„Jeder muss alles können“
Interview mit Rainer Hansen (Geschäftsführer Consense Assekuranz Service GmbH, Mitte)

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Flottenmanagement: Welche Dienstleistungen bieten Sie für Fuhrparks an? Welche Fuhrparks haben Sie dafür im Visier
Rainer Hansen: Das Dienstleistungsangebot der Consense Assekuranz Service GmbH, die es seit Ende 2010 gibt, umfasst im wesentlichen Aspekte der Schadensteuerung bei Firmenfahrzeugen. Hier bedienen wir uns zum einen eines 400 Betriebe starken Netzes aus Karosserie- und Lackbetrieben, das zum Großteil aus Werkstätten der Sikkens Akoat Selected besteht. Alle Betriebe haben wir selbst besucht und zertifiziert. Die Betriebe verpflichten sich zu regelmäßigen Schulungen, um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben, und erklären sich bereit, die von uns vorgegebenen Fristen zur Dienstleistung zu erfüllen. Übrigens nehmen wir keinen Einfluss auf die Stundenverrechnungssätze der Werkstätten, wir akzeptieren den durchschnittlichen Satz laut DEKRA. In unsere Dienstleistungen eingeschlossen haben wir ebenfalls die Regulierung mit der leistenden Versicherung oder Leasinggesellschaft.
Darüber hinaus bieten wir reines Fuhrparkmanagement an im Bereich der Fuhrparkverwaltung. Wir bündeln und kanalisieren alle Leistungen, sodass der Fuhrparkleiter bei uns nur einen Ansprechpartner braucht für alle Belange seines Fuhrparks, egal ob Fragen zu Versicherungen, Leasing oder Tankkarten. Unsere Dienstleistungen bieten wir Fuhrparks ab einem Fahrzeug an, das können Pkw, Transporter oder Lkw sein, die Anzahl ist nach oben offen und herstellerunabhängig. Wir sehen uns als Unterstützung des Fuhrparkleiters, damit er seiner Kernarbeit nachgehen kann.
Flottenmanagement: Wie ist Ihr Team aufgestellt? Welche Spezialisten sind dort zu finden, mit wie vielen Mitarbeitern betreuen Sie die Fuhrparkkunden
Rainer Hansen: Unser Team besteht aktuell aus neun Mitarbeitern. Der Großteil kommt aus dem Kfz-Bereich, also Kfz-Sachverständige oder Kfz- Meister. Mein Credo lautet in Bezug auf unsere Dienstleistungen: „Jeder muss alles können.“ Das heißt, von Beginn des Schadens betreut ein Sachbearbeiter alle Schritte, also Schadensteuerung, Kommunikation mit der Versicherung bis zur Übergabe oder Regulierung. Hilfreich dabei ist eine moderne EDV, die wir selbst aus der Praxis heraus entwickelt haben. Viele Prozesse können darüber automatisiert ablaufen und erfordern lediglich Steuerung, wenn es irgendwo stockt. Auch unsere 24-Stunden-Hotline ist inhouse aufgestellt, um dem Kunden im Notfall immer einen vertrauten Ansprechpartner zur Seite stellen zu können. Wir legen hier sehr viel Wert auf Qualität und stellen die Kosten dafür hinten an.

