6-Appeal
Der neue Mazda6 Kombi hat gute Chancen, wieder eine große Rolle zu spielen in seinem Segment. Auch für viel fahrende Geschäftskunden ist er attraktiv mit dem innovativen Euro-6-Diesel inklusive Automatikgetriebe. Außerdem sieht er auch noch richtig gut aus. Flottenmanagement testete die dynamische 175-PS-Version.
Klarer Fall: Wer im Flottenbereich gut verkaufen will, braucht einen vorzüglichen Dieselmotor, der mit Automatik kombinierbar ist. Denn Vielfahrer wollen weder selbst schalten noch Dauergast an der Tankstelle sein. Genau so eine Kombination kann Mazda ab sofort anbieten in der Mittelklasse. Mit dem Mazda6 debütiert endlich wieder ein starker Segmentvertreter; der Fronttriebler hat das Zeug, dem Wettbewerb das Leben etwas schwerer zu machen. Bereits die Optik ist von kämpferischer Natur. Vorbei die Zeit, als die Marke noch rein funktionsorientierte Mauerblümchen-Ware an den Mann (oder die Frau) gebracht hat. Seit dem CX-5 spielen auch Emotionen wieder eine Rolle und bringen frischen Wind in die Modellpalette. Schon ein kurzer Blick auf die dynamisch anmutende Frontpartie zeigt, wie ernst es der Hersteller meint. Geradezu athletisch wirkt der Kombi mit den beiden ausgeprägten Kanten in der Motorhaube. Schneidige Scheinwerfer sowie der riesige Kühlergrill bekunden neues Selbstbewusstsein.

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Vollkommen neu ist nicht nur die Außenhaut des Mazda6, sondern auch die Technik unter dem Blech. Ein innovativer Selbstzünder – für Europa unerlässlich – mit ultraniedriger Verdichtung (14:1) und Euro-6-Einstufung sorgt für genügsamen Vortrieb. Mit einem gemittelten Konsum von unter fünf Litern (laut Werksangabe) wie einem Testverbrauch mit der Sechs vor dem Komma kann sich der 2,2 Liter große Common-Rail- Vierzylinder sehen lassen und Bares sowohl beim Fiskus als auch an der Tankstelle sparen. Der jetzt in Kombination mit dem Diesel erhältliche Sechsstufen-Automat ist ebenso eine technisch anspruchsvolle Neuentwicklung; das Getriebe baut besonders kompakt und leicht – zudem ist die Überbrückungskupplung fast immer geschlossen, sodass der wandlerbedingte Schlupf auf ein Minimum reduziert werden kann. Ohne Frage verfügt die Inhouse-Konstruktion über eine Stopp/Start-Funktion. Doch nun genug der Theorie – wie gibt sich der stärkste Diesel-Kombi von Mazda
Erhältlich sind zwei Leistungsstufen – entweder klotzen 150 oder 175 PS an der Vorderachse. Die im Testwagen verbaute stärkere Variante erstickt die Vermutung, der Kombi könnte im Alltag zu wenig Punch haben, im Keim. Wenn 420 Nm Drehmoment (2.000 Touren) in den Antriebsstrang gepumpt werden, können die Räder schon mal ungewollt Striche auf den Asphalt zeichnen. Doch unter moderatem Pedaleinsatz verhält sich die Mittelklasse eher souverän als hektisch und gibt den unangestrengten Tourer. Die Automatik überzeugt ebenso durch weiche Schaltvorgänge wie spontanes Zurückschalten bei forcierter Gangart. Sanfter Druck im Rücken ist die Folge, wenn man das maximale Spurtvermögen ausnutzt – die Werksangabe für den Standardsprint auf 100 km/h liegt bei drahtigen 8,6 Sekunden, und das Spitzentempo beziffern die Verantwortlichen mit 215 Sachen.
Wer mit Richtgeschwindigkeit über die Autobahn fährt, kann das mild abgestimmte Fahrwerk sowie leise Innengeräusche genießen. Vor allem lange Wellen nehmen die Federn gelassen und quittieren sie mit sanftem Nachschwung des Aufbaus. Naturgemäß werden Querfugen deutlicher spürbar, allerdings eliminiert die Dämpfereinheit auch diese Sorte Fahrbahnpatzer wirkungsvoll. Übrigens steckt auch in der neu gestalteten Chassis-Struktur der SKYACTIV-Gedanke, also die von Mazda ins Leben gerufene Leichtbau-Philosophie, sodass die Masse des Fahrwerks (und des gesamten Fahrzeugs sowieso) gegenüber dem Vorgänger reduziert werden konnte. Die Basismodelle der Baureihe sind mit unter 1,4 Tonnen rekordverdächtig leicht – allerdings kommt der Diesel in Verbindung mit dem Automat dann doch auf knappe 1,5 Tonnen, was indes als hervorragender Wert durchgeht und mit zur guten Ökonomie des Japaners beiträgt. Eine recht direkt ausgelegte Servolenkung – natürlich mit elektrischem Antrieb – verleiht dem Nutzwert-Vertreter eine sportive Note.
Der Innenraum ist dagegen sachlich gehalten und steht somit im Kontrast zur äußerlichen Erscheinung des Allrounders. Trotz wahrer Knöpfchen-Massen haben die Gestalter es geschafft, die Bedienung simpel und intuitiv zu halten; der Tacho ist schnörkellos-übersichtlich und demnach gut abzulesen – rechts gibt es eine Multifunktionsanzeige, die je nach Einstellung die Abstandsempfindlichkeit des aktiven Tempomats anzeigen kann oder auch die Aktivitäten der Bremsenergierückgewinnung mit dem innovativen Kondensator-Konzept „ELOOP“. Auf diese Weise lässt sich ein Teil der kinetischen Energie in Sekundenschnelle wieder einfangen. Doch auch in den klassischen Disziplinen gibt der Wagon eine gute Figur ab. So fallen die Sitze absolut langstreckentauglich aus, und das Platzangebot kann sich sehen lassen. Beinfreiheit im Fond bleibt auch für langbeinige Personen kein Wunschtraum. Darüber hinaus gehört das Gepäckraumvolumen mit knapp 1.700 Litern zu den starken Kompetenzen.

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Ausgabe 5/2023
Ab netto 31.084 Euro gibt es den kräftigen Diesel mit Automatik. Demnach ist die Grundausrüstung außergewöhnlich komplett inklusive der vollen Sicherheitsausstattung samt Notbremsassistent mit der Fähigkeit, Aufprallunfälle in der Stadt komplett zu verhindern, Bluetooth- Freisprechanlage, Klimaautomatik, Parksensor, schlüssellosem Schließsystem, Sitzheizung, Tempomat und Xenonlicht. Ein Navigationssystem gibt es für moderate 420 Euro netto; der Radartempomat erfordert netto 1.008 Euro und umfasst ein Pre-Crash-System, das auch in höheren Geschwindigkeitsregionen (bis 145 km) automatische Bremseingriffe vornimmt und die Beläge darüber hinaus schon vorspannt, sodass der Druck auf das Pedal schneller in Verzögerung umgesetzt wird. Zum Schluss noch etwas für die Sinne: Für 1.512 Euro (netto) bekommt der Kunde eine Voll-Lederausstattung mit elektrischer Sitzverstellung samt Memory-Funktion. Für ein elektrisches Glas-Schiebedach werden 672 Euro (netto) extra fällig.

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Ausgabe 2/2013
Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2024
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