Wer den Schaden hat

Trends und Handlungsempfehlungen Unfallschadenmanagement

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Ein Blick auf die Fuhrpark-Vollkosten belegt es: Die Unfallschadenkosten beziehungsweise die damit in Verbindung stehenden Versicherungskosten machen nur etwa sechs bis neun Prozent aus, je nachdem, wie umfassend die Vollkosten ohne Integration der eigenen Personalkosten berechnet werden. Eine Senkung der Unfallschadenkosten im Umfang von zehn Prozent stellt also auf die Fuhrparkgesamtkosten lediglich eine Reduzierung von 0,75 Prozent dar. Ist die Konzentration auf diesen Bereich also für einen Fuhrparkmanager von Bedeutung? Ja!
Jeder Unfallschaden ist immer mit erheblichen Personalaufwendungen verbunden, die leider immer noch viele Unternehmen in ihren strategischen Überlegungen bezüglich der Senkung der Schadenfrequenz außer Acht lassen. Sämtliche Unfallschäden saugen wertvolle Arbeitszeit und Energie der jeweiligen Mitarbeiter auf, welche keine Versicherung, geschweige denn ein sonstiger am Unfallschaden beteiligter Dritter, ersetzt. Somit sollte grundsätzlich bei allen strategischen Überlegungen der Hebel im Bereich der Unfallschadenprävention angesetzt werden. Jeder vermiedene Schaden optimiert den Einsatz eines Mitarbeiters für sein Unternehmen und deren Kunden.

Ist es doch einmal zu einem Schaden gekommen, so ist die Struktur der sogenannten Erstversorgung von immenser Bedeutung. Eine telefonische Schadenmeldung, unmittelbares Abschleppen durch den Reparaturbetrieb sowie die Bereitstellung eines Mietwagens sollten einen obligatorischen Service eines jeden Unfallschadenmanagementproduktes darstellen.

Da es einen weiterhin ungebrochenen Trend zum selektiven Abschluss von Leasingverträgen bei unterschiedlichen Leasinganbietern gibt, ist der Abschluss des Unfallschadenmanagements bei einem unabhängigen Spezialisten ein ebenfalls am Markt zu betrachtender Trend. Neben den angesprochenen prozessualen Vorteilen bietet die Zusammenarbeit mit diesen Spezialisten auch Vorteile bezüglich der Kostenstrukturen und der Kostentransparenz.
Ein Unfallschaden zieht viele Kosten nach sich, die nur mit einer professionellen und sehr detaillierten Ausschreibung im Benchmark festgestellt und auch für die Zeit der Zusammenarbeit festgeschrieben werden sollten.

Es lässt sich feststellen, dass die Hersteller- Leasingunternehmen verständlicherweise immer stärker ihre eigene Handelsorganisation mit dem Thema der Unfallschadenreparatur betrauen möchten. Dies gelingt in erster Linie, indem die Hersteller-Leasingunternehmen ihren Leasingkunden die klare Vorgabe erteilen, dass Sie als wirtschaftlicher Eigentümer des Fahrzeugs sowohl das Recht zur Vorgabe der Reparaturart und -qualität als auch des Reparaturbetriebes, hier einer vom Automobilhersteller autorisierten Fachwerkstatt, ausüben. Diese Vorgaben bedeuten für einen Fuhrpark, dass dieser seine Fahrzeuge ausschließlich in den entsprechend autorisierten Fachwerkstätten – zu deren Konditionen – instand setzen lassen darf. Es ist kein Geheimnis, dass viele dieser Betriebe über keine eigenen Lackierereien verfügen und diese Arbeiten als Fremdleistung an spezialisierte Karosserie- und Lackierfachwerkstätten vergeben.

Zwischen einer Karosserie- und Lackierfachwerkstatt sowie einer vom Automobilhersteller autorisierten Fachwerkstatt liegen oftmals signifikante Kostenunterschiede, welche sich alleine in der Betrachtung des in Ansatz gebrachten Stundenverrechnungssatzes schnell auf 50 Euro und mehr belaufen.

