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Zur diesjährigen IAA hat die Branche sich selbst gefeiert, und es gab ja auch gute Gründe: Das Auto wurde 125 Jahre alt, ein Absatzrekord jagt den nächsten; die Wachstumsmärkte in Asien, Osteuropa und Südamerika sorgen schon allein dafür. Aber auch im deutschen Flottenmarkt stehen die Zeichen wieder auf Investition, die Absatzzahlen steigen. Auch, weil noch ersetzt werden musste, was in der Krise und unmittelbar danach nicht ausgetauscht wurde. Und natürlich ebenso, weil die neuen Diesel- und Benzinmodelle im Vergleich zu den jeweiligen Vorgängern teilweise sensationell wenig Kraftstoff verbrauchen, zumindest im Testzyklus. Den daraus resultierenden Kostenvorteil nehmen die Unternehmen gern mit.

Die Messehallen jedenfalls waren voll, nicht nur an den Publikumstagen, sondern auch an den für die Flottenverkäufe wichtigen Fachbesuchertagen. Mit Ausnahme der Halle der Elektromobilität: Im Vorfeld stark angekündigt und mit entsprechenden Meldungen flankiert, zeigte sich die Masse der Besucher recht desinteressiert. Musste man bei Mercedes oder Audi Schlange stehen, wirkte die Elektro-Halle eher wie eine Ruhe- Oase. Wie das Ziel der Bundesregierung (eine Million Elektroautos in Deutschland bis 2020) erreicht werden soll, bleibt weiter fraglich. Immerhin: Das Konzept des Opel Ampera, der rund 60 Kilometer rein elektrisch fährt und für lange Strecken einen Benziner als Range-Extender dabei hat, lässt sich im Fuhrpark schon fast rechnen (siehe Seite 50).

Traditionell ist die IAA aber auch eine Messe der Ankündigungen. Damit meine ich nun nicht die zahlreichen Hingucker-Studien, die – zumindest so – dann fast alle leider nie gebaut werden. Es geht vielmehr um das Konzept der automobilen Zukunft. Das Elektroauto für Ballungszentren wurde von vielen Herstellern propagiert, teilweise – wie bei Volkswagen mit seinem Nils – mit nur einem einzigen Sitzplatz, teilweise – wie das Schwestermodell Urban Concept von Audi – mit derer zwei. Diese kleinen Elektroflitzer sind aber für den reinen Stadtbetrieb vor allem in Mega-Cities gedacht. Davon haben wir in Deutschland eigentlich gar keine, und auch in ganz Europa fallen gerade einmal London und Paris in diese Kategorie. Da ist doch das Konzept Elektromotor plus Range-Extender praxisnäher für Deutschland.

Mercedes hingegen geht konsequent einen anderen Weg: Wasserstoff mit Brennstoffzelle heißt hier die Zukunft, die bereits ab 2014 serienmäßig beginnen soll. Denn nur diese Antriebsform, so Dr. Dieter Zetsche in seiner Präsentation auf der IAA, vereint alle Vorteile des herkömmlichen Autos wie Reichweite, Tankgeschwindigkeit und Modellvielfalt bei gleichzeitig echter Null- Emission, so denn der Wasserstoff regenerativ gewonnen wird. Nebenbei könnte via Wasserstoff-Herstellung und Speicherung auch die starke Schwankung bei der Erzeugung der regenerativen Energie besser genutzt werden.

Es bleibt spannend, welchen Weg die individuelle Mobilität mittelfristig einschlagen wird – aber auch klar, dass dies in allernächster Zukunft weiterhin – deutlich verbrauchsoptimierte – Diesel- und Benzinmotoren sein werden.

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Ralph Wuttke
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