Muss es immer der Fuhrpark sein?
Innovatives Mobilitätsmanagement der Swisscom AG

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„Ich bin gestern beispielsweise mit dem Zug angereist und habe dadurch meine Reisezeit effizient nutzen können“, begann Christoph Kamber, Leiter Mobilitätsmanagement bei der Swisscom AG in Bern und Präsident des schweizerischen Fahrzeugflottenbesitzer-Verbandes, seinen Vortrag zum Thema „Alternative Mobilitätsstrategien“ auf den letzten Hiepler+Partner Fleetdays ins Sinsheim. „Denn echtes Mobilitätsmanagement muss die Vernetzung aller Verkehrsträger Straße, Schiene, Luft beinhalten, immer unter dem Aspekt betrachtet, wie verliere ich durch die Dienstreise so wenig nutzlose Zeit und auch Geld wie möglich.“
Kamber hat über Jahre federführend das Fleet Management im Konzern weiterentwickelt hin zu einem Mobilitätsmanagement, das weit über den Tellerrand hinausschaut. „Wir haben uns einmal die Frage gestellt, ‚Muss es immer der Fuhrpark sein?’, dozierte Kamber. „Gibt es in Ihrem Unternehmen beispielsweise jemand, der sich professionell mit dem Thema Reisen befasst? Sie können doch heute eine Reise buchen, wann Sie wollen – morgen ist sie billiger. Auch ist oft die Preisgestaltung in der Reisebranche auf Anhieb gar nicht durchschaubar. Wenn Sie sich damit auseinandersetzen, werden Sie auch erkennen, dass das eine Wissenschaft für sich ist. Wir wollen mit unserer Dienstleistung eine innovative Mobilität zur Verfügung stellen, die unseren Kunden mehr Flexibilität und mehr Freiräume bietet.“
Dabei ist die Leistungserbringung grundsätzlich in die Bereiche „Fleet Management“ mit Beschaffung, Fleet Management, Versicherung, Schadenmanagement und Remarketing sowie „Travel Management“ mit Forecast, Beschaffung, VIP Taxi, Controlling und Reporting unterteilt. Führungs- und Steuerungsinstrumente sind die Führung durch bereichs- und mitarbeitergerechte Zielsetzungen, ein transparentes Management-Informationssystem und zertifizierte „End-to-End“-Prozesse. Die fahrzeugbezogenen Produkte beinhalten die Langzeitvermietung mit fest zugeteilten Dienstfahrzeugen, die auch privat genutzt werden können, und die Kurzzeitvermietung von Dienstfahrzeugen für Tagesmieten mit Pool-Fahrzeugen oder mittels Gruppen-Pool von Fahrzeugen für eine bestimmte Nutzergruppe. Hierbei kommen auch das Fahrzeugreservationssystem CARMAS und ein Customer Desk zum Einsatz.
Das Dienstleistungsprodukt „Business Travel“ beinhaltet nationale Bahnreisen, internationale Bahnreisen mit Preisanfrage, wobei die Tickets per Post zugestellt werden, internationale Flugreisen mit Online-Buchung über e-Travel oder Offline-Buchung über Reisebüro HRG (die Swisscom hat Verträge mit 30 Airlines). Dazu gehören auch die Nutzung der Firmenkonditionen der Swisscom aus der Kooperation mit hotel. de oder von aktuellen Tagespreisen für die Übernachtungen, das VIP Taxi für Kunden der Swisscom sowie die Organisation von Sonderreisen national und international mit Bussen oder die Organisation einer „Event-Mobilität“.
Christoph Kamber rechnete auch deutlich vor, dass ineffiziente Arbeitszeit zu erheblichen Verlusten führe. „Denn bei jeder Reise muss zu den Fahrzeugkosten auch der Effizienzverlust hinzu addiert werden“, so Kamber. „Eine wirklich saubere Gesamtkostenbetrachtung muss die Kosten des Transportmittels, die Verluste durch Ineffizienz und die Personal- und Strukturkosten für den Betrieb der Mobilität beinhalten.“

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Durch eine teilweise Verlagerung der Reisetätigkeiten auf andere Verkehrsmittel hätten im eigenen Unternehmen über die Jahre die Kosten um mehr als 50 Prozent oder rund 6,5 Millionen Euro gesenkt werden können. Die Fahrzeugflotte sei von ehemals rund 5.500 Autos auf rund 3.200 Autos geschrumpft und last but not least sei sogar der ökologische Erfolg einer Verbrauchssenkung über die ganze Flotte von zwei Litern auf 100 Kilometern zu melden.

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