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Die Führerscheinkontrolle gehört zu den obersten Halterpflichten eines Fuhrparkleiters, aber ist zugleich auch zeit- und kostenintensiv. Ein Glück, dass es immer mehr externe Dienstleister gibt, die sich um die Durchführung der Führerscheinkontrolle kümmern.

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Der Alltag eines Fuhrparkmanagers gestaltet sich im Detail von Fuhrpark zu Fuhrpark recht unterschiedlich, dennoch gibt es gewisse Inhalte, die mehr oder weniger überall auftauchen. Zu diesen Inhalten gehört auch die immer wiederkehrende Problematik der Führerscheinkontrollpflicht, schließlich trägt der Fuhrparkmanager die Halterverantwortlichkeit für seinen Fuhrpark. Die Umsetzung ist gerade deshalb ein dauerhaft diskutiertes Thema. Das liegt auch daran, dass dem Fuhrparkmanager Geld- oder sogar Freiheitsstrafen drohen, wenn dann einmal ein Unfall passiert und der Fahrer keine Fahrerlaubnis hatte. Denn die geltende Rechtsprechung fordert die halbjährliche Kontrolle der gültigen Fahrerlaubnis von allen Dienstwagennutzern eines Unternehmens. Das ergibt sich aus einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (Verkehrsrechtssammlung, Band 34, Seite 354). Der Fuhrparkmanager kann sich in der Regel nicht darauf verlassen, dass der Fahrer den Entzug der Fahrerlaubnis von sich aus mitteilt. Da sich der Fahrer bekanntermaßen in der Misere befindet, entweder das Risiko des Arbeitsplatzverlustes einzugehen oder eine Straftat wegen Fahrens ohne gültigen Führerschein zu begehen, wird er unter Umständen beim Entzug der Fahrerlaubnis einfach nichts sagen und weiterfahren.

Elektronische Führerscheinkontrolle
Seit einiger Zeit eröffnen sich den in dieser Angelegenheit geplagten Fuhrparkmanagern einfachere Möglichkeiten, die Umsetzung rechtssicher zu gestalten, indem die Führerscheinkontrolle auch auf dem elektronischen Weg durchgeführt werden kann. Grundsätzlich kann der Fuhrparkmanager bei dieser Methode individuell entscheiden, in welchen Zyklen die Kontrollen stattfinden sollen. Die individuelle Prüfbarkeit der Führerscheine in kurzen Intervallen ermöglicht dem Fuhrparkbetreiber, auch kurzzeitige Fahrverbote von ein bis drei Monaten aufzudecken, insbesondere bei den „einschlägig“ bekannten Fahrern. Der Fahrer wird in der Regel entweder per SMS oder E-Mail an den nächsten Prüftermin erinnert. Bei nicht eingehaltenem Termin erhält der Fuhrparkmanager zudem eine Benachrichtigung, aufgrund dessen er weitere Eskalationsschritte einleiten kann. Außerdem prüfen die Systeme die Führerscheine anonym und machen keine Unterscheidung bei Fahrern unterschiedlicher Hierarchiestufen. Die meisten Systeme funktionieren per Chip oder Siegel, das sich nach der Entfernung vom Führerschein automatisch zerstört. Ein Missbrauch ist somit nicht möglich. Viele verschiedene externe Dienstleister bieten die Organisation der elektronischen Führerscheinkontrolle an, zum Beispiel Leasinggesellschaften wie die Volkswagen Leasing GmbH, Tankstellenunternehmen wie Shell oder Prüforganisationen wie der TÜV. Die Dienstleister organisieren unter anderem das Aufbringen der Siegel, die Eingabe der Fahrerdaten in ein Online- Portal und die Überwachung der Prüfintervalle.

Systeme
Eine Möglichkeit der elektronischen Führerscheinkontrolle ist das von der LapID GmbH entwickelte Produkt LapID, das bereits seit 2006 auf dem Markt erhältlich ist. Der Unterschied zu anderen Verfahren liegt darin, dass das System über ein amtliches Siegel mit einem auslesbaren Speicherchip funktioniert, welches sich bei der Entfernung automatisch zerstört. Dieser Chip wird einmalig auf den Führerschein des Fahrers aufgeklebt, danach erhält er eine Seriennummer, die von den Kontrollgeräten gelesen werden kann. Der Fahrer muss seinen Führerschein nur noch vor das Lesegerät halten; die Daten werden verschlüsselt an die LapID-Datenbank übermittelt. Das Ablösen vom Führerschein geschieht rückstandsfrei, daher bestätigen Juristen und das Bundesverkehrsministerium auch die Rechtsgültigkeit des Siegels. „LapID stellt seinen Kunden mehr als 1000 LapID Prüfgeräte im öffentlichen Prüfnetz an Shell- und Dekra-Stationen sowie bei VW-Vertragspartnern oder auch optional als Komfortlösung in Form einer hausinternen LapID-Prüfstation zur Verfügung“, informiert Thorsten Braas, Vertriebsleiter der LapID Service GmbH. Momentan sind etwa 100.000 Siegel im Umlauf.

