In die Pflicht nehmen
Die Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH gab bei Dataforce zwei Studien zu den Themen „Winterreifenpflicht“ und „Reifendruck-Prüfung“ in Auftrag; Dataforce befragte zu beiden Themen jeweils über 600 Fuhrparkleiter

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Seit dem 4. Dezember 2010 ist in Deutschland die „konkrete Winterreifenpflicht“ offiziell in Kraft, auf die sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern zuvor auf ihrer Herbstkonferenz verständigt hatten. Danach sind M+S-Reifen („Matsch und Schnee“) Pflicht bei Glatteis, Schnee-, Eis- oder Reifglätte. Im Handel erhältliche Winterreifen sind mit einem M+S-Symbol auf der Seitenfläche gekennzeichnet. Diese Reifen haben ein Profil, das bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee, Kälte und Glätte den nötigen Griff gewährleisten soll.
Der Begriff „Winterreifen“ selbst taucht in der Straßenverkehrsordnung (StVO) aber auch in Zukunft nicht auf. Ebenso legt die StVO auch nach wie vor keinen bestimmten Zeitraum für die „Winterreifenpflicht“ fest. Sie sind nur bei entsprechend schlechten Straßenverhältnissen vorgeschrieben. Zudem bleibt es auch dem Fuhrparkbetreiber selbst überlassen, für welche M+S-Reifenvariante er sich entscheidet, die Kennzeichnung auf dem Reifenprofil gibt es auf Winter- und auf Ganzjahresreifen. Damit kann auch die Polizei relativ leicht kontrollieren, ob gegen die „Winterreifenpflicht“ verstoßen wurde. Ein Verstoß wird mit 40 Euro Bußgeld geahndet, bei gleichzeitiger Behinderung des Straßenverkehrs mit 80 Euro plus einem Punkt in Flensburg.
Welche Auswirkung hat die im Dezember 2010 eingeführte „Winterreifenpflicht“ nun aber für Fuhrparkmanager? Dieser Frage ging der Fuhrparkmanagement- Dienstleister Alphabet auf den Grund und ließ über das Marktforschungsinstitut Dataforce hierzu über 600 Fuhrparkleiter befragen:
- 91,7 Prozent der Fuhrparkmanger hatten durch die Neuregelung keinen administrativen Mehraufwand
- Unternehmen, die durch die Einführung einer Winterreifenpflicht einen höheren Aufwand in der Verwaltung hatten, können eine Reduktion von Unfällen in der Winterzeit selten bestätigen (nur 9,8 Prozent)

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- Unternehmen mit einem erhöhten adminstrativen Aufwand vermelden deutlich gestiegene Fahrzeugkosten (80 Prozent)
- Reifenwechsel werden primär bei einem Vertragshändler beziehungsweise einer Markenwerkstatt oder bei lokalen Reifenhändlern in Auftrag gegeben. Reifenhandelsketten wurden vergleichsweise selten genannt
- 13,4 Prozent der Unternehmen montieren die Reifen selbst. Insbesondere Fuhrparks mit über 100 Fahrzeugen wählen die „inhouse“-Lösung (58,3 Prozent), zu Lasten des Vertragshändlers und der lokalen Reifenhändler
Darüber hinaus befragte Dataforce 645 Fuhrparkleiter, wie es vor Ort im Einzelnen um die regelmäßige „Reifendruck-Prüfung“ bestellt und inwieweit bekannt sei, dass ein stetig richtiger Reifendruck nicht zuletzt auch Geld spare:
- Unabhängig von der Größe der Flotte geben über 72 Prozent der Fuhrparkleiter ihren Fahrern keine zeitlichen Vorgaben zur Kontrolle des Reifendrucks
- Bei über 67 Prozent der Befragten kontrolliert der Dienstwagenfahrer selbst
- Wird vom Fuhrparkleiter ein zeitlicher Rahmen festgelegt, in dem die Kontrolle stattfinden muss, wird dieser zu knapp 90 Prozent auch eingehalten (87,5 Prozent)
- Lediglich 77 (zwölf Prozent) der befragten 645 Fuhrparkleiter gaben an zu wissen, wie viel Geld mit regelmäßiger Reifendruckkontrolle gespart werden kann
- Nur 67 Fuhrparkleiter konnten einen Betrag nennen. Im Durchschnitt lag dieser bei jährlich 6,28 Euro pro Auto
Das Ergebnis zeigt: Die Bedeutung des korrekten Reifendrucks wird häufig unterschätzt. Ein zu geringer Luftdruck hat gravierende negative Auswirkungen beispielsweise auf die Seitenführung des Reifens. Außerdem verlängert sich der Bremsweg und der Verschleiß ist höher. Zusätzlich wirkt sich der Mangel ungünstig für den Kraftstoffverbrauch aus. Schon ein Minderdruck von 0,2 bar erhöht den Rollwiderstand und sorgt somit für unnötigen Mehrverbrauch (zirka 0,3 Prozent auf 100 Kilometer). Zu wenig Luft im Reifen macht sich auf Dauer also auch im Geldbeutel bemerkbar.

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