Hinguck-A

Mit der gerade frisch aufgelegten Mercedes A-Klasse führen die Stuttgarter nicht einfach nur ein neues Modell ein, sondern vollziehen ebenso einen radikalen Wandel in ihrem Kompakt-Segment. Weg vom biederen Pragmatiker und hin zum auffälligen Lifestyle-Cruiser mit betont flacher Silhouette. Flottenmanagement testete den A 200 CDI mit neuem Doppelkupplungsgetriebe ausgiebig.

Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A

1 /9

Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A
Hinguck-A

PDF Download

Moment mal, was kommt denn da angefahren? Richtig, das ist die neue A-Klasse von Mercedes – der Einsteiger in die Welt des Sterns. Und die hat wahrlich nichts mehr mit dem Vorgänger gemein abgesehen von der Tatsache, dass beide dem gleichen Segment angehören. Eindrucksvoller kann man nicht demonstrieren, wie unterschiedlich eine Interpretation von unterer Mittelklasse sein kann. Das beginnt schon mit den Abmessungen: Während der letzte A noch als ultrakompakter, allerdings hoch bauender Allrounder antrat mit einer Länge von deutlich unter vier Metern, ist das neue Modell ein geradezu ausladender Cruiser mit satten 4,29 Längenmetern. Ein um rund 13 Zentimeter angewachsener Radstand sorgt für ein gutes Raumangebot; außerdem kommt der Benz rund 15 Zentimeter flacher daher, was ihm einen dynamischen Auftritt beschert.

Der im Moment nur als Viertürer erhältliche Mercedes sieht schon im Stand schnell aus und zeigt somit, in welche Richtung es gehen soll: Er will vor allem dem jüngeren Publikum gefallen und das Image des biederen Pragmatikers abschütteln. Die markante Sicke in den Flanken macht den kompakten Vertreter athletisch; auffällig gezeichnete Scheinwerfer mit charakteristischen LED-Zusätzen schaffen Identität nicht nur bei Nacht – die illuminierten Augenbrauen fungieren ebenso als Tagfahrleuchten. Der wuchtige Frontspoiler mit großzügigen Lufteinlässen unterstützt das drahtige Design der neuen Basis- Offerte aus Schwaben. Zwei sichtbare Auspuffendrohre (je nach Ausstattungslinie) – die jedoch keineswegs prollig wirken – runden den sportiven Einschlag ab. Jetzt drängt sich natürlich die Frage auf, ob der neu definierte Schwerpunkt die A-Klasse für jene Kunden passé werden lässt, die einen Funken Alltagstauglichkeit erwarten.

Am Platzangebot jedenfalls soll es nicht scheitern. Okay, der Dachhimmel ist ein Stück näher Richtung Kopf gerückt – aber das ist kein Problem. Dafür gibt es reichlich Platz zu den Seiten hin, und vor allem der Fond überzeugt durch luftige Kniefreiheit, so dass auch Personen mit langen Beinen problemlos unterkommen und auf weiten Reisen keine Not leiden müssen. Ab der Linie „Style” erfreuen straffe Sportsitze mit ausgeprägter Konturierung; das Mobiliar sorgt auch auf langen Strecken für kommodes Unterkommen und beugt jeglicher Ermüdung vor. Mit einem Kofferraumvolumen von 1.157 Litern fasst der neue Stern zwar einen Tick weniger Gepäck als sein Vorgänger, orientiert sich aber am Premium-Wettbewerb und bietet sogar noch das eine oder andere Literchen mehr als die Konkurrenz aus dem Süden Deutschlands.

Und was steckt unter der Haube? Der Testwagen rollte als A 200 CDI an – somit handelt es sich um den 1,8 Liter großen Vierzylinder-Common-Rail der angepassten Motorenreihe OM651. Das derzeit mittlere Diesel-Triebwerk bringt 136 PS auf den Prüfstand und stellt eine ausgewogene Wahl dar. Mit 300 Nm Drehmoment schon ab 1.600 Umdrehungen muss sich der moderne Vierventiler kaum verstecken; erst nach der 3.000-Touren- Marke lässt die Zugkraft nach, was souveränes Fortkommen ermöglicht. Mit einer nicht zu optimistischen Werksangabe von 9,2 Sekunden für den Standard-Sprint (Automatik-Version) formuliert Mercedes einen Wert, der die Erwartungshaltung eher nach unten schraubt und in der Praxis für eine positive Überraschung sorgt. Wenn das zwar hemdsärmelig klingende, aber keinesfalls störend rumorende Aggregat mit dem Aluminium-Zylinderkopf die Insassen sanft in die Sitze drückt, verspürt niemand das Gefühl von Leistungsmangel. Bedingt durch das breite Drehmoment-Plateau ist ein unaufgeregter Vortrieb möglich – im regulären Fahrbetrieb reicht ein großer Gang für fast alle Belange. Hohe Drehzahlen braucht der Selbstzünder kaum, und gegen Ende der Tourenskala passiert auch nicht mehr allzu viel – gut so. Wer das letzte Quäntchen Punch aus dem Motor herausholt, sieht den Tacho flugs die Markierung der Richtgeschwindigkeit durcheilen, bis der Tempozuwachs irgendwann jenseits der 200 Sachen langsam versiegt.

Wer Antriebskomfort schätzt, möge ruhig zum 1.820 Euro netto teuren Doppelkupplungsgetriebe greifen. Die Box mit den sieben Übersetzungen überzeugt durch spontane Arbeitsweise und ruckfreie Gangwechsel, wenngleich es an die weichen Übergänge einer Wandlerautomatik nicht ganz heranreicht. Bei der Fahrwerkabstimmung gelang den Entwicklern ein guter Kompromiss zwischen sportiver Abstimmung und dennoch angenehmer Sänfte sogar beim drahtiger abgeschmeckten Fahrwerk der hier besprochenen AMG Sport-Line. Kurzwellige, hartnäckige Querfugen werden aber durchaus angemessen absorbiert, zumal die Federung einiges zu tun hat – schließlich steht der hier angetretene Zweihunderter auf potenten 18-Zöllern mit ansehnlichem Niederquerschnitt. Noch wichtiger: Schlechtere Autobahn-Passagen meistert die Dämpfereinheit ordentlich, um Langstrecken- Nutzern grünes Licht zu geben beim Kauf des Einsteiger-Mercedes.

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 5/2012

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

Freilich sparten die Ingenieure auch nicht an den heutzutage erwarteten Assistenzsystemen – so gibt es für die A-Klasse alles, was innovativ und nützlich ist, vom etablierten Müdigkeitsalarm über die Einparkautomatik bis hin zu Pre-Safe oder Features wie Spurassistent und Totwinkel- Warnung. Natürlich gehört zu einem modischen Auto auch eine entsprechende Innenarchitektur: Neben den praktischen Erfordernissen wie Ergonomie sowie damit zusammenhängender guter Bedienbarkeit kommt auch das Wohl des Auges nicht zu kurz dank der Verwendung ordentlich verarbeiteter Materialien. Vor allem der schicke (ab 350 Euro netto) Farbbildschirm auf der Mittelkonsole verströmt Designer-Chic – bleibt nur zu hoffen, dass der nicht einklappbare Monitor keine Einbrecher anzieht. Für die Navigationsfunktion werden übrigens 720 Euro netto extra fällig, und der Grundpreis für den A 200 CDI beträgt netto 23.350 Euro.

0 Kommentare

Zeichenbegrenzung: 0/2000

newspaper_img

Aktuelles Magazin

Ausgabe 5/2012

newspaper_img

Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

countdown-bg

Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026