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Flottenmanagement: Welche Prozesse laufen idealerweise ab, wenn ein Fuhrparkfahrzeug einen Schaden hat
Rainer Hansen: Vorab besprechen wir mit den Fuhrparkverantwortlichen einen kundenspezifischen und individuellen Workflow, wo ist wann welche Kommunikation nötig, wer muss wann informiert werden. Wenn ein Schaden eingetreten ist, läuft der erste Kontakt zu uns. Der nächste Schritt ist die Mobilerhaltung des Fahrers entweder durch die Werkstatt oder einen Autovermieter. Im Anschluss erfolgt die Abholung des Fahrzeugs, immer per Transporter oder Hänger, um unnötige Kilometerlaufleistung oder Schäden während der Verbringung zu vermeiden. In der Werkstatt veranlassen wir sofort eine Kostenschätzung. Bei einem Haftpflichtschaden beauftragen wir dafür einen Gutachter, wir bieten auch die Kooperation mit einer unserer Partner-Anwaltskanzleien an.
Nach erfolgter Instandsetzung besichtigen wir das Fahrzeug durch einen Sachverständigen nach, um sicherzustellen, dass die Reparatur sach- und fachgerecht ausgeführt wurde. Dieses Vorgehen erfolgt ohne eine Erhöhung der Standzeiten. Sämtliche Kommunikation von der Schadenaufnahme über Freigaben bis hin zum Abholauftrag kann der Kunde live über die Software verfolgen, sämtliche Dokumente stehen ihm darüber ebenfalls zur Verfügung.
Flottenmanagement: Wie sorgen Sie dafür, dass die Prozesse optimal ablaufen, dass alles ohne unnötigen zeitlichen und finanziellen Aufwand vonstatten geht? Kann der Kunde dies in Echtzeit via Software verfolgen
Rainer Hansen: Wir haben Zeitfenster definiert, innerhalb der bestimmte Prozesse auf den Weg gebracht sein müssen. Die Kontaktaufnahme mit dem Fahrer eines verunfallten Firmenfahrzeugs muss innerhalb von 45 Minuten erfolgen. Nach Beauftragung eines Gutachtens sollte dies innerhalb von 24 Stunden vorliegen. Jeder Schaden ist anders, gemäß der vorliegenden Dokumente schätzen wir dann ein, wie lange die Reparatur dauert, und hinterlegen das in der EDV. Immer wenn Zeitfenster ohne Ergebnis abgelaufen sind, erhalten wir automatisch eine Benachrichtigung, damit sich der Sachbearbeiter persönlich kümmert. Hinter jedem Ereignis steht ein Zeitplan.
Flottenmanagement: Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen
Rainer Hansen: Im Zuge der Unfallschadeninstandsetzung ist es notwendig, viele Dienstleister für die einzelnen speziellen Prozesse zu haben. Wir bedienen uns eines solchen Netzwerks, das unter anderem aus den Karosserieund Lackbetrieben der Sikkens Akoat Selected besteht. Mit dem TÜV Rheinland FSP arbeiten wir in der Begutachtung zusammen. BMp@rts ist der Teilelieferant, der bundesweit Originalersatzteile aller Hersteller an unsere Werkstätten liefert und von dem wir sofort über die Teileverfügbarkeit oder Rückstände informiert werden. Das verschafft uns Vorteile in der Rechnungsprüfung bezüglich Verwendung und Kosten. Für die Beseitigung von Hagelschäden kooperieren wir mit der Firma HPI Zentrum, die spezialisiert auf diese Arbeit ist.
Aus der Notwendigkeit heraus, mit ebensolchen Profis zusammenzuarbeiten, habe ich in 2011 die „Schadenmeile“ mitinitiiert – und patentieren lassen –, damit die Verknüpfung unterschiedlicher Leistungen eine bestimmte Qualität ergibt, für die wir als Schadensteuerer einstehen können. Wir bieten dem Kunden durch die „Schadenmeile“ einen Mehrwert, den wir alleine mit der Consense nicht darstellen können. Zudem gilt hier: Der Kunde beruft sich auf einen Ansprechpartner für sämtliche Belange seines Fahrzeugs.
Flottenmanagement: Welche Kosten für welche Dienstleistungen kommen auf den Fuhrparkkunden zu
Rainer Hansen: Pro Fahrzeug, egal welcher Bauart, und Monat berechnen wir dem Kunden einen sehr moderaten Betrag für die Dienstleistung Schadensteuerung, unabhängig davon, wie viele oder wenige Schäden auftreten. Die Kosten für die Fuhrparkverwaltung sind individuell und an den Anforderungen des Kunden ausgerichtet.
Flottenmanagement: Welche Weiterentwicklungen planen Sie für die nähere Zukunft
Rainer Hansen: Die Consense GmbH hat eine eigens für das Thema Schaden entwickelte und webbasierende Software, welche natürlich ständig erweitert wird. Sie verändert sich mit den Anforderungen unserer Kunden und Partner. Um die Anforderungen unserer Kunden, die nicht durch unsere Software abgebildet werden können, zu erfüllen, sind wir in der Abschlussphase einer strategischen Partnerschaft mit einem Marktführer in dieser Branche. Aber auch hier hat unser Kunde nur einen Ansprechpartner beziehungsweise eine EDV-Struktur.

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