„Wir möchten eine Vorreiterrolle spielen“

Exklusiv-Bericht in Flottenmanagent: Die HypoVereinsbank hat im Poolfahrzeugbereich eine konsequente CO2-Optimierung umgesetzt. Hier befinden sich jetzt auch über 120 Fiat-Modelle der Typen Bravo und 500 im Einsatz.

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Seit rund zwei Jahren wird jetzt im Lande eine intensivere CO2-Debatte geführt, die inzwischen auch in den Kreisen der Flottenbetreiber ihren Widerhall findet. Es werden Seminare zum Thema „Umweltinitiativen im Fuhrpark“ veranstaltet, Fuhrparkmanagement- Dienstleister bieten Beratungsprogramme zur „CO2-Optimierung im Fuhrpark“ an, auf vielen Tagungen ist die Umweltfreundlichkeit des Fuhrparks zumindest doch schon Randthema, und die interessierten Fragen der Fuhrparkmanager danach, wohin denn die Reise auf dem Weg der Umsetzung gehen solle, nehmen zu.

Ganz vereinzelt hat sich bereits eine Konzernleitung dazu durchgerungen, bis zum Jahr 20XY in möglichst vielen Unternehmensbereichen ein Umweltprogramm durchzuziehen, das dann auch vor dem Fuhrpark nicht halt machen soll. Gewöhnlich aber muss die Debatte vielerorts vorerst noch ergebnislos bleiben, weil die in Frage kommenden CO2-armen Fahrzeuge in anderen Punkten gerade nicht den Anforderungsprofilen oder den Verwendungszwecken der Fuhrparkbetreiber entsprechen, sei es vom Nutzwert oder vom Image her.

Ein rühmliches Gegenbeispiel liefert seit einigen Jahren aber die HypoVereinsbank mit Sitz in München, die konsequent der Fragestellung nachgegangen ist, wo sich denn auch im Fuhrpark das Umweltbewusstsein schon verwirklichen ließe. „Unser Haus ist inzwischen schon traditionell bestrebt,“ erklärt Peter Hof, Abteilungsdirektor und Leiter Fuhrparkmanagement der Bank, „eine Umweltpolitik zu betreiben, die sich in konkreten Programmen für viele Geschäftsbereiche des Unternehmens wiederfindet. Hier zieht sich die Nachhaltigkeit wie ein grüner Faden durch alle Gespräche und Konzepte. So haben wir beispielsweise zwischen manchen Häusern als Zubringer-Fahrzeuge sogar Fahrräder in Betrieb.“

„Wir haben schon zur Jahrtausendwende erkannt,“ ergänzt sein Kollege Peter Cimbal, bei der HypoVereinsbank zuständig für den Teil-bereich Poolfahrzeuge, „dass der Umwelt-Faktor auch für den Fuhrparkbetrieb eindeutig an Bedeutung gewinnt und dem bei uns zunächst im Rahmen eines Feldversuches mit Erdgasfahrzeugen Rechnung getragen. Das erwies sich aber zunehmend als echtes Experiment, weil unsere Firmenwagenfahrer beispielsweise das Tanken von sechs Kilogramm Erdgas nicht über unsere Tankkarten bezahlen konnten. Sie mussten dann 6,78 Euro über Einzelbeleg abrechnen, was unser Unternehmen pro Buchungsvorgang noch einmal ca. 10 Euro extra gekostet hätte. Das war Nonsens.“

So kehrte die HypoVereinsbank auf der Suche nach umweltschonenden Fahrzeugen zu konventionellen Antrieben zurück. Im Jahr 2000 wurden im Rahmen eines Pilot-Projektes in Düsseldorf, Frankfurt und Saarbrücken VW Lupo-Modelle mit Aufklebern der Bank eingesetzt. „Das ist dann von unseren Kunden überraschend wohlwollend kommentiert worden, zum Beispiel dahingehend, dass wir nicht mehr mit ihrem Geld vorfahren würden“, erinnert sich Peter Hof. „Das war für uns eine Art Initialzündung. Herr Cimbal und ich haben uns 2004 zusammengesetzt und beschlossen: Wir nehmen jetzt zum Thema Nachhaltigkeit im Hinblick auf den CO2-Ausstoss eine in unseren Augen zukunftsorientierte Position ein und betreten unbekanntes Terrain.“

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„Dafür kam der Bereich der seinerzeit noch 500 Poolfahrzeuge in Frage“, erläutert Peter Cimbal. „Es existierte hier keine Car Policy, es waren keine Dienstwagennutzer-Kriterien zu berücksichtigen und von vornherein Fahrzeuge kleinerer Bauart vorgegeben.“ Es hatte sich im Verlauf der Fuhrpark-Historie immer deutlicher herauskristallisiert, dass die Vorhaltung von Poolfahrzeugen für die einzelnen Geschäftsbereiche der HypoVereinsbank notwendig wurde, während in früheren Zeiten für diesen Bedarf noch Leasing-Rückläufer eingesetzt wurden.

