Einsparpotenzial

Das Thema Spritsparen ist in aller Munde. Kein Wunder bei Öl- und damit Spritpreisen in schwindelerregender Höhe und immer neuen Erklärungen dafür, weshalb Verteuerungen nötig und worauf sie zurückzuführen sind.

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Die Themen Spritsparen und Nachhaltigkeit sind bedeutender denn je; kaum eine Car Policy kommt noch ohne spritsparende Fahrzeugmodelle aus beziehungsweise schließt die großen Spritschlucker nicht von vornherein aus. Bei den aktuellen Spritpreisen wirkt sich jeder eingesparte Liter auf die Kilometerkosten aus, hinzu kommen der höhere Restwert und die bessere Leasingrate, die spritsparende Modelle für User Chooser attraktiv machen. Dass Spritsparmodelle nicht komfortabel seien, optisch unattraktiv und keinen Fahrspaß mehr böten, ist längst widerlegt – immer mehr Hersteller warten mit neuesten Technologien auf, da auch sie erkannt haben, dass die Zukunft in nachhaltigen, verbrauchs- und emissionsarmen Modellen liegt. Dass diese Modelle dann auch im Fuhrpark eingesetzt werden, ist ein Weg, Sprit zu sparen, wie Burkhardt Langen, Facility Manager bei der Computacenter AG & Co oHG, erklärt: „Bei Computacenter wird umgehend auf neueste Technologien der Motorentechnik umgestellt, wenn ein neuer verbrauchsärmerer Motor zur Verfügung steht. Unserer Meinung nach ist, wenn man die letzten Jahre betrachtet, die Motorenentwicklung der größte Hebel, um Kraftstoff nachhaltig einzusparen. Regelmäßiger Wechsel auf die neueste Spritspar-Technologie hat daher bei uns höchste Priorität.“

Fuhrparkentscheider müssen auf die Kosten achten – und manchmal vorab investieren, um später einsparen zu können, so beispielsweise in Spritspartrainings für die Mitarbeiter. Denn die technischen Voraussetzungen zum Spritsparen alleine garantieren noch keinen Erfolg – wesentlich ist, dass der Fahrer modern und damit spritsparend fährt und sich an einige Regeln hält, anhand derer sich laut NABU bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch feststellen lassen. Wer sich Sorgen um möglicherweise fehlenden Fahrspaß macht: Hier verzeichnet der Fahrer keine Einbußen, denn kräftiges, zügiges Beschleunigen und schnelles Schalten gehören zu einer spritsparenden, modernen Fahrweise dazu.

Den größten Einfluss auf den Verbrauch hat zweifelsohne die Fahrweise des Fahrers. Thomas Unrath, Produktmanager bei Admin Solution, bestätigt, wie wesentlich es ist, dass Unternehmensmitarbeiter, die Firmenfahrzeuge bewegen, über tiefgehende Kenntnisse im Spritsparen und somit auch dem richtigen Fahren verfügen. Dabei betont er, wie ausschlaggebend tiefgehende Kenntnisse auch gerade für Fahrer sind, die ihren Führerschein vor langer Zeit erworben haben, und wie hilfreich der Einsatz entsprechender technischer Hilfsmittel hier sein kann: „Diese Mitarbeiter sind nicht immer mit den neuesten Fahrzeugtechnologien und den damit verbundenen optimalen Kenntnissen zum richtigen Umgang oder der richtigen Fahrweise vertraut, weshalb sich die permanente Unterstützung mit in Fahrzeugen verbauten technischen Geräten förmlich aufdrängt.“ Admin Solution bietet beispielsweise den eSave 3G an, bei dem grundsätzliches Fahrverhalten gefördert wird, ohne die Fahrer hinsichtlich der Fahrphysik zu überfordern – „sprich Kenntnisse über die Abhängigkeiten von Steigungs-, Roll-, Fahr- und Windwiderständen zu Fahrzeuggewicht, Reifendruck, Geschwindigkeit et cetera werden nicht vorausgesetzt“, wie Thomas Unrath erläutert.

Auch Uwe Bertram, Geschäftsführer bei der Sycada Deutschland GmbH, weiß um die Bedeutung des Spritsparens in Bezug auf die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Gesamtkosten im Fuhrpark: „Es lassen sich nach unseren Erfahrungswerten Differenzen von bis zu 33 Prozent des Kraftstoffverbrauchs identischer Fahrzeuge auf das Fahrverhalten zurückführen. Insbesondere aggressives Beschleunigen und Bremsen, hohe Geschwindigkeiten und unnötige Leerlaufphasen steigern den Mehrverbrauch erheblich. Letztendlich dient spritsparendes Fahren auch dem Schutz der Umwelt und reduziert die Zahl an Unfällen signifikant.“

