Eco-Index
Interview mit Steffen Dittmar, Direktor Großkunden/RaC/Gebrauchtwagen zur Neuaufstellung der Fiat Group Automobiles Germany AG.

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Flottenmanagement: Herr Dittmar, Fiat kann in Zeiten der Finanzkrise und Absatzflaute auf erfreuliche Zahlen für 2008 zurückblicken. Wie stellen Sie sich für das schwer berechenbare Jahr 2009 auf
Dittmar: Die Neustrukturierung der Abteilung Flotte, Autovermietung und Gebrauchtwagen ist so gut wie abgeschlossen. Vier Key Account-Manager und ein Vertriebskoordinator unterstützen nun das Flottengeschäft. Darüber hinaus setzen wir einen Ansprechpartner speziell für Autovermieter und zwei Key Account Manager für Leasinggesellschaften ein. Für 2009 sehen wir uns neben weiteren Maßnahmen damit gut gerüstet. Die jüngsten Restwertabsenkungen haben uns nicht so sehr betroffen, denn unsere Modellpalette, die nicht in höheren Segmenten präsent ist, wird auch in Zukunft für die Flotte attraktiv bleiben. Für den Ducato können wir sogar höhere Restwerte verzeichnen, unter anderem weil wir die Leasinggesellschaften besser über unsere Produkte und unsere wirtschaftliche Lage informiert haben. Zudem haben wir auch die Zusammenarbeit mit unseren Leasingpartnern vertiefen können. In der jetzigen Situation sehen wir generell mehr Chancen als Risiken. Wir verfügen mit unserem Fahrzeugportfolio über eine Problemlösungskompetenz für die aktuelle wirtschaftliche Lage, wie sie sich jetzt in Deutschland und Europa abzeichnet. Das Thema Qualität bedarf auch keiner Diskussion mehr, hier haben wir ganze Arbeit geleistet. Ergänzend hat die Kundenbetreuung ihre Reaktionszeit wesentlich verkürzt, mehr Mitarbeiter kümmern sich im technischen Außendienst um die Kunden. Für international agierende Kunden koordinieren in Turin vier internationale Key Account-Manager die grenzüberschreitenden Rahmenverträge, in denen die Konditionen für jedes Land vereinbart sind. Unser Händlernetz mit rund 1.000 Stützpunkten sorgt für Flächendeckung, so dass auch in dieser Hinsicht kein Ausbau nötig ist.
Flottenmanagement: Welche langfristigen Ziele haben Sie mit der Neustrukturierung der Flottenabteilung im Auge? Welche Schwerpunkte wollen Sie im Flottengeschäft bearbeiten
Dittmar: Die Key Account-Manager sollen primär die Fuhrparks mit mehr als 50 Fahrzeugen bearbeiten, denn dort sehen wir unseren Schwerpunkt. Das betrifft etwa 3.000 Fuhrparks in Deutschland. Diese erwarten mehrere Ansprechpartner und abgestimmte Prozesse. Kleinere Fuhrparks sind beim Händler nach wie vor gut aufgehoben, weil sie dem Privatkunden näher sind. Der Händler kann regional besser seine Stärken ausspielen, weil er sein direktes Umfeld am besten kennt. Mit zwei speziellen Key Account Manageren für die Leasinggesellschaften legen wir ab sofort großen Wert auf eine intensive Betreuung der Leasinggesellschaften, um nochmals besseren Service anzubieten und präsenter zu sein. Wir merken, dass sie sich den Importeuren immer mehr öffnen, um das eigene Gebrauchtwagenportfolio abwechslungsreicher zu gestalten.
Unter dem Begriff „Flottenspezialisten“ haben wir seit letztem Jahr ein Dach geschaffen, mit dem wir losgelöst vom Produkt wahrgenommen werden. Wir wollen damit unsere Kompetenzen transportieren, die wir durch die breite Modellpalette der Marken Alfa Romeo, Fiat, Fiat Professional und Lancia besitzen. Unser Benefit ist auch das junge Image der Marke Fiat, mit dem wir besonders von den User Choosern, die den Privatkunden sehr ähnlich sind, wahrgenommen werden. Nach dem erfolgreichen Launch des Lancia Delta gilt es zudem, die Marke Lancia bei den Flotten wieder bekannt zu machen. Wir sehen in dem Delta eine neue, überzeugende Alternative. Das Feedback, das wir von unseren Großkunden nach Testfahrten erhalten, fällt durchweg positiv aus.

