Kommunikationswunder

Navigationssystem, Telefon- und Audioanlage zählen heute zu den Standards in deutschen Dienstwagen, doch immer neue Technikfeatures halten Einzug in das Fahrzeug. Flottenmanagement zeigt, auf welche technische Finessen Autofahrer in nächster Zeit hoffen können.

Kommunikationswunder

1 /1

Kommunikationswunder

PDF Download

In der mehr als 100-jährigen Automobilgeschichte sind besonders die letzten 20 Jahre gekennzeichnet durch eine stürmische Entwicklung vom überwiegend mechanischen Auto zu einem hochkomplexen, rollenden Computer. Doch die Entwicklung bleibt keineswegs stehen, dies bewies auch das Engagement der Automobilbranche im Januar auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas – der weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik. Neben dem stetigen Ausbau der Fahrerassistenzsysteme bis zum pilotierten Fahren hin stehen insbesondere die Smartphone-Integration sowie die Vernetzung des Automobils mit der Umwelt im Fokus der Automobilhersteller.

Pilotiertes Fahren
Zukünftig werden neue Fahrassistenzsysteme die Fahraufgabe in einem begrenzten Zeitraum übernehmen und damit das Fahren bei Bedarf noch komfortabler machen. So könnten diese Systeme den Fahrer noch in diesem Jahrzehnt beispielsweise in lästigen Situationen – wie etwa im zäh fließenden Verkehr – oder bei Parkvorgängen weiter entlasten. Bereits heute unterstützt beispielsweise der Abstandsregeltempomat DISTRONIC PLUS der neuen S-Klasse von Mercedes- Benz den Fahrer dabei, das eigene Fahrzeug im gewünschten Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug zu halten, wenn dieses langsamer als die gewählte Wunschgeschwindigkeit fährt. Dabei kombiniert das System die erfassten Daten der Stereokamera und der Radarsensoren, berechnet notwendige Reaktionen und steuert bedarfsgerecht Motorleistung, Getriebe und Bremse. Zudem hilft der Lenk-Assistent dem Fahrer, auf gerader Straße und sogar in leichten Kurven die Spur zu halten.

Ein anderer Anwendungsfall sind laut Audi Parksituationen: Fahrer könnten zukünftig vor der Garage oder einer engen Parklücke bequem aus dem Auto aussteigen und es per Funkschlüssel oder Smartphone anweisen, selbstständig einund wieder auszuparken. In einer weiteren Ausbaustufe sollen sogar Parkhäuser und Tiefgaragen selbsttätig bewältigt werden. Hierfür übernimmt der Zentralrechner im Parkhaus Teile der Steuerfunktion und lotst das Fahrzeug per WLAN zum nächsten freien Parkplatz. Die Fahrzeugbewegung wird per externer Laser-Sensorik erfasst und mit weiteren Bewegungsdaten durch den Parkhausrechner zu einer Lokalisierung verarbeitet.

Vernetzung
Schon heute ist das Smartphone ein unerlässlicher Begleiter des Dienstwagennutzers, diesen Stellenwert hat auch die Automobilindustrie erkannt und versucht, den mobilen Allzweckkönner in das Fahrzeug zu integrieren. So arbeitet beispielsweise Hyundai an einem System, welches dem fahrzeugeigenen Infotainmentsystem erlaubt, das Display des Smartphones widerzuspiegeln. Somit sollen alle Apps und Smartphone-Features auch während der Fahrt über das Fahrzeug bedient werden können.

Auf der anderen Seite verwandelt sich das Auto vom Statussymbol zum „mobile device“ – einem technischen Gegenstand, der es seinem Benutzer gestattet, auch unterwegs „always on“ zu sein. Ein entscheidender Faktor für die Vernetzung von Automobilen ist dabei das Mobilfunknetz. So bietet der Mobilfunkstandard der vierten Generation mit der Bezeichnung LTE (Long Term Evolution) der Automobilbranche neue Möglichkeiten. Beispielsweise entwickelt die Volvo Car Group gemeinsam mit dem Telekommunikationsunternehmen Ericsson Cloud-basierte Dienste und Anwendungen für Volvo-Modelle. Damit sollen Fahrer künftig Applikationen herunterladen, online Servicetermine reservieren oder über die vernetzte Fahrzeug-Cloud mit Partnern in Verbindung treten können. Als Zugangspunkt dienen fahrzeugeigene WLAN-Hotspots, welche es dem Fahrzeug und mehreren Nutzern erlauben, große Datenmengen über das LTE-Netz auszutauschen.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 3/2013

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Bereits heute sind umfangreiche Entwicklungen im fahrzeuginternen Infotainmentsystem zu erkennen. So kombiniert der neue Lexus GS die zweite Generation des Lexus „Remote Touch“ mit dem weltweit größten bisher in einem Serienfahrzeug verbauten LCD-Display. Eine Bildschirmdiagonale von 12,3 Zoll und ein Seitenverhältnis von 24:9 sollen es den Insassen erlauben, Informationen aus zwei verschiedenen Bereichen auf dem Farbdisplay abrufen zu lassen – wie etwa die Navigations- und Audioansicht. Audi widmet sich hingegen bereits jetzt der Frage, wie auf die Innovationen der Consumer-Elektronik in den Produktzyklen der Automobilbranche reagiert werden muss. So sind bereits der neue A3 und A3 Sportback mit dem Modularen Infotainmentbaukasten (MIB), der aus den Haupteinheiten Radio Car Control Unit und dem sogenannten MMXBoard (MMX = Multi-Media eXtension) besteht, ausgestattet. Durch die Austauschbarkeit des MMX-Boards, welches neben dem Arbeits- und Flash-Speicher den neuesten Tegra-Prozessor von Nvidia integriert, bleibt das System immer auf aktuellstem Stand.

Insgesamt zeigt sich, dass die technische Entwicklung der Fahrzeuge noch lang nicht abgeschlossen ist. Vielmehr entwickeln sich Fahrzeuge zu rollenden Computern, deren Assistenzsysteme in enger Vernetzung miteinander arbeiten und das Fahren nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler machen.

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 3/2013

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026