Nur noch die Schilder abholen
Das schnellere Verfahren: Kfz-Zulassung online

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Jeder Autofahrer kennt dieses Erlebnis: Wenn der Gasfuß schon juckt, bremst hin und wieder noch einmal die Kfz-Zulassungsstelle. Man kommt morgens um acht, zieht eine Nummer – und ist dann der 15. in der Reihenfolge der zu bedienenden Personen. Geduldiges Warten ist angesagt, eine Stunde, zwei Stunden. Und der 14. muss dann bestimmt gerade sieben Fahrzeuge an- oder / und abmelden. Anschließend verabschieden sich zwei der vier Mitarbeiter hinter dem Tresen in die Kaffeepause. Das ist das Bild, das sich gewöhnlich aufdrängt. Angeblich verbringen die Deutschen in Summe jährlich rund 160 Jahre Wartezeit bei den Zulassungsstellen für An-, Um- oder Abmeldung ihrer Fahrzeuge.
Die Tage dieses Szenarios sind offenbar aber gezählt. Denn schon 2007 kamen erste Planungen auf, möglichst bundesweit die Kfz-Zulassung per Internet zu verwirklichen. Zwei Jahre später segneten die Verkehrministerkonferenz der Länder und dann der Bundesrat in Form eines Gesetzes mit „Experimentierklausel“ entsprechende Pilot-Projekte einer Kfz-Zulassung online ab, die zunächst in den Bundesländern Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern drei Jahre lang erprobt werden sollte. Nach einer Auswertung der Erfahrungen sollte über die bundesweite Ausdehnung des Online-Systems befunden werden.
Auch die Bundesregierung gab seinerzeit als langfristiges Ziel aus, den Verwaltungsprozess wie An-, Ab- oder Ummeldung komplett über das Internet möglich zu machen. Per elektronischem Identitätsnachweis, der so genannten eID-Funktion auf dem Personalausweis, sollten sich die Bürger dann unter anderem gegenüber der Zulassungsbehörde einwandfrei über ein Online-Datenportal mit den persönlichen Halter- und Fahrzeugdaten identifizieren können. Am Ende wären dann nur noch die Kennzeichen abzuholen. Das erfordere kein langes Warten mehr, die Zeitersparnis wäre enorm.
2010 wurde im mittelhessischen Kreis Marburg- Biedenkopf erstmals in Deutschland ein Auto über das Internet zugelassen. Nach der technischen Überprüfung des Fahrzeugs durch die Staatliche Technische Überwachung Hessen (TÜH) wurden von dort die nötigen Daten online an die Zulassungsstelle übermittelt, geprüft und zur TÜH zurück gesendet. Hier erhielt der Halter Papiere, Plaketten und Kennzeichen.
Das Beratungsunternehmen Steria Mummert Consulting mit Sitz in Hamburg und PS-Team Deutschland in Walluf bei Wiesbaden entwickelten ein virtuelles Zulassungsverfahren für Kfz-Versicherer. Damit können Fahrzeuge online über die Internetseiten der Assekuranz zugelassen werden. Durch einen Klick im Internet könnten deren Kunden selbst oder ihre Versicherungsvertreter die Zulassung auslösen. Gleichzeitig würden die Versicherer nicht nur im Vertrieb, sondern auch prozessual von diesem Angebot profitieren. „Wir haben sämtliche Prozesse im Zulassungsverfahren zwischen uns und unseren Kunden schon lange digitalisiert und wickeln alles über ein internetbasiertes Portal ab“, unterstreicht Peter Schmehl, Geschäftsführer von PS-Team Deutschland. „Ein in die Datenlandschaft integrierter Zulassungs- Service verschlankt und verkürzt auch den Policierungs-Vorgang. Darüber hinaus erweitert die elektronische Kfz-Zulassung das Serviceangebot für Flottenkunden.“

