NipponKrieger

Der Lancer von Mitsubishi kann mittlerweile auf acht Generationen und zeitweise bis zu fünf Karosserievarianten zurückblicken. Wir testeten die aktuelle Stufenheckversion, die auch den Namen Sportlimousine trägt, mit 2.0 DI-D Dieselmotor.

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Ein japanisches Sprichwort lautet „Wer Großes will, muss zuerst das Kleine tun.“ An dieses Motto hat vermutlich auch Iwasaki Yataro gedacht, als er vor über 130 Jahren das Unternehmen gründete, aus dem später der Mitsubishi-Konzern entstehen sollte. Während aber Mitsubishi wuchs und gedieh, befand sich der Berufsstand Yataros im Niedergang, war er doch einer der letzten Angehörigen der Samurai- Kaste. An diese Vergangenheit erinnert heute nur noch wenig, möglicherweise haben sich aber die Designer der neuen Mitsubishi Lancer Sportlimousine von der firmeneigenen Historie inspirieren lassen, denn nach dem Willen des Herstellers soll die neu gestaltete Frontpartie an die Helmschlitze einer Samurai-Rüstung erinnern.

Form
Tatsächlich hat die seit November 2007 erhältliche Limousinenvariante des Lancer in der Frontansicht etwas martialisches an sich, sie wirkt nun wesentlich angriffslustiger als noch das Vorgängermodell. Dem Zeitgeist entsprechend wurde auch der Rest der Karosserie dynamischer gestaltet, sie zeigt sich sportlicher und agiler. Hierfür zeichnen sich vor allem die im Vergleich zum relativ kurz gehaltenen Heck lange Motorhaube und die klare Linienführung verantwortlich. Neben der etwas euphemistisch „Sport“limousine genannten Karosserievariante gibt es zudem noch die auslaufende Kombi-Version, und unter dem Namen Sportback die aktuellere Fließheckvariante. Letztere ist analog zum Evolution-Modell auch in einer sportlicheren Ausführung mit 177 kW/240 PS und dem Namenszusatz Ralliart erhältlich.

Gibt sich das Äußere des Wagens noch sportlich, so ist der Innenraum auch in der höchsten Ausstattungslinie nüchtern gestaltet. Dennoch befinden sich alle wesentlichen Bedienelemente am richtigen Platz, und dank der übersichtlichen Anordnung und einfachen Bedienbarkeit fällt die Eingewöhnungsphase in den neuen Lancer sehr kurz aus. Die Sitze bieten guten Seitenhalt, und auch an Verstaumöglichkeiten für Getränkeflaschen, Handy und andere Dinge des alltäglichen Lebens haben die Designer gedacht. Obwohl das KBA den Wagen zur Kompaktklasse rechnet, ist auf den Rücksitzen vergleichsweise viel Platz, zumindest was die Beinfreiheit betrifft. Denn aufgrund der leicht abfallenden Dachlinie ist dort die Kopffreiheit eingeschränkt, für Mitfahrer durchschnittlicher Größe aber ausreichend. Hier wie auch vorne fallen die Sitze relativ weich aus, sie besitzen aber ausreichend Festigkeit um den Besitzer nicht einsinken zu lassen. Egal, ob auf dem Weg ins Büro oder auf der Langstrecke, der Sitzkomfort ist trotz der etwas empfindlichen Kunststoffbezüge gewährleistet. Ein kleines Manko stellt der Kofferraum dar, denn er fasst, für eine Stufenhecklimousine nicht ungewöhnlich, lediglich 377 Liter. Allerdings entsteht durch Umklappen der Rücksitze eine Art Durchreiche, die den Transport von Gütern im Längsformat erlaubt. Der rutschfeste Stoffbezug verhindert übermäßiges Rutschen des Ladegutes.

