Trend-Kost

Der neue V40 führt Volvos untere Mittelklasse in die nächste Generation und macht die Frage, ob Kombi oder Limousine, obsolet. Mit einer moderaten, aber doch zielgerichteten Weiterentwicklung der bestehenden Designsprache in Richtung Lifestyle dürften sich insbesondere die trendbewussten Fuhrparkentscheider angesprochen fühlen. Flottenmanagement testete das kräftige und dennoch sparsame Topmodell D4 mit 177 PS.

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Volvo-Kunden gehörten schon immer zu einem ganz bestimmten Schlag Autokäufer. Früher waren es die kulturinteressiert-intellektuellen Individualisten mit Hang zu klaren Formen und vor allem üppigen Kofferraum-Volumina. In letzterem Punkt hat sich etwas verändert: Zählten die alten Schweden noch zu den Gepäck-Lademeistern, um ihre Stammkundschaft glücklich zu machen, haben die Verantwortlichen den Fokus heute eher auf distinguierte Architektur verlegt, denn das reizt die Trendsetter- Klientel inzwischen wohl mehr. Freilich fällt die Formensprache des neuen Vierzigers wenig überraschend aus – ganz nach dem Vorbild von XC60 und S60 kreierten die Gestalter einen kompakten Lifestyle-Kombi mit ausdrucksstarken Heckleuchten in markentypischem Stil; vorn erstrahlen tropfenförmige Scheinwerfer, und außerdem bringt der gekonnte Umgang mit Sicken und geschwungenen Flächen Dynamik ins Spiel. Ein breiter schwarzer Rahmen im Bereich der Kofferraumklappe beherbergt fünf große silberfarbene Lettern mit dem Herstellernamen.

Der Kenner sieht natürlich auch ohne den prominent platzierten Schriftzug, aus welchem Haus der moderne Fronttriebler stammt. Auch die auf den neuesten Stand gebrachte Inneneinrichtung verrät den Skandinavier auf Anhieb. Klar, dass die schwebende Mittelkonsole keinesfalls fehlen darf; hinzu kommen feine Applikationen – beim Testwagen in zurückhaltender, matter Metalloptik. Der Navi-Bildschirm (samt Bedienlogik) entstammt der aktuellen Generation – so auch beim größeren Bruder S60 zu finden. Frische Akzente setzt der untere Mittelklässler jedoch mit einem TFT-Display als Tacho (302 Euro), das in drei Stufen konfigurierbar ist und in der Performance- Einstellung beispielsweise mit einem kräftigen Rot Blicke fesselt und den Drehzahlmesser klassisch darstellt, während der Eco-Modus verschiedene Verbrauchsdisziplinen in den Vordergrund stellt. Auch der beleuchtete Schalthebel gehört zu den Neuerungen und ist ein witziges Feature mit Charme.

Doch zurück zu den handfesten Themen: Wie steht es um das Raumangebot? Platznot herrscht im V40 wahrlich nicht – so geht es in der ersten Reihe luftig zu mit ordentlicher Bewegungsfreiheit für Personen fast jeder Statur. Im hinteren Abteil macht das Verreisen auch Spaß, allerdings muss mit Raum ein wenig mehr gehaushaltet werden. Der durchschnittliche Mitteleuropäer kann seine Knie indes unterbringen, ohne mit den Vordersitzlehnen Kontakt aufzunehmen. Und es gibt selbstredend vorn wie hinten Sessel in gewohnter Volvo-Manier. Das heißt: Bequemer lassen sich weite Strecken kaum überwinden – die Stühle bieten exakt den richtigen Kompromiss zwischen weichen Polsterflächen einerseits; andererseits sind sie nicht zu nachgiebig, was den Sitzkomfort auf Dauer schmälern würde.

Komfort schreibt der V40 übrigens noch einen Tick größer als Sportlichkeit. Moderat abgestimmte Dämpfer parieren Unebenheiten so, dass sie nur äußerst gedämpft in die Fahrgastzelle dringen. Entsprechend souverän bügelt der Schwede langwellige Autobahn-Patzer glatt. Ohne Frage lässt sich der sanft untersteuernde Fronttriebler auch mal zügig über kurviges Terrain jagen und überzeugt dabei mit seiner leichtgängigen elektrischen Servolenkung, die durchaus präzise arbeitet; aber wohler fühlt er sich offensichtlich in der Rolle als kommoder Cruiser. Der Kombi wirkt ganz schön erwachsen, fast schon wie Mittelklasse. Etwas Fingerspitzengefühl braucht es beim Rangieren: Die exzellente Arbeit des Kreativteams geht in diesem Fall auf die Übersichtlichkeit – ein Problem indessen, das der Zeitgeist wohl mit sich bringt und mit dem eine ganze Fahrzeug-Generation zu kämpfen hat. Also ruhig etwas häufiger in den Innenspiegel ohne Rahmen schauen oder gleich die Rückfahrkamera inklusive Parksensor (495 Euro netto) mitbestellen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Ebenso ein gutes Argument der aktiven Sicherheit ist der bärige Zweiliter-Common-Raildiesel in der 177 PS-Stufe. Wer die 400 Nm Top-Drehmoment einsetzt, kann die vorderen Reifen problemlos zum Qualmen bringen. Was beim kräftigen Herausbeschleunigen aus Kehren am Volant zerrt, muss allerdings erst einmal erzeugt werden durch Drehzahl. Zwar steht die Zugkraft-Spitze schon ab 1.750 Touren zur Verfügung, davor weht aber ein lauer Wind. An der Ampel hat das eine Gedenksekunde zur Folge, mit der man jedoch leben kann. Im Alltag kann der D4 schaltfaul bewegt werden, denn das Drehmoment-Hoch wird auf einem Plateau von exakt 1.000 Umdrehungen Breite dargeboten. Wem nach einer kleinen Schalteinlage ist, kann sich ruhig ausleben. Die Übersetzungen rasten geschmeidig ein, und der kultiviert-charakteristische Fünfzylinder durchbricht willig die 4.000 Rotationen – mehr Antriebsgenuss geht kaum. Bei Bedarf erreicht der D4 Landstraßen-Tempo unter neun Sekunden und rennt 220 Sachen.

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Reden wir über Preise: Mindestens 24.352 Euro netto muss der User Chooser für den stärksten Diesel-V40 einplanen. Wenig Auto gibt es für den genannten Gegenwert definitiv nicht – sogar der automatische Notbremsassistent ist mit von der Partie. Der Hersteller verspricht, dass Auffahrunfälle bis 15 km/h komplett verhindert und Crashs bis 50 km/h in ihren Folgen drastisch abgemildert werden. Gegen 1.428 Euro (netto) Aufpreis erkennt das System gar Fußgänger und zeigt per LED in der Windschutzscheibe an, wann es Punkte ins Flensburg kostet wegen zu geringen Abstandes zum Vordermann. Außerdem ist ein aktiver Tempomat in diesem durchaus attraktiven Paket enthalten. Zu den Selbstverständlichkeiten ab Werk dagegen zählen die volle Airbag-Ausrüstung, Klimaautomatik sowie Radio. Auf keinen Fall fehlen sollte das 966 Euro teure Navigationssystem mit schnell arbeitendem Festplattenspeicher und Sprachsteuerung. Mehr Auto braucht es nicht.

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