Motto: Qualität und Zuverlässigkeit
Interview mit René Bock (Leiter Fleet & Remarketing, Mazda Motors Deutschland GmbH)

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Flottenmanagement: Herr Bock, seit mittlerweile drei Jahren sind Sie Leiter Fleet & Remarketing bei der Mazda Motors Deutschland GmbH. Mit welchen Plänen und Vorstellungen sind Sie an diese Position herangetreten, welche Vorhaben und Projekte haben Sie seitdem umsetzen können
René Bock: Vor drei Jahren war die Zielsetzung, die Marke Mazda und deren Produkte sowie Dienstleistungen im Fleetbereich stärker bekannt zu machen und uns bei den verschiedenen Zielgruppen, sprich bei den Firmenkunden – insbesondere kleine bis mittelgroße Fuhrparks – und auch Leasinggesellschaften nachhaltig zu etablieren. Im vergangen Jahr haben wir es geschafft, in den von uns besetzten Segmenten im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zu wachsen – das ist ein großer Erfolg für uns. Weitere wichtige Erfolge, die wir erreichen konnten, sind beispielsweise hervorragende Vollkostenbeziehungsweise TCO-Bewertungen, bei denen wir immer ganz vorne mit dabei waren und die nachweislich ein wichtiger Entscheidungsgrund der Fuhrparkentscheider für unsere Marke sind. Wir haben zugunsten unserer Restwerte auch im Jahr 2011 das Verkaufsvolumen an große Autovermietungen unter drei Prozent vom gesamten Verkaufsvolumen halten können. Obwohl das letzte Jahr für japanische Automobilhersteller aufgrund des Erdbebens und der Produktionsausfälle kein einfaches Jahr war, haben wir uns dennoch nicht auf das rabattintensive Vermietgeschäft fokussiert, um gesteckte Verkaufsziele zu erreichen.
In den vergangenen drei Jahren haben wir zudem unsere Marketingaktivitäten stark erweitert, und das nicht nur auf den Bereich klassische Fleet-Werbung bezogen. So haben wir im letzten Jahr einen regelmäßig erscheinenden Fleet-Newsletter auch für unsere gewerbliche Zielgruppe herausgebracht. Hochwertige Business- Events wurden und werden durchgeführt, um das Mazda Produkt-Programm noch stärker in der Zielgruppe zu positionieren. Hierzu zählen auch Kooperationen beziehungsweise Events mit XING, wo wir auch diese jüngere und interessante Zielgruppe mit der Marke Mazda in Kontakt bringen.
Im Bereich Projekte möchte ich auf das Händler- Autovermietkonzept Mazda Mobil hinweisen, an dem inzwischen mehr als 200 Mazda Händler teilnehmen und das sich trotz der erst 1,5 Jahre seit Markteinführung als festes Angebot für Kundenmobilität etabliert hat. Insgesamt lässt sich sagen, dass wir auf einem guten Weg sind – und das auch unter den Rahmenbedingungen, die sich durch unvorhersehbare Ereignisse wie die Naturkatastrophe in Japan ergeben haben.
Flottenmanagement: Mazda Deutschland feiert 2012 vierzigjähriges Jubiläum. Wenn Sie einmal auf die Historie zurückblicken, welches waren die wichtigsten Meilensteine, die dazu beigetragen haben, die Importeursmarke Mazda auf dem deutschen Flottenmarkt zu etablieren? Wie hat es Mazda geschafft, hier zu überzeugen

Aktuelles Magazin
Ausgabe 3/2012

Sonderausgabe Elektro
Das neue Jahresspecial Elektromobilität.
René Bock: Mazda steht für Qualität und Zuverlässigkeit – das sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren für unsere Marke in den letzten Jahrzehnten gewesen und sind es auch heute. Im Jahr 1998 war der Mazda6 Kombi mit Diesel- Direkteinspritzer der Startschuss für die Eroberung von Kundengruppen im Fleet-Bereich. Im Jahr 2002 hat die zigfach prämierte Qualität und Zuverlässigkeit unserer Produkte seine perfekte Erweiterung mit der neuen Designlinie von Mazda erhalten, welche auch mit einem neuen Markenauftritt einherging (Stichwort Zoom-Zoom- Kampagne). Japan gilt als einer der Trendsetter und Geburtsstätten neuer und nachhaltiger Design-Entwicklungen. Diese globale Position kommt auch den Mazda-Produkten zugute, sodass wir nicht nur zuverlässige, sondern auch optisch herausragende Fahrzeuge anbieten können – letztlich ist auch bei vielen Gewerbekunden die Optik kaufentscheidend.
Der wichtigste Meilenstein der jüngsten Vergangenheit ist ohne Zweifel die Einführung der SKYACTIV-Technologie in unsere Fahrzeug- Generation, beginnend mit dem Mazda CX-5 als Kompakt-SUV. SKYACTIV ist eine neue und ganzheitliche Technologieoffensive, ausgerichtet auf die Ansprüche der Kunden in den Bereichen CO2-Ausstoß und Nachhaltigkeit, auf die ich im Folgenden noch näher eingehen werde.
