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Welche Bedeutung das neue Reifen-Label der EU unter anderem für den Reifenhandel haben wird, haben wir jetzt schon einmal in Erfahrung gebracht.

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Ab November werden gemäß der EU-Verordnung (EG) 1222/2009 Reifenhersteller, -großhändler und -fachhändler dazu verpflichtet, Reifen für LKW, LLKW und PKW ab der Produktion 1. Juli 2012 mit dem EU-Reifenlabel zu kennzeichnen, das über die Nasshaftung, das Abrollgeräusch und die Kraftstoffeffizienz Auskunft gibt. Michael Weigt, Bereichsleiter Vertrieb bei der Servicequadrat GmbH & Co. KG: „Wir gehen davon aus, dass gerade der Flottenkunde sich bei der Auswahl der Reifen sehr stark an den Kriterien der neuen EU-Verordnung orientieren wird, und es zu einer Verschiebung im Hinblick auf Qualität kommt. Bei großen Fuhrparks werden sich die verantwortlichen Fuhrparkleiter an den jeweiligen Leistungskriterien orientieren und diese als Vorgabe für den Reifenhandel klar definieren.”

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Auch wenn das neue Reifenlabel erst ab November 2012 verpflichtend eingeführt wird, bereiten sich die Reifenfachhandelsunternehmen schon jetzt auf die Neuerungen vor. „Das neue Label binden wir bereits jetzt in unsere Schulungsmaßnahmen zum Thema Reifenberatung ein. Wir gehen davon aus, dass durch das Reifenlabel und die damit verbundene Verbesserung der Verbraucherinformation die qualitativ hochwertigen Premiumreifen noch stärker nachgefragt werden”, so Manfred Koller, Mitglied der Geschäftsführung und Bereichleiter Fleet bei der A.T.U Auto-Teile-Unger GmbH & Co. KG. „Natürlich erklären wir unseren Flottenkunden in den Beratungsgesprächen die neuen EU-Reifenvorschriften. Wir stellen fest, dass die Themen Effizienz und Rollwiderstand immer häufiger zur Sprache kommen – aber bei der Sicherheit will niemand Kompromisse eingehen.” Die Unternehmen der Fleetpartner coachen die Mitarbeiter bereits, der Prozess soll enden, wenn eindeutige Klassifizierungen der Produkte durch die Industrie vorliegen. Man erwartet vom neuen Label eine Stärkung des Fachhandels und geht davon aus, dass das Thema für die Flotten eine enorme Wichtigkeit erlangt.

Arnd Metzler, Teamleiter Administration Flotten & Leasing bei der First Stop Reifen Auto Service GmbH, betont, dass es aber noch weitere elementare Punkte gibt, die für den Kunden wichtig sind, zum Beispiel Bremseigenschaften, Aquaplaning- Eigenschaften, Lenkverhalten und Komfort. „Wir werden weiterhin verstärkt darauf achten, dass wir qualitativ hochwertige Beratungsgespräche führen, um den Kunden den für ihn perfekten Reifen anzubieten. Dies wird zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen.”

Bei Euromaster freut man sich geradezu auf das neue Label, denn damit eröffnen sich neue Möglichkeiten: „Es wird einen Beitrag dazu leisten, Reifenkäufer über einige der zahlreichen Produkteigenschaften besser zu informieren. Es wird außerdem das Bewusstsein der Reifenkäufer steigern, dass zu einem guten Reifen auch ein guter Reifenservice und entsprechende Reifendienstleistungen gehören. Wenn man das EU-Reifenlabel zusammen mit anderen Produkteigenschaften und -kriterien nutzt, wie zum Beispiel die Laufleistung des Reifens, dann ist dies eine gute Basis, um Reifen vergleichen zu können und in den Beratungs- und Auswahlprozeß mit aufzunehmen”, gibt Axel Vögele, Leiter Einkauf Deutschland bei der Euromaster GmbH, einen Ausblick. So bleibt der Flottenkunde nach wie vor bestens aufgehoben bei den Spezialisten im Reifenfachhandel. Die eigenen Erfahrungen gepaart mit den Aussagen der Reifentests der jeweiligen Fachzeitschriften helfen zudem, richtige Entscheidungen hinsichtlich der Reifenwahl zu treffen.


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Ausgabe 5/2023

Kriterien des EU-Reifenlabels

Rollwiderstand (Kraftstoffverbrauch) (o.li.)
Durch die Reduzierung des Rollwiderstandes wird Kraftstoff und damit auch CO2 eingespart. Die Bewertung wird in Klassen von A (grün) bis G (rot) angegeben, wobei D nicht belegt wird. Eine Verbesserung um eine Klasse bedeutet eine Einsparung von circa 0,1 Liter Kraftstoff/100 km.

Nasshaftung (Sicherheit) (o.re.)
Entscheidend für die Sicherheit beim Fahren ist unter anderem die Nasshaftung der Reifen. Hier ist die Leistung in die Klassen von A bis G unterteilt, wobei die Klassen D und G nicht belegt werden. Der Bremswegunterschied von 80 km/h zwischen ein und zwei Fahrzeuglängen (3 bis 6 m). Insgesamt beträgt die Bremswegdifferenz zum Beispiel zwischen Klasse A und F über 18 Meter.

Geräusch (Geräuschemission) (u.)
Die Geräuschemission der Reifen wirkt sich auf die Gesamtlautstärke des Fahrzeugs aus und beeinflusst nicht nur den Komfort beim Fahren, sondern auch die Geräuschbelastung der Umwelt. Je mehr schwarze Balken, desto lauter der Reifen.

(Quelle Continental)

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Ausgabe 1/2012

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