund 300 Fuhrparkleiter mit Flottengrößen von einigen wenigen bis hin zu über 500 Fahrzeugen. Die befragten Fuhrparkleiter hatten zu 68 Prozent Pkw und zu 23 Prozent Kleintransporter und Transporter bis 3,5 Tonnen in ihren Flotten, rund neun Prozent der Fahrzeuge waren sonstige Fahrzeuge.

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Gerade asiatische, in letzter Zeit aber auch italienische Hersteller versuchen, mit der deutlichen Verlängerung von Garantien in deutschen Fuhrparks zu punkten. Unter anderem die deutschen Hersteller halten hier eher mit der Reduzierung oder Inkludierung von Servicekosten dagegen, gern auch im Rahmen von Leasing-Komplettangeboten. Ebenfalls wird über die Autohäuser und Flottenbetreuer mit Rundum-sorglos-Paketen inklusive Hol- und Bringservice um die gewerblichen Kunden gekämpft. Wir haben gefragt, welchen Einfluss diese Angebote auf die letztliche Kaufentscheidung haben – und warum beziehungsweise warum eben nicht.
Das Ergebnis ist eindeutig: Für 86 Prozent der befragten Fuhrparkleiter hat die Dauer der Fahrzeuggarantie einen generellen Einfluss auf die Kaufentscheidungen in der Fahrzeugflotte, zumindest teilweise (38 Prozent) – siehe Grafik 1. Lediglich eine Minderheit, 14 Prozent der Fuhrparkleiter, haben hier mit einem klaren „Nein“ geantwortet.
Deutlich höher noch wurde allerdings die Wichtigkeit von zusätzlichen Services der Hersteller, gern auch über die Autohäuser, bewertet. Denn beispielsweise die Inkludierung von Servicekosten über die Haltedauer der Fahrzeuge, verlängerte Öffnungszeiten der Werkstatt oder ein Hol- und Bringservice hat sogar für 95 Prozent aller befragten Fuhrparkleiter einen generellen Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen. Hier lag die Quote der „Unbeeinflussbaren“ schon nur noch bei fünf Prozent, für die diese Argumente keine Schlüsselargumente darstellen (siehe Grafik 2).
Wer sich durch Garantien oder Zusatzleistungen nicht in seiner Kaufentscheidung beeinflussen lassen will, für den zählen zu zwei Dritteln vor allem die anderen Sachargumente bei den Fahrzeugen, also beispielsweise der Preis, der Wert verlust oder die Kraftstoffkosten – oder auch schlicht, wie heute ja durchaus üblich, die TCO – also die Gesamtkosten während der Haltedauer des Fahrzeugs. So verwies auch ein Drittel der Befragten darauf, dass die zusätzlichen Garantien und Serviceleistungen keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtosten haben würden (siehe Grafik 3).
Die Befürworter längerer Herstellergarantien hatten vor allem mit je 39 Prozent der Nennungen zwei Hauptargumente: zum einen die höhere Kalkulationssicherheit, weil Garantien nun einmal ungeplante Werkstattkosten deutlich abmindern, zum anderen aber auch schlicht weniger Handling-Aufwand mit Kulanzanträgen, die bei überraschenden Ausfällen von Neuwagen auch nach Ablauf der Garantiezeit ja durchaus üblich sind – aber eben auch einen zeitaufwendigen Papierkrieg und/oder Diskussionen mit den Herstellern und Autohäusern verursachen (siehe Grafik 4). 22 Prozent der Nennungen für die Berücksichtigung längerer Herstellergarantien bei der Kaufentscheidung betrafen die Wiedervermarktung der Fahrzeuge: Je elf Prozent der Fuhrparkleiter erwarten einen schnelleren und einfacheren Wiederverkauf der Flottenfahrzeuge beziehungsweise schlicht bessere Restwerte. Denn immerhin verkauft man ein Fahrzeug mit einer beispielsweise fünf- oder siebenjährigen Garantie nach drei Jahren noch immer mit voller Herstellergarantie – das ist auch dann gut, wenn der Fuhrparkleiter Fahrzeuge einmal privat verkaufen will. Denn zum einen kann man im Direktverkauf bessere Preise erzielen, zum anderen vielleicht auch einem Mitarbeiter einen Gefallen tun – ohne dabei gleich auf dem Gewährleistungsrisiko zu sitzen.

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Ausgabe 3/2013

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Wichtige kaufentscheidende Zusatzleistungen von Hersteller oder Autohaus waren für die Fuhrparkleiter vor allem die Inkludierung der Servicekosten über die Haltedauer (31 Prozent) sowie fast gleichauf der Hol- und Bringservice der Werkstatt (28 Prozent). In Zeiten schwierigerer Bankgespräche sind natürlich mit 20 Prozent auch attraktive Finanzdienstleistungen wie Leasing oder Finanzierung gefragt (siehe Grafik 5). Etwas abgeschlagen, aber mit acht Prozent der Nennungen doch auch nicht ganz unwichtig war das Angebot spezieller Flottenversicherungsprogramme durch die Hersteller.
Eine Antwort der von uns befragten Fuhrparkleiter jedoch wird den Herstellern nicht gefallen: Immerhin 63 Prozent der Fuhrparkleiter können sich vorstellen, dank verlängerter Garantie die Haltedauer der Firmenfahrzeuge über die üblichen 36 Monate hinaus zu verlängern – für immerhin 38 Prozent der Befragten ist das jedoch überhaupt kein Thema. Denn schließlich geht es ja nicht nur um die Kosten des Fuhrparks, sondern auch um die Motivation der Mitarbeiter.
Ab sofort veröffentlicht Flottenmanagement regelmäßig eigene Studien zu aktuellen Themen rund um den Fuhrpark. Die Teilnehmer sind Sie, unsere Leser, die sich an den Aufrufen im Magazin und im Internet beteiligen; abgestimmt wird online.
An der Umfrage „Garantien und sonstige Zusatz- Services der Hersteller“ beteiligten sich rund 300 Fuhrparkleiter. Etwa 57 Prozent der Teilnehmer haben bis zu zehn Fahrzeuge im Bestand, 19 Prozent zwischen elf und 50 Fahrzeugen, 24 Prozent haben über 50 Fahrzeuge, drei Prozent davon sogar über 500 Fahrzeuge. 68 Prozent der Fahrzeuge unser Studienteilnehmer sind Pkw, 23 Prozent Kleintransporter und Transporter, neun Prozent entfallen auf sonstige Fahrzeuge.
Die nächste Flottenmanagement-Umfrage finden Sie auf www.flotte.de/umfrage
Das Thema dieses Mal lautet: Tankkarten im Flottenalltag

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