2004 wurden die geleasten Poolfahrzeuge erstmals nicht mehr einzeln ersetzt, sondern durch eine Blockbestellung von 300 Fahrzeugen für 24 Monate geleast. Die restlichen Fahrzeuge waren seinerzeit noch zu jung, um schon ausgetauscht werden zu können. Seit dieser Zeit wurden Jahr für Jahr die Laufleistungen der Poolfahrzeuge hinterfragt und bei einer Laufleistung von unter 8.000 Kilometern jährlich durch ein spezielles Poolfahrzeug-Portal ersetzt, einer Gemeinschaftsentwicklung von Sixt und der HypoVereinsbank. Mit diesem neuentwickelten B2B-Portal ist es den Mitarbeitern möglich, ihr Poolfahrzeug am Bildschirm bei der nächsten Sixt-Station zu ordern. Das Fahrzeug wird angeliefert, und der Mitarbeiter fährt zum Kunden. Am Ende wird mit einer Sixt-Tankkarte das Fahrzeug aufgetankt und über das Portal das Fahrzeug zur Rückführung an Sixt gemeldet. Die Abrechnung wird zentral gesteuert. Allein hierdurch konnten bis heute 150 Fahrzeuge abgebaut und somit rund 840.000 Euro pro Jahr eingespart werden.

„Wir haben gesagt: Im Segment der Poolfahrzeuge setzen wir mit starkem Augenmerk auf Verbräuche und CO2-Ausstoss Trends“, so Cimbal weiter. „Lag hier beispielsweise noch 2004 der Durchschnittsverbrauch bei 8,5 Litern bei einem CO2-Ausstoss von 180 g/km, war er 2007 bereits auf 5,4 Liter bei einem CO2-Ausstoss von durchschnittlich 142 g/km gefallen. Wir konnten dadurch die jährliche Ersparnis von 197,6 Tonnen CO2 und weiteren 184.000 Euro Kosten verbuchen. Nur einmal zur weiteren Verdeutlichung: Für diese Einsparungsquote könnten wir noch einmal 50 Fahrzeuge zusätzlich einsetzen, was allerdings weder unser Bedarf, noch unsere Absicht ist. Zu diesem enormen Ergebnis haben auch 21 Toyota Prius-Hybridfahrzeuge beigetragen, die seit eineinhalb Jahren mit großem Erfolg zuverlässig als Poolfahrzeuge eingesetzt werden.“

Für das Jahr 2008 wurden erstmals 240 Poolfahrzeuge mit neuer Festsetzung der Parameter europäisch ausgeschrieben. „Wir haben uns angeschaut, welche Fahrzeuge in der Golf-Klasse können noch mehr CO2 einsparen“ beschreibt Peter Cimbal das Verfahren. „und einen Maximal-Ausstoss von 120 g/km gefordert. Das hat bereits den Kreis der in Frage kommenden Anbieter sehr stark eingegrenzt. Weitere wesentliche Parameter waren der Preis, die Leasingkosten und die Zuverlässigkeit, wobei die Zuverlässigkeit heute bei einer Laufzeit von 24 oder 36 Monaten kein so entscheidendes Kriterium mehr ist, weil nahezu alle Fahrzeughersteller hier ihre Garantie- und Kulanzleistungen angepasst haben. Letztlich blieben drei Fahrzeughersteller übrig.“

Neben einem deutschen Hersteller erhielt schließlich auch Fiat den Zuschlag für eine Häfte des Kontingents, 120 Exemplare des Modells Bravo. „Vor dem Hintergrund, dass wir als HypoVereinsbank ein Tochterunternehmen der italienischen UniCredit Group sind und auch aus strategischen Gründen hatten wir uns mit dem Fiat Bravo ohnehin näher befasst“, motiviert Peter Hof die endgültige Auswahl. „Außerdem engagiert sich auch Fiat bekanntermaßen seit langer Zeit intensiv beim Thema Umweltschutz, was auch in den Fahrzeugkonzepten deutlich wird. So passte dieser Hersteller sehr gut zu unseren groß geschriebenen Nachhaltigkeitsprogrammen.“ Und Peter Cimbal ergänzt: „Schließlich stellte sich bei längerfristigen Testeinsätzen mit mehreren Fiat Bravo-Modellen in der Version Multijet 16V Eco sehr bald heraus, dass er voll unseren Anforderungen entsprach. Diese Fahrzeuge laufen nun in unserem Pool-Fuhrpark im Full Service-Leasing für 24 Monate bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern.“