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Ausgabe 5/2011

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Seit über 25 Jahren übernimmt PS-Team alle Aufgabenstellungen rund um das gewerblich genutzte Fahrzeug. Neben großen Fahrzeugflotten, Autoherstellern und Finanzierern betreut PS-Team rund 70 Prozent der Leasinggesellschaften und Autovermieter. Schon vor langer Zeit wurde der Registrierungsprozess in der Betreuung von Fahrzeugflotten und Autovermietern optimiert. So wurden seinerzeit Gespräche mit Zulassungsbehörden geführt, alle für eine Zulassung relevanten Daten elektronisch an die Zulassungsbehörde zu übermitteln. Seitens der Zulassungsbehörden werden diese elektronisch übermittelten Datensätze weiter verarbeitet, um die Registrierung der Fahrzeuge im eigenen Fachverfahren vorzunehmen.
Im Anschluss an die Datenübertragung werden durch die jeweiligen Zulassungsbehörden die hoheitsrechtlichen Tätigkeiten, beispielsweise Siegeln der Kennzeichen und Zulassungsbescheinigungen, vorgenommen. So sind die heute allseits bekannten Flottenzulassungsstellen wie Hamburg, Düren, Euskirchen, Münster, Wiesbaden, Mainz und München entstanden.
Generell soll der Fahrzeugregistrierungsprozess in Deutschland modernisiert werden. Das unter der Federführung des Landes Hamburg stehende Deutschland-Online Vorhaben „Kfz- Wesen“ zielt auf die Neuausrichtung der Registrierungsprozesse von Fahrzeugen. Ziel des Vorhabens ist es, Individualkunden und Unternehmen die Möglichkeit zu geben, den Kfz- Registrierungsprozess möglichst durchgängig online auszuführen (Quelle: www.cio-bund.de/ DOL Kfz-Wesen).
Insbesondere seitens der Fuhrparkmanager steigt die Erwartungshaltung an Modernisierung und Vereinfachung von Verwaltungsdienstleistungen. Einige Bundesländer haben im Zuge des Deutschland-Online Vorhabens Testpiloten etabliert. So besteht die Möglichkeit, eine Zulassung online zu beauftragen, jedoch können die anschließenden Abläufe nicht medienbruchfrei erfolgen. Nach wie vor bleibt der Gang zur Zulassungsbehörde bis heute bestehen.
PS-Team arbeitet intensiv an der Neuentwicklung der Prozesse der Fahrzeugregistrierung mit der Zielverfolgung, medienbruchfreie Zulassungsvorgänge für seine Kunden erledigen zu können. Wiederzulassungen und Stilllegungen scheinen die ersten Prozesse der Zukunft zu sein, die medienbruchfrei vollelektronisch abgewickelt werden können. Mit einem Kooperationspartner, der sich auf Serviceleistungen rund um das Thema e-Government bundesweit erfolgreich etabliert hat, wollen die Wiesbadener eine Lösung erreichen, die bundesweit einsetzbar ist und nicht nur eine Auftragserfassungs- Plattform darstellt, die heute unter dem Begriff „Online-Zulassung“ angeboten wird.
Die Zulassungsdienste der Tönjes Holding AG wiederum setzen im jeweiligen regionalen Umfeld die Zulassungsdienstleistungen, hauptsächlich für Autohäuser, aber auch für Fuhrparks, automobile Dienstleister und Privatpersonen um. Unterstützt durch die eigenen Prägestellen ist über die Zulassungsdienste der Tönjes Holding AG sowie leistungsfähige Partner ein bundesweit flächendeckendes Zulassungsnetzwerk entstanden. Über eine eingespielte Expressversand-Logistik kann in jedem Zulassungsbezirk in Deutschland eine Zulassung durchgeführt werden. Die Laufzeit beträgt drei bis vier Tage.
Um insbesondere die Abwicklung von überregionalen Zulassungen zu vereinfachen, hat Tönjes bereits 2008 ein internetgestütztes Portal entwickelt, das Autohäuser, Fuhrparks, aber auch Privatkunden ohne Aufwand nutzen können.
Dort, wo kein Tönjes Zulassungsdienst die Kunden vor Ort erreicht, haben diese die Möglichkeit, über ein Online-Portal überregionale Zulassungen zu beauftragen. Unter „www.tönjes-portal. de“ können in einer einfachen Eingabemaske die notwendigen Daten eingegeben werden. Auf einen Blick können die Kunden die benötigten Dokumente und die Kosten ersehen.
Nach Abschluss der Bestellung kommt ein Express- Logistikdienstleister, holt die Unterlagen beim Kunden ab und steuert den Vorgang in das Netzwerk und den zuständigen Zulassungsdienst ein. Den erledigten Vorgang erhält der Kunde in etwa 72 Stunden (in Abhängigkeit der Öffnungsund Bearbeitungszeiten des StVA) wieder zurück geliefert.

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