Flottenmanagement: Wie ist Mazda im Hinblick auf die Modelpalette im Firmenkundengeschäft aufgestellt? Wie verteilt sich das Flottengeschäft hier auf die einzelnen Fahrzeugklassen, welches sind Ihre Zugpferde
René Bock: Mazda ist in den relevanten Fleet- Volumensegmenten – bis auf das A-Segment und die Oberklasse – vertreten. Die Erfolgsmodelle sind und waren der Mazda6, der ungefähr 25 Prozent der gewerblichen Zulassungen ausmacht, und der Mazda5, bei dem es 20 Prozent sind. In den Jahren 2010 und 2011 haben wir mit Einführung des Diesels beim SUV CX-7 enorme Steigerungen erzielen können. Nach wie vor ist es allerdings so, dass SUVs gerade bei größeren Firmen oft noch nicht den Zugang in die Car Policy gefunden haben, weshalb sich das Thema CX-7 mehr auf kleinere Fuhrparks beziehungsweise User Chooser konzentriert. Mit dem neuen Mazda CX-5 inklusive SKYACTIV-Technologie ohne Aufpreis wollen wir dies jedoch ändern. Ohne Zweifel ist eine Entwicklung dahingehend zu beobachten, dass Kompakt-SUVs zunehmend in die Car Policies aufgenommen werden, auch aufgrund der Themen Verbrauch und CO2. Hier steht der CX-5 dem Mazda6 oder den C-/D-Segment- Platzhirschen in nichts mehr nach: Er leistet in der Dieselvariante 150 PS mit 4,6 Liter Verbrauch und 119 Gramm CO2-Ausstoß. Nicht nur die meisten anderen SUVs, sondern auch vergleichbare Kombis können mit einem solchen Verbrauch und solchen Emissionswerten nicht aufwarten. Der Erfolg von SKYACTIV in Kombination mit der neuen Designlinie von Mazda namens „Kodo – Soul of motion“ hat beim gerade offiziell eingeführten Mazda CX-5 nicht lange auf sich warten lassen. Wir haben innerhalb von drei Monaten nach Bekanntgabe der Preise bereits mehrere tausend Kaufverträge, wovon aktuell 30 Prozent auf Gewerbekunden entfallen.
Flottenmanagement: Welche Mazda-Modelle werden von User Choosern gewählt, welche hingegen sind in Serviceflotten vertreten? Welche Anreize bieten Sie dem User Chooser, weshalb sind Mazda-Fahrzeuge prädestiniert, von dieser Zielgruppe gewählt zu werden
René Bock: Zunächst lässt sich festhalten, dass es keine Modellreihe bei Mazda gibt, die präferiert von User Choosern gewählt wird. Allerdings ist festzustellen, dass insbesondere User Chooser auch gerne spezielle Segmente wählen – wie das SUV-Segment mit Mazda CX-7 und Mazda CX-5 oder unseren MX-5 Roadster. Mazda überzeugt bei dieser Kundengruppe durch ein sehr gutes Preis-Ausstattungs-Verhältnis: Der User Chooser bekommt viel Auto für das Geld, und das nicht durch Dumping-Rabattaktionen, sondern ab Preisliste. Bei Serviceflotten und deren Fuhrpark-Entscheidern ist neben dem Preis-Ausstattungs- Verhältnis sicherlich das Thema TCO noch stärker im Fokus. Auch hier können wir, wie bereits erwähnt, ganz vorne mitspielen.
Flottenmanagement: Nicht nur die Fahrzeugmodelle sind entscheidend für den langfristigen Erfolg einer Marke im Flottengeschäft, auch Rahmenbedingungen, Kundenbetreuung, (Finanz-)Dienstleistungen und Service müssen stimmen – wie ist Mazda hier aufgestellt? Wie sind die Händler auf das Firmenkundengeschäft ausgerichtet
René Bock: Um mit den Finanzdienstleistungen zu beginnen: Hier haben wir mit der Mazda Finance – hinter der sich die Santander Bank verbirgt – einen starken Partner an unserer Seite. Die Zusammenarbeit mit einer der weltweit größten Banken drückt sich in einem sehr breiten und von den Konditionen attraktiven Finanzierungs- und Dienstleistungsangebot aus, sei es Finanzleasing bis hin zu Versicherungen (beispielsweise auch Flatrate-Versicherungen, unabhängig von Schadensfreiheitsrabatten). Das Full-Service-Leasing-Angebot erfolgt im Rahmen einer Kooperation zwischen Mazda Finance und LeasePlan Deutschland. Wir arbeiten also mit zwei sehr professionellen Partnern zusammen, die über die notwendige Erfahrung und Professionalität verfügen – dies rundet die Angebote für unsere Gewerbekunden im Finanzdienstleistungsbereich ab.