Dass Spritsparen längst mehr als nur ein finanzielles Thema und damit ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz ist, bestätigt auch Burkhardt Langen. Regelmäßiges Informieren der Fahrer und Fahrerinnen darüber, wie der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden kann, gehören bei Computacenter zum Standard: „Einfache Maßnahmen wie das Einsparen unnötiger Gewichte oder das regelmäßige Abschalten von Verbrauchern wie der Klimaanlage zählen beispielsweise hierzu. Technische Maßnahmen wie Leichtlaufreifen oder das Verändern von Riemen und Riemenscheibe an der Lichtmaschine nehmen wir nicht vor, da dies bei uns getestet und aufgrund des geringen Erfolges für nicht effizient genug eingestuft wurde. Leichtlauföle sind allerdings Pflicht. Die Touren unserer Techniker planen wir wegoptimiert. Auch werden IT-Ersatzteile, die bei unseren Kunden vor Ort eingebaut werden, über den sogenannten Übernachtsprung zu kleinen Ersatzteildepots geschickt – so kommen sie dem Techniker entgegen, was Zeit und natürlich Kraftstoff spart“, führt Burkhardt Langen weiter aus.

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Wesentlich ist ebenfalls, dass die Spritspartrainings und Tipps zum richtigen Fahrverhalten nicht lediglich als Pflichtübung angesehen werden, die nach getaner Arbeit abgehakt und wieder vergessen werden kann. Um langfristig spritsparend und damit auch umweltfreundlich zu fahren, müssen die hierzu nötigen Verhaltensweisen verinnerlicht werden, sodass sie jederzeit abrufbar sind und der Effekt des Gelernten nicht innerhalb kurzer Zeit wieder verpufft. Die Agentur Westerwald legt bei Spritspartrainings nicht nur den Fokus auf das Resultat, das sich durch weniger Verbrauch und verminderte CO2-Emissionen bemerkbar macht, sondern auch auf das stressfreie Fahren für den Fahrer und dessen Gesundheit: „Die Einsparpotenziale wie beispielsweise Kraftstoff, Reifen und Ressourcen sind für jedes Unternehmen sehr wichtig. Die Gesundheit der Fahrer ist es aber auch, weshalb wir nicht nur Eco-Trainings, sondern auch Eco-Stressless-Fahrtrainings sowie Eco-Kombi-Trainings anbieten“, so Bernd Hänel, Geschäftsführer der Agentur Westerwald. Mittels speziell auf die Kundenwünsche geschultem Trainerteam werden die Trainings dahingehend durchgeführt, dass die Fahrer nicht nur auf das Spritsparen geschult, sondern auch entlastet werden. „Nachhaltigkeit ist das Wichtigste bei den Trainings“, so Bernd Hänel weiter. Eine konsequente Umsetzung des Gelernten im Alltag führt laut Agentur Westerwald zu Kosteneinsparungen in folgenden Bereichen: Kraftstoffverbrauch, Reifenverschleiß, Lackschäden, Unfälle, Rückgabekosten nach Leasing. Hinzu kommt die Entlastung der Umwelt durch verringerte CO2- Emissionen sowie die ausgeglichene und ruhige Fahrweise des Fahrers, schnellere, entspanntere und sicherere Ankunft beim Kunden, Stressabbau.

Zusätzlich zu Spritspartrainings kann der Einsatz von technischen Geräten zur nachhaltigen Umsetzung hilfreich sein, wie Uwe Bertram betont: „Der Einsatz von Fahrassistenzsystemen stellt nach einer Fahrschulung sicher, dass das Erlernte auch in der Praxis umgesetzt und die spritsparende Fahrweise langfristig beibehalten wird. Außerdem geben solche Werkzeuge dem Fuhrparkleiter einen Überblick über die im Fuhrpark anfallenden Kosten und CO2-Emissionen und können so beispielsweise auch als Grundlage eines Belohnungssystems für umweltbewusstes Fahren genutzt werden.“ Dem schließt sich Bernd Hänel an: „Mitarbeitermotivation und Belohnung mit Preisen tragen zur nachhaltigen Umsetzung des Gelernten bei.“ Der eco-Driver, ein Kraftstoff- Spar-Wettbewerb, den Agentur Westerwald in Kooperation mit LeasePlan Deutschland für Dienswagennutzer umsetzt, wird seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt. Nachhaltigkeit wird durch präzise Auswertungskriterien garantiert, der Fokus liegt gleichermaßen auf den Bereichen Kosten/Nutzen sowie Ökobilanz, sprich geringerer CO2-Ausstoß im effektiven Verkehrsfluss und schonender Materialverschleiß. Den teilnehmenden Unternehmen steht eine Hotline zur Verfügung, die den optimalen Kommunikationsfluss mit allen Beteiligten garantiert, verstärkt durch eine monatliche Erinnerungsmail oder -sms.