Die fleet innovation GmbH aus Düsseldorf bietet eine einfache Form der automatischen Führerscheinkontrolle, genannt fleet iD, an. „Nachdem unser Kunde die benötigte Anzahl an Hologramm- Barcodes erhalten und auf die entsprechenden Führerscheine angebracht hat, erfolgt die Eingabe aller relevanten Daten in die fleet iD-Datenbank“, erklärt Holger Rost, Geschäftsführer der fleet innovation GmbH. Nach Eingabe der Fahrerdaten in die fleet iD-Datenbank kann der Fuhrparkmanager Kontroll-Frequenz und -zeitraum für die Führerscheinkontrolle festlegen. Mit dem Hologramm-Barcode geht fleet innovation einen andern Weg als die anderen Anbieter. In Kooperation mit der Aral AG kann ab sofort die Führerscheinprüfung unter anderem an 2.500 Aral-Tankstellen durchgeführt werden. Der Fahrer kann nun einfach an der Tankstelle seinen Führerschein durch Vorhalten an den Prüfterminal kontrollieren lassen, so dass auch eine regelmäßige Überprüfung der Führerscheine unabhängig von den Arbeitszeiten des Fuhrparkmanagers möglich ist. Genauso kann der Fuhrparkmanager die Mitarbeiter kontrollieren, die nicht regelmäßig im Unternehmen anzutreffen sind, wie beispielsweise Außendienstler; dadurch entsteht ein Plus an Sicherheit. Insgesamt nutzen schon 250 Fuhrparkbetreiber die fleet iD. „Unter dem Namen e-fs-check haben wir ein eigenes System entwickelt, welches höchste Sicherheitsstandards gewährleistet“, so Niels Krüger, Vertriebsleiter TÜV Card Services GmbH und eflotte. Seit Mitte 2008 ist dieses System auf dem Markt erhältlich. Die Fahrer- und Führerscheindaten werden bundesweit vor Ort erfasst, gleichzeitig wird das Trusttrack-Siegel auf den Führerscheinen angebracht. Danach wird die erste Führerscheinkontrolle am e-flotte-Terminal durchgeführt. Bei nicht eingehaltenem Prüftermin wird automatisch eine Meldung an den Fuhrparkmanager geschickt. Rund 335 e-flotte- Terminals stehen unter anderem auch beim Reifendienstleister Euromaster zur Verfügung, so kann der Mitarbeiter zum Beispiel seine Fahrerlaubnis prüfen lassen, während er beispielsweise auf den Reifenwechsel wartet.

Eine eigene Lösung zur Führerscheinkontrolle bietet die Admin Solution AG unter dem Namen eLicence an. Zunächst erfolgt eine einmalige manuelle Kontrolle der Original-Führerscheine, danach wird ein manipulations- und fälschungssicherer RFID-Chip auf dem Führerschein aufgeklebt. Admin Solution nutzt wie die meisten Anbieter die Technik der Radio Frequency Identification (RFID). Die ausgelesenen Daten werden an die CarVita-Datenbank übermittelt; CarVita überwacht ab sofort die Fristen für die fälligen Prüfungen. Die Besonderheit an diesem System ist, dass die Kunden von Admin Solution eine Lesestation erhalten, an der die Prüfung dann durchgeführt werden kann, und dass ebenso ab Mai 2011 bundesweit 500 Lesestationen bereitstehen.

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Im Fahrtenbuch Management System CarSync- Log der Vispiron AG ist die Führerscheinkontrolle gleich integriert. Ein im Auto befindlicher RFID-Leser fordert den Fahrer vor Fahrtantritt dazu auf, seinen gültigen Führerschein an das Lesegerät zu halten. Das Fahrzeug kann erst nach erfolgter Prüfung gestartet werden. Besonders interessant ist dieses System für Mietwagenfirmen, Unternehmen mit Poolfahrzeugen oder CarSharing. „Möglich ist der Einsatz bereits ab einem Fahrzeug. Je größer die Flotte, desto effizienter das System“, erläutert Theodor Hermann, Sales Manager der Vispiron AG.

Das überwiegend im Nutzfahrzeugsegment tätige Unternehmen eh-systemhaus bietet seinen Kunden mit „FLEETFUHRPARK IM System“ eine Kombination aus einem manipulationssicheren RFID-Siegel und einer Prüfstation (DTCO Terminal) an. Die Prüfung erfolgt durch einfaches Vorhalten des RFID-Siegels vor den Terminal. Danach wird der Fahrer sofort über den Status seiner Prüfung, sowie über das nächste Kontrollintervall informiert. Die „FLEETFUHRPARK IM System-Datenbank“ und die Prüfstation sind online miteinander verbunden. Voraussetzung für die Kontrolle ist die Anbringung des Siegels auf dem Führerschein. Bei der Nutzung entstehen – im Gegensatz zu den meisten anderen Systemen – keine laufenden Kosten.

Optimierung
Die Voraussetzungen für den Fuhrpark verbessern sich stetig; der Fuhrparkmanager kann aus einer Vielzahl von Systemen das passende für seine Flotte auswählen. Wesentlich ist für ihn, dass er seiner Kontrollpflicht nachkommt und die erforderlichen Maßnahmen einleitet. Was die Dienstleister im Einzelnen anbieten, hat Flottenmanagement in der nebenstehenden Tabelle zusammengefasst.

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