Oktober bis Ostern
Es wird wieder Zeit für den alljährlichen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen. Die Reifenhandelsunternehmen mit ihrem Flottenservice bieten sich aus vielen Gründen dafür an. Flottenmanagement liefert eine aktuelle Übersicht.

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Wir befinden uns im Jahre eins nach dem Winter, der allen gezeigt hat, dass es in ganz Deutschland noch echte Winter gibt. Wenn es in letzter Zeit auch im flachsten Flachland und in der Großstadt die Notwendigkeit für Winterreifen gab, dann in den Wintermonaten 2009/2010. Wer ohne Winterreifen womöglich auf der Straße in eine brenzlige Lage geraten ist, wird nun bestimmt einen Satz dieser speziellen Pneus besitzen. Einen entsprechenden Ansturm erlebten die Reifenhändler, die neben den Neuwagen aus der Umweltprämien-Aktion des Staates auch die bisherigen Winterreifenmuffel versorgen mussten.
Auf Nachfrage bei den in der Tabelle auf Seiten 72/73 angegebenen Flottendienstleistern erfuhren wir, dass sich beispielsweise bei Euromaster die Terminanfragen aller Kunden auf einen kleinen Zeitraum konzentrierten, was durch verlängerte Öffnungszeiten gut kompensiert werden konnte. Der hohe Bedarf an Winterreifen und auch Felgen führte bei vielen Reifenhandelsunternehmen zu knappen Lagerbeständen, weil sich auch bei den Herstellern Lieferengpässe einstellten. Unternehmen mit einer großen Mengenbevorratung wie zum Beispiel A.T.U brachte dies einen starken Zulauf von Kunden ein. Als Konsequenz aus dem Ausnahme-Winter wenden sich die Flottenverantwortlichen abermals an die Fuhrparkleiter und empfehlen eine rechtzeitige Umbereifung. Steht der Austausch von Reifen an, sollte der Dienstwagennutzer ebenfalls an eine zeitnahe Reservierung der richtigen Pneus denken. Damit kann er sicherstellen, die passenden Reifen vor Wintereinbruch am Fahrzeug zu haben. „Der letzte Winter hat in Deutschland wieder dazu geführt, Klimaveränderung zum Trotz, dass die richtige Bereifung – Winterreifen – wieder an Bedeutung gewonnen hat“, so Arndt Metzler von der First Stop Reifen Auto Service GmbH.
Neben den Vertragsautohäusern händeln vor allem namhafte Reifendienstleister den Service rund um den Reifen beim Dienstwagen. Gut angekommen in der Branche sind nach eigener Aussage die Neufusionen Servicequadrat (point S und Top Service Team) sowie Fleet Partner (Pneuhage, Reiff und Vergölst). Wolfgang Weigand von Servicequadrat: „Die wichtigsten Synergien liegen sicherlich in der Vereinheitlichung der Abwicklungen sowohl zu unseren Reifen-Service-Leistern als auch zu unseren Kunden hin. So entsteht natürlich ein erheblicher Kosteneffekt, wenn wir beispielsweise heute nur eine Schnittstelle zur Verfügung stellen müssen. Alle zentralen Flottenkunden der point S und Top Service Team konnten in unser neues Unternehmen überführt werden. Wenn wir beachten, dass Servicequadrat direkt auf dem Höhepunkt der Krise zum Laufen kam, können wir besonders Stolz darauf sein, dass so viele Kunden uns ihr Vertrauen geschenkt haben.“
Bei Fleet Partner profitieren die drei beteiligten Unternehmen vom Netzwerk sowie von der zentrale Abwicklungsplattform. „Die Entwicklung und Akzeptanz bei Bestands- und Neukunden sehen wir sehr positiv“, so Thorsten Schuckenböhmer, Leiter Großverbrauchergeschäft bei der Vergölst GmbH.
Kooperation mit den Leasinggesellschaften, bundesweite Verbreitung der Niederlassungen, elektronische Rechnungsstellung, umfassende Reportings und Reifeneinlagerung sind hauptsächliche Gründe dafür, dass Fuhrparkfahrzeuge bei den Reifenhandelsunternehmen Halt machen. Auf die Frage, was den Flottenkunden bei EFR wichtig ist, antwortet Key Account Manager Andreas Kuhl: „Ein breites Angebot an Reifen und Felgen mit der optimalen Beratung als Wohlfühlfaktor sowie optimale Erreichbarkeit für die Terminabstimmung. Bei uns werden die Nutzer frühzeitig durch Anschreiben informiert, nach der Abstimmung erfolgt die Vorbereitung der Ware für eine schnelle Umsetzung. Zusätzliche „Flottenbühnen“ unterstützen die zeitnahe Montage.“