Admin Solution bietet den bereits erwähnten eSave 3G an, einen permanenten elektronischen Fahrtrainer, der, verbaut im Fahrzeug, die Einhaltung der wichtigsten Grundsätze bei der Fahrzeugbewertung durch akustische Hinweise unterstützt: „Beispielsweise wird der Fahrer dazu angehalten, die Fahrzeuge zügig zu beschleunigen und durch vorausschauendes Fahren im Verkehr mitzuschwimmen. Per Signal wird dem Fahrer ein Fehler sofort mitgeteilt, er lernt also in der jeweiligen Situation sofort und verändert seine Fahrweise so schon nach kurzer Zeit. Neben einer deutlich erhöhten Fahrsicherheit wird so automatisch eine Menge Kraftstoff, außerdem Wartung und Reparaturkosten eingespart“, so Thomas Unrath.
Die von Sycada angebotenen Fahrassistenzsysteme werden direkt an die OnBoard Diagnostic (OBD)-Schnittstelle des Fahrzeugs, über die Verbrauchs- und andere Fahrzeugdaten erfasst und ausgewertet werden, angeschlossen. Die Daten werden über das Mobilfunknetz an das Sycada-Rechenzentrum übertragen und sind so für den Fuhrparkleiter anhand von grafischen und tabellarischen Auswertungen einsehbar – optional haben auch die Fahrer selbst Zugang zu ihren eigenen Fahrstatistiken. Zusätzlich geben die Systeme akustisch oder über ein Display auch direktes Feedback an den Fahrer. „Beim Einsatz unserer Geräte im Fuhrpark eines großen Logistikdienstleisters ließen sich bereits Einsparungen von bis zu 18,3 Prozent erzielen. Auch der in einer der früheren Ausgaben des ‘Flottenmanagement’ präsentierte Pilot im Fuhrpark von Microsoft zeigte Einsparungen im Realverbrauch zwischen elf und 18 Prozent“, resümiert Uwe Bertram.

Nicht vergessen werden sollte beim Thema Spritsparen, dass auch hier nicht alles effektiv ist, was auf dem Markt angeboten wird. So warnt der ADAC beispielsweise ausdrücklich davor, sogenannten Spritsparmitteln auf den Leim zu gehen. Seien es auf die Kraftstoffleitung gebundene Magnete, ins Luftfiltergehäuse gelegtes Spezialgel, in Tank und Ölwanne gekipptes Zusatzmittel oder Anderes – Kraftstoff könne hierdurch nicht gespart werden, auch wenn die Hersteller dies entgegen der physikalischen Grundlagen der Autotechnik behaupteten, so der ADAC. Autofahrer sollten ihr Geld für „Hokuspokus-Produkte“ sparen und stattdessen lieber in das investieren, was Motor und Zündanlage wirklich brauchen: regelmäßigen Ölwechsel, saubere Filterelemente, korrosions- und schmutzfreie Kabelstecker, funktionstüchtige Zündkabel und -kerzen.

Viel kann getan werden in Sachen Spritsparen. Und eines steht fest: Spritsparen lohnt sich in vielerlei Hinsicht.

 

Tipps zum Spritsparen (NABU, ADAC)

• Motor nicht warmlaufen lassen, sondern direkt nach dem Starten losfahren und nach einer Wagenlänge in den zweiten Gang schalten

• Stets im höchstmöglichen Gang fahren – entgegen vieler Behauptungen schadet niedertouriges Fahren dem Motor nicht

• Beim Beschleunigen die Gänge nicht hochziehen, frühzeitig Schalten und dafür mehr Gas geben

• Nicht Rasen – der Spritverbrauch steigt bei einer Geschwindigkeit über 100 km/h überproportional; ein gleichmäßiges Reisetempo zwischen 100 und 130 Stundenkilometer spart Sprit und vermeidet häufiges Bremsen und Beschleunigen

• Bergab vom Gas gehen und in den nächsten Gang schalten, sofern Fahrzeug aufgrund der Bremswirkung des Motors zu langsam wird

• Nicht nur an Bahnübergängen, sondern auch bei längeren Wartezeiten an der Ampel den Motor abschalten; spätestens ab 30 Sekunden werden Spriteinsparungen erzielt

• Vorhandene Extras wie Klimaanlage, Sitzheizung etc. sparsam einsetzen oder komplett darauf verzichten

• Kofferraum entrümpeln und überflüssiges Gewicht abwerfen

• Regelmäßig Reifendruck überprüfen und dabei am empfohlenen Druck für volle Beladung orientieren, Leichtlaufreifen verwenden (laut ADAC-Reifentest können unterschiedliche Rollwiderstände einen Verbrauchsunterschied von bis zu 0,5l/100 km bedeuten)

• Synthetisches Leichtlauföl verwenden – der Spareffekt bei der Verwendung von Leichtlauföl beläuft sich laut ADAC auf 4-6% im Kurzstreckenverkehr, 2-4% im Stadt- und Überlandverkehr und auf bis zu 2% auf der Autobahn

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