„Wir sind der Fahrzeughersteller mit dem geringsten CO2-Ausstoss über die ganze Modellpalette und von daher geradezu prädestiniert, ein sehr relevantes Angebot für die Anforderung CO2-Optimierung in der Flotte darstellen zu können“, betont Steffen Dittmar, Direktor Großkunden bei der Fiat Group Automobiles Germany in Frankfurt. „Wir stellen neuerdings auch häufiger fest, dass Car Policies dahingehend verändert werden, dass ein Dienstwagennutzer, der ein Fahrzeug mit geringerem CO2-Ausstoss wählt, dafür auch eine bessere Ausstattung des Firmenwagens erhält. Das ist jetzt die richtige Zeit dafür, weil es auch der richtige Weg ist. Nicht zuletzt ist auch der Fiat Bravo trotz aller Ökonomie ein attraktives Auto.“

„Auch haben wir unseren Poolfahrzeug-Nutzern ans Herz gelegt, ‚macht mit, testet unseren neuen Bravo’“, bestätigt Peter Cimbal für die HypoVereinsbank. „Nach kurzer Zeit können wir erfreut das Resümée ziehen: Unsere Fahrer sind sehr zufrieden, die Akzeptanz für den Fiat Bravo ist so hoch wie die für den VW Golf. Dabei müssen sie das Fahrzeug immer wieder auch auf der Langstrecke bewegen, wie beispielsweise Berlin-München oder Dresden-Frankfurt.“ Von der Marketing-Abteilung wurden im Herbst 2008 weitere sechs Fiat 500 geordert, die gezielt als Werbeträger bei Veranstaltungen positioniert und im täglichen Gebrauch eingesetzt werden.

„Wir lernen auch als Fahrzeughersteller von den Ideen der HypoVereinsbank, der Austausch ist immer fruchtbar“, so Steffen Dittmar weiter, „Zudem befinden wir uns im Haus in permanenter Diskussion, mit welchen Konzepten und Maßnahmen wir das Fuhrparkmanagement in den Unternehmen unterstützen können. So haben wir für die HypoVereinsbank spezielle Services installiert, wie Hol- und Bring-Service, die Stellung von Ersatzfahrzeugen oder die Betreuung über eine 24 Stunden-Hotline. Außerdem wird einmal im Jahr für Vielfahrer ein ECO-Training mit Fiat-Fahrzeugen durchgeführt. Sollte es einmal ein Problem mit einem Händler vor Ort geben, schalten wir uns sofort ein und steuern die Lösung von der Zentrale in Frankfurt aus.“

„Wir gehen mit Sicherheit davon aus, dass auch die kommenden Jahre von energiesparenden und umweltschonenden Fahrzeugen geprägt sein werden, ein ‚Weiter so wie bisher’ kann es nicht mehr geben“, erklärt Peter Hof für die HypoVereinsbank. „Dabei möchten wir eine Vorreiterrolle spielen und Erfahrungen über die Techniken, unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten und auch die entstehenden Kosten sammeln. Von unserer Größe her sehen wir uns dabei durchaus in einer gesellschaftlichen Verantwortung. Wenn uns Fiat hierbei weiter unterstützt und sich die bisherigen positiven Erfahrungen bestätigen, stehen wir einem Ausbau der Beziehungen offen gegenüber.“

 

 

HypoVereinsbank AG

Die HypoVereinsbank ist eine der größten deutschen privaten Großbanken – mit rund 26.000 Mitarbeitern, 680 Filialen und über vier Millionen Kunden. Das Institut ist Mitglied der UniCredit Group, die im Wirtschaftsraum Italien, Deutschland, Österreich sowie Zentral- und Osteuropa mit mehr als 180.000 Mitarbeitern, 10.000 Filialen und über 40 Millionen Kunden die führende Position einnimmt. Die HypoVereinsbank gliedert sich in die Divisionen Privat- und Geschäftskunden, Wealth Management, Firmen- und Kommerzielle Immobilienkunden sowie Marktes & Investment Banking. Das Institut setzt vor allem auf regionale Nähe und verknüpft diese mit der Kompetenz und Leistungsfähigkeit einer international tätigen Großbank.

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