„Hausaufgaben gut gemacht“

Bilanzpressekonferenz der Volkswagen Financial Services AG am 18. März in Frankfurt

„Hausaufgaben gut gemacht“

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„Hausaufgaben gut gemacht“

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In einer Zeit vieler schlechter Nachrichten war das wesentlich eine gute: Der Volkswagen Financial Services AG ist es nach Unternehmensangaben im Geschäftsjahr 2009 gelungen, trotz anhaltender Wirtschaftskrise weiter zu wachsen. So habe sich die Bilanzsumme des größten automobilen Finanzdienstleisters Europas um 5,2 Prozent auf 60,29 Milliarden Euro erhöht. Mit 395 Millionen Euro hätte das Vorsteuerergebnis im vergangenen Jahr zwar 31,7 Prozent unter dem Ergebnis 2008 gelegen – vor allem bedingt durch gestiegene Risikokosten –, jedoch im Rahmen der Erwartungen. „Mit Blick auf die Märkte und unser Wettbewerbsumfeld sind wir mit dem erzielten Ergebnis zufrieden“, bewertete der Vorstandsvorsitzende Frank Witter anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 18. März in Frankfurt. „Wir haben unsere Chancen im Markt aktiv und konsequent genutzt.“

Diverse Ergebnisse im einzelnen: Der Gesamtvertragsbestand sei in 2009 um 10,7 Prozent auf 6,03 Millionen, die Zahl der Neuverträge um 16,4 Prozent auf 2,79 Millionen gestiegen. Im Leasingbereich habe sich der Vertragsbestand leicht um 0,8 Prozent auf 1,1 Millionen erhöht, wenn auch die Zahl der Neuverträge um 21,4 Prozent auf 383.000 gesunken sei. Für den Bestand an Versicherungsvermittlungs- und Serviceverträgen sei ein Plus von 8,1 Prozent auf 2,12 Millionen zu verzeichnen. Hier belaufe sich die Zahl der Neuverträge auf 1,32 Millionen, was einem Anstieg um 26,4 Prozent entspreche. „Als Innovationsführer unserer Branche“, begründete Frank Witter das Wachstum in schwieriger Marktsituation, „konnten wir unsere Penetrationsrate im abgelaufenen Geschäftsjahr von 27,4 Prozent auf 29,0 Prozent steigern und so erneut unserem Auftrag als Absatzförderer der Marken des Volkswagen Konzerns voll gerecht werden.“

Wohl verwies er auf erhebliche Turbulenzen an den Geld- und Kapitalmärkten in der ersten Jahreshälfte 2009: „Verunsicherte Investoren gepaart mit sehr viel höheren Kreditaufschlägen erschwerten den Marktzugang und führten zu steigenden Refinanzierungskosten. Glücklicherweise sank in dieser Phase das Zinsniveau. Im übrigen hat die Finanzkrise deutlich gemacht, dass für die Refinanzierung eine hohe Flexibilität erforderlich ist. Darüber hinaus war für die Abdeckung der Restwert-Risiken ein signifikanter Betrag zur Verfügung zu stellen. Der Volkswagen-Konzern befindet sich allerdings in der glücklichen Situation, von den Produktpaletten her in verbrauchsintensiven Fahrzeug- Bereichen wie etwa SUV weniger stark engagiert zu sein. Wir werden aber in Zukunft auch das Gebrauchtwagengeschäft noch breiter ausbauen, wir wollen hier Marktführer werden.“

„Wir sehen hier eindeutig noch Wachstums-Potenziale“, pflichtete Lars-Henner Santelmann vor Ort bei, der im Vorstand der VW Financial Services AG für den Vertrieb in Europa verantwortlich ist. „Dabei werden wir eng mit unseren Händlern zusammenarbeiten, für die durch den Druck auf die Restwerte heute finanzielle Belastungen entstanden sind, die sie so nicht immer tragen können. Im Grunde bieten wir hier künftig drei Modelle an: Der Händler übernimmt wie bisher das Restwertrisiko, er tritt das Restwertrisiko an den Konzern ab, oder er tritt Restwertrisiko und Gebrauchtwagenvermarktung an den Konzern ab. Im übrigen haben wir eine Art Drehscheibe für die Rücknahme größerer Mengen von sehr homogener Ware installiert, das ist in gewisser Weise auch ein europäisches Geschäft. Wenn beispielsweise immer wieder silberne Kombi-Limousinen zur Wiedervermarktung anstehen, könnten wir auch auf diese Drehscheiben-Funktion zurückgreifen.“

Die Aussichten für 2010 beschrieb Frank Witter vorsichtig optimistisch: „Wir sehen zwar, vor allem in den saturierten Märkten, eine insgesamt stagnierende Volumenentwicklung, andererseits aber auch deutliche Chancen in China, Indien oder den USA. Wir glauben, dass wir unser Wachstum, unsere Kosten und Erträge genauso gut im Griff haben werden, wie im abgelaufenen Geschäftsjahr, und rechnen daher für 2010 mit einem Ergebnis mindestens auf dem Niveau von 2009. Denn sämtliche Kostensteigerungen im abgelaufenen Jahr waren Markt-induziert, wir hatten also unsere Hausaufgaben gut gemacht.“

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