Auf jeden Fall weniger!

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Downsizing, Downgrading, CO2-Einsparung… es soll bergab gehen. Womit denn nun wirklich, möchte man sich angesichts der aktuellen Diskussionen fragen. Häufig bekommt man den Eindruck, eigentlich soll dann doch alles beim Alten bleiben. Nur nicht die Mitarbeiter mit einer geänderten (= reduzierten) Car Policy erschrecken. „Die Führungskräfte bleiben auf jeden Fall im ersten Stepp außen vor, das sorgt für weniger Gegenwind“, so ein Unternehmensberater auf einer Podiumsdiskussion in der letzten Woche. Ist das ein wirkliches Umdenken oder vielfach eher die Methode „Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass“? Die Automobilindustrie soll es richten. Motoren mit weniger Hubraum, weniger Verbrauch, aber gleicher Leistung durch Aufladung. KW und Drehmoment ohne schlechtes Gewissen. Die Angleichung der Preise für Diesel- und Otto-Kraftstoffe machen diese Art von Downsizing einfacher. Und am Ende, bleibt als Hauptargument gegen eine Verschlankung im Fuhrpark: „Das Fahrzeug stellt schließlich für viele den Arbeitsplatz dar!“. Das ist zweifelsohne richtig! Hier sollte weder an Komfort noch an Sicherheit gespart werden. Das muss aber beides nicht unbedingt mit Verbrauchswerten zu tun haben. Wie sieht denn das User-Chooser Paket für den Innendienst aus? Mahagoni- Schreibtisch oder Spanplatte – Schreibtischstuhl vom Designer oder aus dem Großhandel – mit oder ohne Zuzahlung
Christoph Kamber, Flottenchef der Swisscom und Vorsitzender des Schweizer Flottenbesitzerverbandes, bringt es klar auf den Punkt: „Downsizing beginnt mit Umdenken“. Und mit Idealen. Leere Worte? Der Vorstandschef der Swisscom, Karsten Schloter, lebt diese Philosophie vor. Er ist vom 4,2 Liter Oberklassefahrzeug auf einen Scirocco umgestiegen. Für das Top-Management wurde ein Incentiv- Programm eingeführt – wer einen Wagen unter 150 g/km CO2-Ausstoß wählt, wird belohnt. Das Ziel für 2011 ist, einen Schnitt bei Personenwagen von 150 g/km CO2 zu erreichen. Ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann.
Solange eine Unternehmensleitung sich nicht klar zu Nachhaltigkeit bekennt und dies vorlebt, so lange steht ein Fuhrparkleiter bei dieser Thematik auf verlorenem Posten. Dabei ist der vermeintliche Widerstand der Dienstwagennutzer bei Weitem nicht so groß, wie man annehmen sollte. „Grüne“ Fahrzeuge haben ein gutes Image. So lässt sich inzwischen auch der „downgesizte“ Dienstwagen dem Nachbarn noch als Imageverbesserung anstatt als Knick in der Karriereleiter verkaufen. Zusätzliche Bonus-Malus Systeme erfordern Fingerspitzengefühl, schaffen jedoch Akzeptanz. Doch zurück zum Anfang. In erster Linie geht es den meisten Unternehmen um Kostensenkung. Warum also das Kind nicht beim Namen nennen? Um allerdings tatsächlich sinnund maßvoll vorzugehen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, fehlt vielen Fuhrparks die Datenbasis. Um zu agieren und nicht nur zu reagieren braucht es Vergangenheitswerte als Basis für die Planung. Planung bedeutet jedoch keines Falls lediglich die Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Planung ist die Quantifizierung der Absichten. Fast alle Unternehmungen schreiben ihre Gestaltungsabsichten nieder und veröffentlichen diese in Form von Politiken oder Leitbildern. Klare Haltungen zu den Themen Geschäftsentwicklung, Erfolg und Umwelt. Das Wissen um die Einflüsse der Aussagen bezüglich Umwelt liegt bei den Fuhrparkleitern. Deshalb sollten sie einen großen Schritt wagen und Absichten quantifizieren. Die Absichten der Geschäftsleitungen hinsichtlich Umwelt, quantifiziert durch den Fuhrparkleiter. Absicht und Quantifizierung führen zu einer erfolgreichen Strategie. Eine Strategie, welche kein Berater dieser Welt stürzen kann, weil sie durch das Unternehmen führt und auf klaren Aussagen basiert.
Marc-Oliver Prinzing,
Geschäftsführer Hiepler + Partner GmbH

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