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Die absolute Zahl an Oberklassefahrzeugen ist auch in großen Fuhrparks sehr begrenzt. Dafür ist die Vorbildfunktion um so wichtiger – denn wer hier hemmungslos Geld ausgibt, kann den Angestellten in der Hierarchie darunter schwer erklären, warum dort wesentlich andere Kriterien gelten sollen. Und in der Oberklasse sind die Unterschiede deutlich höher als in nahezu allen anderen Fahrzeugklassen, wie unsere Übersicht zeigt.

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Status ist in vielen Unternehmen für die Mitarbeiter wichtig, und dieser orientiert sich natürlich auch an der Fahrzeugklasse. Dennoch haben wir für unsere Übersicht in Zeiten der weltweiten Krisennachrichten die jeweils kleinste Motorisierung der Hersteller gewählt, wo vorhanden, sowohl als Benziner, wie auch als Diesel.

Diesel oder Benziner?
Diese Frage stellt sich aus Kostensicht nicht – die vier Erstplatzierten unserer Echtkostenübersicht sind allesamt mit dem in dieser Klasse stets gut gedämmten Selbstzünder versehen. Wer hier im Innenraum noch einen Unterschied zu spüren meint, der hat ganz sicher weder Radio noch Klimaanlage an und steht im Stau, denn während der Fahrt sind allein die unvermeidlichen Abroll- und Windgeräusche schon lauter als der Dieselmotor.

Die geringsten Kosten auf drei Jahre Laufzeit und 120.000 Kilometer verursacht der BMW 730d, der zudem mit 7,7 Sekunden von den drei Erstplatzierten auch am schnellsten auf die 100 km/h spurtet und zudem als einziger schon der Euro5-Norm entspricht. Ganz dicht folgt der Mercedes S320 CDI DPF Blue Efficiency, der nur eine Zehntelsekunde langsamer und rund 3Prozent teurer ist. Auf dem dritten Kostenplatz ist der Audi A8 3.0 TDI, der mit dem niedrigsten Listenpreis aufwarten kann. Der viertplatzierte, dieselgetriebene Wagen schließlich, der VW Phaeton 3.0 V6, überzeugt durch den schnellsten Spurt von nur 5,9 Sekunden und ebenfalls die Schadstoffgruppe EU5.

Benziner-Ranking
Während das Oberklassen-Diesel-Ranking ein rein deutscher Konkurrenzkampf ist, gibt es bei den Benzinmotoren durchaus Konkurrenz aus dem Ausland. Das ändert jedoch nichts an den ersten Platzierungen bei den Benzinern: Hier stellt Audi mit seinen Einstiegsmotoren 2.8 FSIe und 3.2 FSI den Erst- und Drittplatzierten. Zum günstigen Grundpreis addiert sich hier der niedrige Verbrauch; der 2,8-Liter-Eco A8 verbraucht weniger Super als die Einsteiger-Diesel von Audi und VW und beschleunigt zudem besser als alle drei erstplatzierten Dieselfahrzeuge. Dennoch kostet selbst der Eco-A8 12,5 Prozent oder 6.800 Euro mehr auf die dreijährige Laufzeit, das sind immerhin knapp 190 Euro monatlich – und wir kalkulieren derzeit mit günstigen Kraftstoffpreisen.

Zwischen die beiden Audi-Motorisierungen schiebt sich auf Platz zwei der Mercedes S350, der seinen deutlich höheren Listenpreis durch den ebenfalls deutlich höheren Restwert recht gut ausgleichen kann. Dennoch steigt hier die Mehrbelastung gegenüber unserem Referenzfahrzeug BMW 730d in dieser Klasse um 21,5 Prozent oder 11.650 Euro netto über die Laufzeit betrachtet. Dafür hat der Fahrer dann allerdings auch 136 PS mehr unter der Haube und – mit Ausnahme des Maserati – mit 5,7 Sekunden die beste Beschleunigung von 0 auf 100 im Feld. Und selbst der Maserati, der in den drei Jahren fast doppelt so teuer ist wie der BMW 730d, ist nur eine ganze Zehntelsekunde schneller.

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Auch die Japaner haben mit ihrer Edelmarke Lexus zwei Wettbewerber im Ranking. Der LS460 platziert sich kostenmäßig knapp hinter dem VW Phaeton mit 3.6 Liter-Benzinmotor. Die Hybridvariante LS600h überzeugt zwar mit viel PS und wenig Verbrauch – nochmals 0,6 Liter weniger als der Audi 2.8 FSIe, und das bei 35 PS mehr Power – allerdings beschleunigt er dennoch deutlich langsamer und fällt vor allem durch seinen hohen Listenpreis oft aus dem Budget-Rahmen. Fast 70 Prozent Mehrkosten gegenüber unserem Referenz-BMW 730d oder 37.400 Euro in drei Jahren, also gut 1000 Euro pro Monat, muss es der Firma wert sein, einen Oberklasse-Hybrid zu fahren. Teurer ist da nur noch der Maserati Quattroporte, der über 53.000 Euro Mehraufwand erfordert, dafür aber dann immerhin mit 400 PS und der schnellsten Beschleunigung aufwartet.

Letztlich jedoch spielt in der Oberklasse aber auch das Image und nicht nur die Kosten eine Rolle. Zu bedenken bleibt jedoch, dass bei einem Wiederanstieg der Kraftstoffpreise die ohnehin schon deutlich günstigeren Diesel im Kostenranking nochmals deutlich profitieren.

Wer in dieser Klasse wirklich sparen und womöglich gleich ein Zeichen nach innen setzen will, der kann mit einer etwas verlängerten Nutzungsdauer Kosten senken. Denn der Wertverlust in den ersten drei Jahren ist in dieser Klasse mit rund 70 Prozent aller Ausgaben der Hauptkostenfaktor schlechthin. Eine moderate Verlängerung der Nutzungsdauer bringt gerade in der Oberklasse einen hohen Effekt – und man sieht es dem Fahrzeug ja auch nicht wirklich an, ob es 36 oder 42 Monate alt ist, solange nicht das Nachfolgemodell schon drei Jahre auf dem Markt ist.

 

 

Basis für alle Modelle (außer Maserati) sind die von EurotaxSchwacke ermittelten Echtkosten bei Wartung und Reparaturen, Reifen und Kraftstoffverbrauch. Grundsätzlich wurden alle Fahrzeuge mit 36 Monaten Laufzeit und 120.000 Kilometern Gesamtfahrleistung gerechnet, den Netto-Kraftstoffpreis haben wir mit 1,00 Euro (Diesel) bzw. 1,15 Euro (Super) angesetzt. Vom aufgelisteten Netto-Kaufpreis haben wir kalkulatorisch 12 Prozent Großkundenrabatt bei der Berechnung der Gesamtkosten abgezogen. Wir haben einen festen Aufschlag von 15 Prozent für Sonderausstattungen für die Berechnung hinzuaddiert.

Einzig die internen Verwaltungskosten sowie die Kosten für Finanzierung und Versicherung konnten wir in die Kalkulation nicht einbeziehen, da die Werte hier doch sehr individuell sind. Ebenfalls ein wichtiger interner Entscheidungsfaktor ist natürlich der individuelle Steueransatz aus der „1-Prozent-Regelung“, die in der Praxis – je nach Entfernung des Wohnortes – ja auch schnell einmal 2 Prozent oder mehr ergibt.

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