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Ausgabe 5/2010

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Modernste technische Ausstattung gehört mit zu den wesentlichen Merkmalen der auf Reifenservice spezialisierten Werkstätten. Christian Fischer, Leiter 4Fleet Group: „Hinzu kommt eine gute Ausbildung und Qualifikation der Mitarbeiter in den Betrieben. Die Anforderungen bei der Reifenmontage steigen kontinuierlich. Ebenfalls wichtig ist eine ausgeprägte Serviceorientierung. Dienstwagenfahrer haben oft wenig Zeit, da ist eine schnelle und zuverlässige Abwicklung der Schlüssel zum Erfolg.“
Bernd Thorwart, Leiter Fleet Solution bei der Driver Handelssysteme GmbH, Geschäftsbereich Fleet: „Die Kunden bevorzugen heute eine vollintegrierte Lösung. Dies bedeutet einen elektronischen Freigabeprozess, Reporting sowie individuelle Betreuung und Beratung. Ein zunehmend wichtiges Instrument ist die Online-Terminvergabe, damit der Fahrer zeitunabhängig seinen Reifenwechsel planen kann.“
Weitere Trends, die die Reifendienstleister beobachten, sind die Nachfrage nach „grünen Reifen“ wie bei Driver Fleet und Euromaster sowie die Annahme des Angebots von Reifenpauschalen bei A.T.U. „Vor allem Kunden, die früher Full Service Leasing Verträge abgeschlossen hatten, entscheiden sich für Reifenpauschalen, nicht zuletzt aufgrund von Einsparungen, die bei gleicher Leistung und voller Transparenz realisiert werden. Bei Fleet Partner erfährt der Autoservice besonders im Fast Fit Bereich einen Anstieg, wie Thorsten Schuckenböhmer, Leiter Verbrauchergeschäft der Vergölst GmbH, mitteilt.
So hat der Fuhrparkleiter genug Instrumente und Argumente an der Hand, seine Fahrer zum saisonalen Reifenwechsel zu bewegen. Rechtzeitig darum gekümmert, kostet dies kaum Zeit, denn mindestens eine Station befindet sich garantiert in der Nähe – und wenn alles nicht hilft, bieten einige Unternehmen ja noch den Wechsel beim Kunden vor Ort an.
Schließlich geht es im Falle eines Fahrzeug-Unfalls oder -Ausfalls um Geld, wenn der Angestellte temporär nicht seiner Arbeit nachgehen kann. Das sollte sich eigentlich jeder Fahrer vor Augen führen. Auch wenn das OLG Oldenburg den Bußgeldtatbestand, der sich mit der ungeeigneten Bereifung bei winterlichen Straßenverhältnissen befasst, als verfassungswidrig beurteilt (OLG Oldenburg, Az. 2 SsRs 220/09, siehe auch die Rubrik Recht ab Seite 56 in dieser Ausgabe), ist das kein Freibrief für das ganzjährige Fahren mit Sommerreifen. Dem Dienstwagenfahrer sollte das eigene Wohlergehen und das seiner Mitmenschen auf der Straße so viel Wert sein, um in Winterbereifung zu investieren. Zweifelsohne kann das das Risiko eines Unfalls bei winterlicher Witterung vermindern und spart die ganzen Scherereien, die ein Unfall zwangsläufig mit sich bringt.

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