Zweite Halbzeit
Mit neuer Optik und modifizierter Ausstattung geht der Ford Fiesta in seine zweite Lebenshälfte. Flottenmanagement nahm die Ausführung mit dem 95-PS-Selbstzünder unter die Lupe.

PDF Download
Es ist eigentlich noch nicht lange her, seit die aktuelle Fiesta-Generation auf dem Markt ist. Gefühlt zumindest. Wie man sich täuschen kann: Bereits 2008 – also vor rund fünf Jahren – wurden die ersten Exemplare an Kunden ausgeliefert. Und der Kleinwagen von Ford machte damals wie heute einen gelungenen Eindruck; mit dynamischer Silhouette gefällt der kleine Fronttriebler und wirkt noch immer modern. Was sich die Designer für das Facelift allerdings ausgedacht haben, ist ein mittlerer Paukenschlag. Dabei scheint der Kniff gar nicht mal so kompliziert: Kennzeichen etwas hochgeschoben, freie Kühlermaske – und schon ist die Prise Aston Martin zusammengemixt. Für einen Hingucker-Faktor hat es jedenfalls gereicht, Passanten drehen sich überrascht um, wenn der Fiesta an ihnen vorbeirollt, was für einen kleinen Boost in Sachen Absatz reichen sollte. Die Heckpartie wurde dagegen nur sanft angefasst – leicht veränderte Rücklichter verraten dem Kenner den aktuellen Jahrgang.
Der ist übrigens auch daran zu erkennen, dass in der Fiesta-Preisliste nun endlich ein integrales Navigationssystem mit Farbmonitor auftaucht. Gegen Mehrkosten von 424 bis 1.369 Euro netto wandert es an Bord. Der hier besprochene Selbstzünder mit 95 Pferdchen erfordert mindestens 13.189 Euro netto und hält serienmäßig die volle Sicherheitsausrüstung und einen Bordcomputer bereit. Für Klima- sowie Radioanlage wird ein kleiner Aufpreis (1.319 Euro netto) fällig. Ein Mindeststandard an Komfort sollte in der heutigen Zeit schon vorhanden sein – dann lässt es sich mit dem Ford gut leben. Denn Platz bietet er für sein Segment reichlich und befördert vier Personen komfortabel selbst an weit entfernte Ziele. Enge kommt auch in der zweiten Reihe nicht auf, wo Fahrgäste jeder Statur ihre Knie ohne Probleme sortieren können. Straffe und bequeme Sitze taugen durchaus für ein paar Stunden ermüdungsfreies Fahren. Das Fahrwerk präsentiert sich milde abgestimmt und passt zum Aggregat.
Dieses geht nämlich nicht übertrieben bissig zu Werke, aber doch mit ordentlich bemessener Zugkraft. Dank 200 Nm Drehmoment zwischen 1.750 und 3.000 Touren muss man sich um Steigungen nicht sorgen. Interessant, dass nur fünf Vorwärtsgänge zur Verfügung stehen – allerdings schafft der Diesel auch ohne sechste Fahrstufe als Schongang ansehnliche Verbrauchswerte. Nur 3,6 Liter Kraftstoff sollen je 100 Kilometer verbrannt werden, was 95 g CO2-Ausstoß pro Kilometer entspricht. Die ECOnetic-Version ist gar mit 3,3 Litern zufrieden. Das Temperament lässt sich mit 11,7 Sekunden bis 100 km/h ausdrücken, was für den alltäglichen Gebrauch in Ordnung geht. Schließlich soll der kleine Ford keine sportlichen Anforderungen erfüllen. Erfreulicherweise verwöhnt das Triebwerk mit angemessener Laufkultur und zurückhaltenden Geräuschen im unteren Geschwindigkeitsbereich. Bei schnellerer Runde meldet sich der Wind – lässt Unterhaltungen in Zimmerlautstärke aber zu. Auf eine gelungene zweite Halbzeit.

Aktuelles Magazin
Ausgabe 3/2013

Sonderausgabe Elektro
Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Aktuelles Magazin
Ausgabe 3/2013

Sonderausgabe Elektro
Das neue Jahresspecial Elektromobilität.
Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026
0 Kommentare
Zeichenbegrenzung: 0/2000