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Die Reifenwechselsaison hat just begonnen. Welchen Erinnerungsservice und welche Wechseldienstleistungen bieten sowohl Leasinggesellschaften als auch Reifenhandelsgesellschaften?

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Schnee bis ins Flachland gab es auch in der letzten Wintersaison 2010 / 2011 reichlich und lange. Nicht zuletzt deshalb lag die Umrüstquote bei Winterreifen auf gleich hohem Niveau wie in der Vorsaison, nämlich bei 88 Prozent, wie die KÜS ermittelt hat. Für den Dienstwagennutzer gilt wie auch schon in den vergangenen Jahren, einen frühzeitigen Wechsel anzustreben, um nicht in eine der typischen Saison-Spitzen zu geraten, die bei plötzlich einsetzendem Schneefall oder Glatteis bei den Reifenhändlern regelmäßig für Terminnot sorgen. Erschwerend hinzukommen könnte, wenn der Bundesrat eine Mindestprofiltiefe für Winter- und M+S-Reifen von vier Millimeter beschließt, was derzeit noch geprüft wird. Das würde bedeuten, dass die Reifenhersteller respektive -händler mit einem zusätzlichen Ersatzgeschäft zu rechnen hätten, das die Kapazitäten mancherorts übersteigen könnte.

Damit der Dienstwagenfahrer stets richtig bereift unterwegs sein kann, übernehmen die Reifenhandelsgesellschaften, auch in Kooperation mit den Leasinggesellschaften, nicht ganz uneigennützig die Erinnerung via verschiedener Medien. Darin beziehen die meisten nicht nur den reinen Wechsel der eingelagerten Reifen ein, sondern auch anstehende Neubestellungen der passenden Reifen und Räder. Die meisten Leasinggesellschaften beschränken sich auf die saisonale Erinnerung per E-Mail an die Fuhrparkmanager, per Telefon oder in der App an alle Nutzer. „Die Erinnerung der Dienstwagenfahrer an den saisonalen Reifenwechsel ist unter anderem nötig, da in den Leasingverträgen oftmals ein entsprechendes Reifenkontingent mit dem Kunden vereinbart ist”, gibt Harald Frings, Geschäftsführer der Hannover Leasing Automotive, zu bedenken. Arval arbeitet derzeit an einer Lösung, die auch den Fahrer über den anstehenden Reifenwechsel informieren soll.

Michael Jauch, Referent Kfz-Dienstleistungen & Einkauf im Unternehmensbereich Automotive bei der VR Leasing, merkt an: „Aufgrund der vielen Lieferengpässe in der Reifenbranche – gerade im vergangenen Jahr – ist die Empfehlung mittlerweile ein Steuerungsinstrument der Branche geworden. Hierbei ist der goldene Mittelweg hilfreich. Je früher die Empfehlung den Dienstwagennutzer erreicht und er auf diese Empfehlung hin einen Termin vereinbart, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Warenverfügbarkeit gegeben. Jedoch ist es wenig sinnvoll, den Dienstwagennutzer im August mit Winterreifen auszustatten und im Februar mit Sommerreifen. Je näher man dem klassischen Reifenwechselzeitraum kommt, desto geringer sind die Chancen auf einen kurzfristigen Termin und damit auch auf die Verfügbarkeit der passenden Reifen. Unsere Empfehlung lautet deshalb, frühzeitig den Termin zum Reifenwechsel zu vereinbaren und bei Bedarf gleich die entsprechenden Reifen mit zu bestellen.”

Daimler Fleet Services weist im Rahmen der Aktion „Alu statt Stahl” auf einen vorzeitigen Abruf der Winterreifen hin, die sowohl im Fahrerhandbuch als auch auf der Homepage thematisiert wird. Für den weiteren Service und die direkte Kommunikation verweist Daimler Fleet Services an die Partnerbetriebe. Sixt bietet den Kunden und Nutzern für die Terminvereinbarung sowohl ein Online-Portal an, über das die Leasingvertragsnummer und das Kfz-Kennzeichen eingegeben werden müssen, dann erhält der Nutzer eine Übersicht der nächstgelegenen Servicepartner. Von dort kann er eine Terminanfrage schicken, die umgehend bestätigt wird. Auch bei telefonischen Terminanfragen über die Hotline erfolgt die Kommunikation bis hin zur Bestätigungs-E-Mail oder -SMS ausschließlich mit Sixt.