Im Bereich Kundenbetreuung verfügen wir über einen Außendienst mit Key Accounter, was nicht nur die Betreuung des Firmenkunden bis zum Kauf des Fahrzeugs beinhaltet, sondern auch nach dem Kauf noch bestehen bleibt – neben unseren Händlern bleiben also auch wir Ansprechpartner.
Wesentlich für unsere Kunden ist zudem das Händlernetz: Mazda verfügt über keine Niederlassungen, weshalb die Händlerorganisation der relevante Vertriebsweg ist. Mehr als 500 autorisierte Händler sorgen für eine hohe Netzwerkdichte. Im vergangenen Jahr haben wir die Professionalisierung für unsere Fleetkunden weiter ausgebaut, was von Seminaren über On-The-Job-Coaching der Verkäufer bis hin zu Planungen von Fleetkompetenz-Stützpunkten geht, um so jeder Zielgruppe innerhalb des Portfolios von Firmenkunden gerecht zu werden.
Flottenmanagement: Stichwort Businesspakete: Welche Angebote halten Sie hier für Ihre Kunden parat und inwiefern hat die Flottenabteilung einen Einfluss auf die Ausstattung der Fahrzeuge
René Bock: Im vergangenen Jahr haben wir eine speziell auf die Bedürfnisse von Gewerbekunden zugeschnittene Business-Line aufgelegt, die einem Fahrzeug in mittlerem Ausstattungsniveau entspricht und als wichtigstes Ausstattungsmerkmal ein Fullscreen-Navigationsgerät mit integrierter Bluetooth-Freisprecheinrichtung beinhaltet. Wir freuen uns darauf, dass wir, beginnend mit dem neuen Mazda6 im kommenden Jahr, verschiedene Business- und Ausstattungspakete speziell für die Ansprüche der Gewerbekunden anbieten können.
Flottenmanagement: Wie sind Sie in den Bereichen Nachhaltigkeit, Emissionen, Verbrauch und neueste, umweltschonende Technik aufgestellt? Was unternehmen Sie, um den steigenden Ansprüchen der Flottenkunden in diesen Bereichen nachzukommen und dem stark gestiegenen Umdenken in Sachen Nachhaltigkeit in den Fuhrparks gerecht zu werden
René Bock: In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals detaillierter auf das Thema SKYACTIV zu sprechen kommen. SKYACTIV darf nicht als Entwicklung oder Angebot einer neuen Motorengeneration verstanden werden, sondern umfasst als neue Technologie Motoren, manuelle- und Automatikgetriebe, Karosserie und ein gewichtsreduziertes Fahrwerk – mit dem wesentlichen Ziel, Gewicht zu reduzieren. So ist der CX-5 beispielsweise das leichteste Fahrzeug im Segment bei gleichzeitig höchsten Crash-Sicherheits-Eigenschaften. Die Vorteile der SKYACTIV-Technologie im neuen Mazda CX-5 in Sachen Emissionen und Verbrauch wurden bereits angesprochen – beim neuen Mazda6 mit SKYACTIV-Technologie werden wir Motorvarianten im Dieselbereich mit unter 105 Gramm CO2-Ausstoß anbieten. Dennoch wird der Fahrspaß aufgrund von Hubraum und PSLeistung nicht zu kurz kommen, gemäß unserem Motto: Effizient trifft Fahrspaß. Damit vermeiden wir in der Fahrpraxis, dass Vielfahrer von kleinmotorigen Spritsparmodellen das Gaspedal umso heftiger durchdrücken, um eine gewisse Leistung zu erzielen. Dies schlägt sich in der Regel negativ auf den Verbrauch nieder – die eigentliche Absicht des Spritsparens und umweltfreundlichen Fahrens kehrt sich so ins Gegenteil.
Flottenmanagement: Wenn Sie einmal einen Ausblick in die Zukunft geben, welche Pläne und Ziele haben Sie hier, wohin möchten Sie die Marke Mazda noch bringen, welche Projekte sollen hierbei helfen
René Bock: Selbstverständlich ist eine hohe Marktdurchdringung ein Ziel für uns. Wenn man bedenkt, dass Mazda im Jahr 2011 in den von uns besetzten Segmenten im Gewerbebereich einen Marktanteil von 2,5 Prozent und im Privatbereich von 3,5 Prozent aufweisen konnten, dann ist mein Ziel, den Gewerbekundenbereich auf den gleichen Marktanteil zu bringen wie den Privatkundenbereich. Ein weiteres Ziel ist, dass SKYACTIV, eine noch junge Produkt- und Technologieoffensive, so etabliert wird, dass es für neue Kunden eine Alternative gegenüber anderen Technologieansätzen darstellt.

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Der Branchentreff" 2026
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