Tour-Gewaltig

Mit dem Astra ST stellt Opel einen eleganten und erwachsenen Kombi der Kompaktklasse bereit. Der Rüsselsheimer möchte eine Mischung sein aus Lifestyle und Praxistauglichkeit, aus erwachsener Allround-Mobilität und beherrschbarer Lösung in der dichten City. Flottenmanagement testete das Diesel-Modell mit 1,7 Litern Hubraum sowie 125 PS.

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Kombis haben bei Opel eine lange Tradition – sie standen und stehen noch immer für maximalen Nutzwert. Doch eine Sache hat sich grundlegend geändert: Waren die cleveren Allrounder früher gleichzeitig auch verbunden mit dem biederen Flair des obligatorischerweise zweckgebunden Einsatzfahrzeugs meist für den Handwerker – hier hat das Thema Freizeit wenig verloren –, ist der Kombi heute mitunter Ausdruck eines dynamisch-flexiblen Lebensstils. Daher änderten die Rüsselsheimer längst ihre Bezeichnung von „Caravan” in „Sports Tourer” – so heißen die praktischen Derivate der Modellfamilie heute. Es geht nicht mehr alleine um Praxistauglichkeit, sondern ebenso um Design. Viele Kunden greifen gar zum Kombi, weil er die optischen Sinne schlichtweg mehr anspricht als das Limousinen-Pendant. Im Falle des Astra gibt es neben Lifestyle eine satte Portion Nutzen – ganze 1.550 Liter Gepäck schluckt der Deutsch-Amerikaner bei umgeklappter Rückbank, damit kann er sich sehen lassen.

Ganz zu schweigen von den Vorteilen beim Packaging: Mal eben zum Baumarkt gefahren und Holzlatten oder ähnlich lange Gegenstände um die 1,8 Meter Länge eingeladen – für den ST locker machbar, während die Limousine hier passen müsste. Lediglich bei der Personenfracht herrscht Gleichstand, was ebenso für den Radstand (2,685 m) gilt. Keinerlei Klagen kommen auf, wenn es darum geht, die Knie zu sortieren – das gelingt sogar besonders langen Personen einwandfrei. In der ersten Reihe stehen Raum-Fragen naturgemäß eher selten auf der Tagesordnung; nachdem man mittels bequemem Einstieg auf den straffen Stühlen sitzt, ist die Welt in Ordnung. Der Kopf eckt nicht an, zu den Seiten Richtung Türbelag hin bleibt genügend Luft für Wohlfühlstimmung. Der Punkt Langstreckenfähigkeit ist spätestens abgehakt, wenn Fahrgäste mit weniger zähem Sitzfleisch dem Astra nach längeren Touren lächelnd entsteigen – da haben sämtliche Verantwortliche für die Wohnkultur wohl ganze Arbeit geleistet.

Spielfreaks aufgepasst: Die Armaturen sind schön vollgestopft mit Knöpfchen und Tastern, da kommt richtig Freude auf. Käufern, die solche Schalt-Landschaften weniger mögen, sei gesagt: Man findet sich zügig zurecht, denn ein paar Grundregeln, welche die Bedienung erleichtern, wurden glücklicherweise eingehalten. Die Zahlentastatur erlaubt unabhängig von der gerade abgerufenen Bildschirm-Oberfläche eine direkte Senderanwahl aus dem Speicher, es gibt keine wirklich komplexen Menüstrukturen, und banale Dinge, wie beispielsweise die Aktivierung der Sitzheizung, erfolgen per einfachem Druck auf die entsprechende Taste. Als schöner Kontrast zur üppig ausstaffierten Konsole darf das schlicht gehaltene Instrumentarium angesehen werden, dessen Skalen sich dem Betrachter schnörkellos und ordentlich ablesbar entgegenstrecken. Zu den nützlichen Details gehören Cupholder und viele weitere Ablagen; jene zwischen den Vordersitzen lässt sich per Jalousie verschließen – neugierige Beifahrer müssen ja nicht alles sehen.

Sehen werden sie dafür in jedem Fall, dass die in Hessen ansässige Autofirma gute Ware zu produzieren in er Lage ist: Mit sauberer Materialverarbeitung und stilsicherer Gestaltung heimst der Opel wertvolle Punkte in einem wichtigen Thema ein, die hilfreich sind, um Kunden an Land zu ziehen. Und wie steht es um das Antriebskapitel? Zumindest ist man vielseitig aufgestellt – so bekommt der Interessent eine ganze Bandbreite an Selbstzündern mit verschiedenen Leistungsstufen, zwischen denen er wählen kann. Der 1,7-Liter mit 125 Pferdchen (künftig auch 130 PS inklusive Start- Stop-Technik) stellt einen feinen Kompromiss dar zwischen alltagsfähiger Performance sowie geldbeutelfreundlichen Betriebskosten. Okay, wie fühlt sich der Commonrail nun im richtigen Leben an? Untermalt von einer etwas hemdsärmeligen Tonkulisse nimmt der Vierzylinder die Arbeit auf – bleibt dabei jedoch stets nagelfrei. Ohne Frage bleibt er als Diesel identifizierbar, aber das ist kein Makel.

Mit einer Beschleunigung von knapp unter zwölf Sekunden ist der Kombi natürlich nicht gerade als Fahrleistungswunder zu bezeichnen, kommt aber problemlos durch den Alltag. Mit leichtem Nachdruck setzt sich der Fronttriebler in Bewegung, wenn man die Drehzahl möglichst lange auf dem Drehmoment-Plateau (zwischen 2.000 und 2.700 U/Min) von 280 Nm hält. Dann ist jedoch fleißiges Schalten angesagt, was mit der Box allerdings leicht von der Hand geht, wenn man die Übersetzungen nicht zu hektisch einrasten lässt. Viel wichtiger ist, dass der Lademeister genügsam mit dem Kraftstoff umgeht und locker mit einer Vier vor dem Komma abzuspeisen ist. Ach ja, eine Disziplin beherrscht der Astra ST übrigens richtig gut: Er bietet hohen Fahrkomfort. Keine Spur von hartem Poltern im Falle aggressiver Bodenwellen, kein Klappern auf schlechten Nebenverbindungen – und auch keine im wahren Sinne des Wortes harte Überraschung auf vernachlässigten Landstraßen. Anders ausgedrückt: keine Chance für Patzer auf der Fahrbahn.

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Mit beeindruckend souveräner Dämpferkunst bügelt der Kompakte jede Art von Unebenheit einfach weg – auch die pflichtgemäß ausgelieferten 17-Zöller können das nicht verhindern. Ganz kompakt fällt der Astra übrigens nicht mehr aus: Mit einer Außenlänge von knapp 4,70 Metern hat er das Prädikat „Citymobil” lange verloren und klopft gedanklich bereits an den Toren der Mittelklasse. Aber dank geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung gelingt Rangieren in enge Parklücken ohne jede Anstrengung. Ab 20.714 Euro netto gibt es die schicke Allzweckwaffe – und in diesem Preis sind die wichtigsten Features wie ABS, die volle Airbag- Ausrüstung, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Klimaanlage, Leichtmetallräder, Radio, elektronisches Stabilitätsprogramm, Tempomat sowie Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung bereits enthalten. Auch über den Diesel- Partikelfilter muss nicht mehr diskutiert werden. Fehlt nur noch das Navigationssystem – ab 756 Euro (netto) ist man dabei.

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