Im Full-Service-Leasing gehört es ebenfalls bei den meisten Leasinggesellschaften dazu, einen so genannten Reifenabrufservice anzubieten. Die einfachste Variante besteht aus dem Angebot, je nach Saison Neuwagen in Zusammenarbeit mit Händler und Reifenpartner auf den jeweils passenden Reifen auszuliefern, so wie beispielsweise bei Arval. Die VR Leasing bietet gemeinsam mit regionalen Partnern einen kundenindividuellen Wechselservice an, bei dem die Partner sich in einem vorher definierten Zeitraum ausschließlich um die Fahrzeuge dieses einen Kundenfuhrparks kümmert. GE Capital / ASL Fleet Service legt jeder Neuauslieferung einen Reifenabrufschein bei, über den der Nutzer von April bis September per Telefon, EMail oder Fax die Winterkompletträder abrufen kann. Der Fahrzeugnutzer entscheidet selbst, ob er sich die Reifen nach Hause oder in die Firma, aber auch zu einem der vier bevorzugten Reifenpartner des Netzwerks der ASL Fleet Services liefern lassen möchte. Dort können sie weiterhin eingelagert und rechtzeitig vor dem nächsten Winter montiert werden. Als besonderen Service werden diejenigen Kunden, die ihre Winterreifen noch nicht abgerufen haben, in zweimonatigem Abstand daran erinnert. „So ist sichergestellt, dass auch tatsächlich jeder Wagen pünktlich über die gesetzlich vorgeschriebenen Winterreifen verfügt. Wir haben mit unserem Reifenpartner Ohrem diesbezüglich feste Lieferquoten vereinbart. Engpässe sind also nahezu ausgeschlossen“, verspricht Dieter Brandl, Leiter Operations bei ASL Fleet Services. Die HLA verfährt folgendermaßen bei ihrem Reifenabrufservice: Kunden können sowohl über die Reifenpartner als auch direkt über die HLA den Reifenabrufservice in Anspruch nehmen. Entweder vereinbaren sie einen Termin mit dem Reifenpartner online oder über die Servicehotline der HLA. Die Kundenvorteile bestehen darin, dass die Verfügbarkeit des entsprechenden Reifens sofort geprüft wird beziehungsweise die Bestellung des Reifens ausgelöst werden kann. Dies spart dem Kunden Zeit, da dieser sofort einen konkreten Termin für den Reifenwechsel erhält. Auch die Deutsche Leasing hat schon Mitte August damit angefangen, den Kunden Hilfestellung zu leisten, bei der Bedarfsermittlung bis hin zur Auslieferung der Winterreifen. Die Reifenpartner Driver Fleet Solution und ServiceQuadrat, die entsprechende Kontingente eingeräumt haben, übernehmen die Abwicklung.
Den direkten Kontakt zu den Fahrzeugnutzern pflegen in der Regel die Reifenpartner und Autohäuser. Hier liegt noch ein Unterschied darin, ob sich die Handelsorganisation aus eigenständigen Partnerbetrieben zusammensetzt, die in Eigenregie mit ihren Kunden im Dialog stehen, wie beispielsweise bei den Partnern von ServiceQuadrat und der EFR, oder ob die Handelsorganisation die Kommunikation mit den Flottenkunden zentral übernimmt. A.T.U kommuniziert hauptsächlich mit den Fuhrparkmanagern und erinnert je nach Region individuell an den Wechselzeitraum, in jedem Fall geschieht dies aber vor dem 15. Oktober. Wenn Mitte Dezember die „Kulanzzeit” für den Wechsel abgelaufen ist, erhält der Fuhrparkleiter eine Rückmeldung als umfassendes Reporting mit allen aktuellen Daten, teilt Roland Lehr, Leiter Firmenkundenbetreuung bei der A.T.U Handels GmbH & Co.KG, mit. Reifen abrufen kann der Dienstwagennutzer online, dort erhält er Zugang zu den zugelassenen Reifenmarken und -größen. Er kann bestimmen, in welche Filiale die Reifen geliefert werden und zu welchem Termin. Dieser wird ihm dann anschließend automatisch per SMS bestätigt. Zum Abruf der eingelagerten Reifen genügt die Eingabe der Einlagerungsnummer und die Nennung eines Wunschtermins, der ebenfalls kurzfristig rückbestätigt wird.

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Bei Euromaster arbeitet man daran, Dienstwagenfahrer sofern möglich proaktiv zu kontaktieren, um Reifenwechseltermine frühzeitig zu vereinbaren. Die Servicecenter stimmen sich im Vorfeld mit den Fahrern ab, um den Neureifenbedarf zu ermitteln. „Die Erfahrungen aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass wir in der Wintersaison nur dadurch einer Terminkonzentration und Reifenverfügbarkeitsengpässen vorbeugen können”, bekräftigt Michael Bogateck, Bereichsleiter Verkauf bei der Euromaster GmbH. Aus der Rechnungsstellung kann der Fuhrparkleiter nach erfolgtem Wechsel ersehen, welche seiner Fahrer schon haben und welche noch wechseln müssen. Die Kunden der FleetPartner erhalten in einer kundenindividuellen Mitteilung alle nutzer- und fahrzeugbezogenen Daten, auch die Vorlaufzeit hängt vom Einzelfall ab. Wenn gewünscht, erhält der Fuhrparkmanager eine Information darüber, welche Fahrer noch nicht zum Wechseln erschienen sind. Gemäß Vereinbarung übermitteln auch Servicequadrat als auch First Stop die „säumigen” Dienstwagennutzer.

Auf einen kühlen Sommer könnte zwar ein warmer Winter folgen, aber das Wetter hat noch immer oft genug für Überraschungen gesorgt. In jedem Fall sollten die Dienstwagennutzer achtgeben, rechtzeitig den Wechseltermin ins Auge zu fassen und ebenso mögliche Reifenneubestellungen zu berücksichtigen. Dabei helfen die Reifenhandelsbetriebe kompetent und gut organisiert weiter. Genug Kontaktmöglichkeiten halten sie oft auch über sämtliche mediale Kanäle bereit. So hat der Dienstwagennutzer gute Chancen, sicher bereift durch den Winter zu fahren, wenn er sie denn nutzt.

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