Funktion
Das Motorenangebot ist übersichtlich. Der 1,8 Liter-Benziner lässt sich entweder mit CVTAutomatikgetriebe oder manueller Schaltung bestellen. Er leistet 105 kW/143 PS bei einem werksseitig angegebenen Verbrauch von 7,7 Litern. Für den Fuhrparkbetreiber interessanter ist der 2.0 DI-D Dieselmotor mit 103 kW/140 PS. Das Pumpe-Düse-Aggregat entwickelt eine für diese nicht mehr ganz moderne Bauart nicht ungewöhnliche Geräuschkulisse und beschleunigt den schaltfreudigen Wagen in 9,7 Sekunden auf 100 km/h. Der von uns im Test ermittelte Verbrauchswert lag mit 5,9 Litern auf 100 Kilometer sogar um 0,5 Liter unter dem werksseitig angegebenen Wert von 6,4 Litern. Somit dürfte der CO2-Wert zumindest in unserem Test niedriger als die angegebenen 169 g/km ausfallen. Positiv auf die Umweltbilanz wirkt sich auch der serienmäßig eingebaute Partikelfilter aus.

Soweit die nackten Zahlen, aber nur auf der Straße zeigt sich, ob der Japaner das Kürzel Sport im Namen tatsächlich verdient hat. Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen: Obwohl er natürlich nicht über die Renn-Qualitäten des 295 PS-Boliden Lancer Evolution verfügt, kann er doch einiges an sportlichem Flair vermitteln. Neben dem dieseltypischen Durchzugsvermögen überzeugt auch das gut abgestimmte Fahrwerk. Die Konstrukteure haben eine harmonische Balance zwischen sportlicher Straffheit und insassenfreundlichem Federungskomfort gefunden, so dass auch Fahrbahnen in schlechtem Zustand mit asiatischer Gelassenheit befahrbar sind. Tendenziell schlägt des Fahrwerk- Pendel aber eher in Richtung Komfort denn Sportlichkeit aus. Lediglich tiefe Schlaglöcher und andere massive Unebenheiten werden nicht vollständig abgefangen. In engen Kurven und verwinkelten Gassen kommt dem Fahrer der Lancer Sportlimousine die gute Manövrierbarkeit seines Gefährtes zu Gute, beträgt dessen Wendekreis doch gerade einmal 10 Meter. Die Lenkung ist ausreichend präzise und vermittelt guten Fahrbahnkontakt, um diese Wendigkeit auch auszunutzen.

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Preisgestaltung
Die Mitsubishi Lancer Sportlimousine ist ab 16.176 Euro netto käuflich zu erwerben. Dafür bekommt der Käufer den 1.8 Liter Benziner mit Klimaanlage, diversen Airbags, ABS, ESP (bei Mitsubishi unter dem Namen MASC firmierend) und verschiedenen anderen Extras. Die Dieselmotorisierungen beginnen bei 18.059 Euro netto mit einer ähnlichen Ausstattung. In der Top-Ausstattungslinie Instyle (23.521 Euro netto) sind des Weiteren das Multi Communication System mit TMC-Navigationssystem, Musik- Festplatte und DVD/CD-Player enthalten. Bi-Xenon- Scheinwerfer mit integriertem Kurvenlicht sind bei Instyle ebenfalls ab Werk verbaut, das Gleiche gilt für ein Lederpaket und 18-Zoll- Leichtmetallfelgen. Um die bereits erwähnte Manövrierbarkeit voll auszuschöpfen, wären auch Rückfahrwarner angebracht; hier hält die Zubehörliste verschiedene Systeme zwischen 201 und 260 Euro netto bereit.

Fazit: Die Lancer Sportlimousine hat das zugegebenermaßen etwas biedere Image der siebten Modellgeneration abgelegt und präsentiert sich nun zu einem angemessenen Preis in sportlicher Optik. Geht man davon aus, dass noch weitere Generationen des erstmals 1973 vorgestellten Lancer folgen werden, so darf man auf die kommenden Entwicklungen gespannt sein.

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