Aktuelles Magazin
Ausgabe 1/2009

Sonderausgabe Elektro
Das neue Jahresspecial Elektromobilität.
Flottenmanagement: Welche Modelle sollen Sie dabei unterstützen? Welche Rolle spielen die Eco-Varianten
Dittmar: „Weniger ist genial“ lautet das neue Motto der Volumenmarke Fiat, das auf die ökologischen Aspekte der Technik anspielt und damit perfekt in die aktuellen Anforderungen passt. Weniger CO2 bedeutet weniger Verbrauch, damit also auch geringere Kosten. In diesem Zuge bauen wir die Palette der alternativen Antriebe sukzessive aus, neben den bisher bereits erfolgreich laufenden Erdgasmodellen Fiat Panda Panda und Doblò als Pkw und Transporter haben wir im letzten Herbst den Grande Punto Natural Power eingeführt. Im Frühjahr startet der Fiat Ducato mit Erdgasturbomotor, einem auf Erdgas und Benzin modifizierten 3.0-Liter- Dieselmotor mit 100 kW/136 PS, der ein maximales Drehmoment von 350 Nm bei 1.500 Umdrehungen/min erreicht. Als zweite Säule bieten wir ebenfalls im Frühjahr die Modelle Panda, Grande Punto und Bravo mit Flüssiggasantrieb ab Werk an. Dies bedeutet, dass die Fahrzeuge crashtestgeprüft und mit Werksgarantie ausgestattet sind. Dadurch wird die LPG Anlage auch voll im Restwert berücksichtigt.
Diese ergänzen neue, moderne und hocheffiziente Benzin- und Dieselmotoren sowie die verbrauchsoptimierten PUR O2-Modelle. Das heißt, bei den Modellen Fiat 500, Grande Punto, Bravo und Croma kommen Maßnahmen zur CO2-Reduzierung wie Start-Stopp-Automatik beim Fiat 500 sowie rollwiderstandsarme Reifen, Leichtlauföle und aerodynamische Eingriffe zum Tragen. Im Bravo erreicht der 105-PS Motor einen um 10 g auf 119 g reduziertem CO2-Ausstoß beziehungsweise im Croma stößt der 120 PSDieselmotor 17g weniger, also 140 g/km aus.
Ausstattungsseitig haben wir unser Angebot ebenfalls überarbeitet. Serienmäßig ist nun ab der Ausstattungebene Dynamic die Telematik- und Freisprecheinrichtung Blue&Me an Bord. Diese stellt die notwendige Basis für den Einsatz an das Fahranalyseprogramm eco:Drive dar. Das System eco:Drive funktioniert sehr einfach: über einen beliebigen USB-Stick werden die Fahrdaten im Auto gesammelt, und dann anschließend am PC ausgewertet. Das Programm selbst steht im Internet kostenfrei zum Download bereit. Der Fahrer bekommt dann mit dem Analyseprogramm individuelle Fahrempfehlungen und Spritspartipps angezeigt. Ergänzend wird dargestellt wie viel CO2 emittiert wurde, wie hoch der Kraftstoffverbrauch war und wie viel Geld sich zukünftig durch eine geänderte Fahrweise einsparen lässt. Wir binden das Thema spielerisch und langfristig ein, da es erhebliche Einsparpotenziale birgt.
Das sind die Themen, mit denen wir uns im Markt aktuell positionieren. Im Hinblick auf die kommende CO2-basierte Kfz-Steuer ist es für die Flottenbetreiber immens wichtig im Sinne des Kostencontrollings entsprechend vorbereitet zu sein. Wir registrieren das bereits jetzt in den Ausschreibungen, die uns erreichen, und stehen selbstbewusst mit unserem Angebot auf Augenhöhe mit den deutschen Herstellern.

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