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Ein Fuhrparkmanager ist also gut beraten, wenn er die Leistungen direkt beim tatsächlichen Leistungserbringer bezieht und somit von dem reellen Kostenniveau profitiert. Hierzu bedarf es jedoch der schriftlichen Genehmigung des jeweiligen wirtschaftlichen Eigentümers des Fahrzeugs.

Zwischenzeitlich positionieren sich erste unabhängige Unfallschadenmanagement- Firmen bereits mit einem flächendeckendem Netz an autorisierten Herstellerfachwerkstätten, sodass auch diese vermehrten Vorgaben der Hersteller- Leasinggesellschaften mit besonderen Leistungen und Konditionen am Markt bezogen werden können.

Neben der Auswahl des richtigen Schadenmanagement- Partners, der aus einer Hand den gesamten, oftmals bei mehreren Leasingfirmen platzierten Fuhrpark betreuen und abwickeln kann, ist auch das Thema Datenmanagement und Schadenreporting wichtig. Insbesondere im Falle eines Unfallschadens sind für alle am Vorgang Beteiligten viele Informationen mit schneller Verfügbarkeit von Bedeutung. Diesem Trend folgen ebenfalls einige Anbieter im Markt, die hier vernetzte Angebote offerieren. Aus Sicht des Fuhrparks sollte im Fokus stehen, dass dieser die strategischen Stellschrauben (welche Dienstleister erbringen die Reparaturen zu welchen Konditionen, wie ist ein transparentes Kosten- und Leistungsgerüst sichergestellt?) eigenständig prüfen und benchmarken kann. An dieser Stelle empfiehlt sich, dass sich der Schadenmanagement-Partner einer Prüfung seiner Kostenvoranschläge und Rechnungen durch dafür spezialisierte Dienstleister bedient.

Auch über den Prüfumfang sollte der Fuhrpark sich Auskunft geben lassen, da nicht immer gut präsentierte Verkaufsargumente auch zwingend gute Ergebnisse nach sich ziehen.

Die zentrale Botschaft des Marktes „Reparatur vor Tausch“ besitzt in den allermeisten Fällen immer noch Ihre Gültigkeit. Wenn der Unfallschadenmanagement- Partner jedoch als bedeutende Leistung für seine angeschlossenen Reparaturbetriebe den „Zentraleinkauf“ von Ersatzteilen beziffert, so sei jedem Fuhrparkmanager die Frage empfohlen, ob nicht möglicherweise mit dem reinen Verbau von Ersatzteilen – und damit einhergehender geringer Reparatur-Arbeitsleistung – ein höherer Ertrag erzielt wird, jedoch nicht zu verwechseln mit geringeren Schadenkosten für den Fuhrpark!

Vorstehende Ausführungen mögen einen kleinen Einblick in die äußerst vielschichtige Thematik des Unfallschadenmanagements, seiner Prozesse und den damit einhergehenden Kosten bringen. In jedem Fall sollte sich jeder Fuhrparkmanager diesem Thema intensiv widmen, da viel Produktivkapital mit jedem vermiedenen Unfallschaden gehoben werden kann, aber auch viel Geld mit den richtigen Prozessen und Partnern im Falle einer Unfallschadenreparatur eingespart werden kann.

 

Oliver Rehbeil ist Geschäftsführer von fleetnetwork, einem auf die unabhängige Beratung und die operative Betreuung von Fuhrparkflotten spezialisiertem Unternehmen. Die Kernkompetenz von fleet-network liegt in der Entwicklung und Umsetzung moderner Mobilitätskonzepte zur nachhaltigen Kosten-, Prozess- und Risikooptimierung. Seit vielen Jahren ist Rehbeil spezialisiert auf das Thema Unfallschadenmanagement und gilt als Pionier im Bereich des Unfallschadenmanagement ohne Bonifikationen.

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