Praxisorientiert
Als Dienst- oder Firmenwagen für Flotten aller Größen will Skoda die zweite Generation des Fabia Combi verstanden wissen. Was der Kompaktklassewagen wirklich zu leisten vermag, musste er mit 1,4 L TDI PD im Praxistest unter Beweis stellen.
Nach wie vor hat man beim Design der Funktionalität den Vortritt vor spektakulärer Optik gegeben, denn was wirklich zählt, sind die inneren Werte. In der Sprache der Flottenbetreiber sagt man auch Nutzwert dazu. Im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger fallen die Unterschiede zur aktuellen Modellgeneration zumindest nicht auf den ersten Blick ins Auge. Bei genauerer Betrachtung bemerkt der aufmerksame Betrachter dann die geänderte Frontpartie und die markantere Dachlinie; sie wurde nicht nur in der Form geändert, sondern auch um 46 Millimeter erhöht.
Nutzwert
Von ausschlaggebender Bedeutung ist hierbei der Kofferraum, der sich über eine große Heckklappe befüllen lässt. Ist die etwas hohe Ladekante erst einmal überwunden, kann ein Volumen von 480 Litern eingebracht werden, beziehungsweise eine Nutzlast von 440 kg. Schwenkt man die Sitzfläche der Rücksitze im 90 Grad Winkel nach oben, und anschließend die Rückbank nach unten, lassen sich maximal respektable 1.460 Liter verstauen, weit mehr also als seine Konkurrenten Peugeot 207 SW oder Renault Clio Grandtour aufnehmen. Allerdings muss gesagt werden, dass sich der Fabia Combi einer genauen Vergleichbarkeit entzieht, steht er doch zwischen der Klasse der Kleinund Kompaktwagen. Das sichere Transportieren von kleineren Teilen wird durch diverse Staufächer erleichtert. Allerdings ist die Ladefläche zwischen Kofferraum und Rücksitzlehne nicht zu 100 Prozent eben. Eine tatsächliche Beeinträchtigung der Ladefähigkeit dürfte sich durch diesen minimalen Knick aber nicht ergeben.
Im Fond ist ausreichend Platz für Passagiere durchschnittlicher Größe, und auch im Cockpit gibt es keine Platzprobleme. Die Verarbeitung ist hier, für ein Fahrzeug in dieser Preiskategorie nicht selbstverständlich, ordentlich. Es dominiert ein einfaches und übersichtliches Design. Mit den gleichen Adjektiven ließe sich auch das für 966 Euro netto optional erhältliche Navigationssystem mit Pfeildarstellung beschreiben, welches aber im Praxistest stets seinen Zweck erfüllte und ohne Studium der Anleitung intuitiv bedienbar war. Außerdem überwiegt der Kosten/Nutzen-Effekt, sind doch festinstallierte Navis mit Kartendarstellung oft doppelt so teuer. Die Sitze mit Stoffbezug sind angenehm gepolstert, so dass die Test-Probanden auch eine mehrstündige Reise ohne Rückenschmerzen beendeten. Reiseuntensilien wie Wasserflaschen, Kartenmaterial und Ähnliches lässt sich bequem in den Türen oder dem zweigeteilten Handschuhfach verstauen. Insgesamt ist also ein guter Nutzwert des Fabia Combi sowohl für sein Frachtgut, als auch für seine Passagiere auf Kurz- und Langstrecke gegeben.
Auf der Straße
Unter der Motorhaube schlägt das Herz des 1,4-Liter-Motors mit drei Zylindern. Gerade beim Beschleunigen und beim Kaltstart wird ein gewisser Geräuschpegel vom dem Pump- Düse Aggregat erreicht, der aber während der Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit auf ein dezentes Maß herabsinkt. Wer aber glaubt, der von der Konzernmutter Volkswagen stammende Dreizylinder-Diesel bewege den Kompakten mit seinen 51 kW/70 PS nur behäbig über den Asphalt, der irrt. Selbst aus dem Drehzahlkeller arbeitet sich der Motor relativ schnell wieder hoch, und ist er erst einmal auf Touren gebracht, sind auch flinke Überholmanöver auf der Autobahn kein Problem mehr. Seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 164 km/h. Zudem überzeugt er mit dem werksseitig angegebenen Verbrauch von 4,8 Litern auf 100 Kilometer, auch wenn sich der von uns ermittelte Wert eher bei 5,8 Liter einpendelte. Entsprechend dem niedrigen Kraftstoffverzehr des Fabia Combi gibt Skoda die CO2-Emissionen mit nur 127 g/km an. Fast alle Motoren werden in Kombination mit Fünfgang-Getriebe ausgeliefert, welches soliden Schaltkomfort bietet. Auf den verschiedensten Straßenbelägen erweist sich das Fahrwerk als rückenfreundlich abgestimmt, ein weiterer Faktor, der die Langstreckentauglichkeit positiv beeinflusst. Wind- und Abrollgeräusche treten erst ab ungefähr 130 km/h merklich in Erscheinung, bewegen sich vom Lautstärkeniveau aber noch im Rahmen des Normalen.
Neben dem gefahrenen 1,4 L TDI Dieselmotor mit 51 kW/70 PS gibt es noch ein Aggregat mit gleicher Hubraumgröße und 59 kW/80 PS sowie ein 1,9 L TDI Diesel mit 77 kW/105 PS. Für die beiden letztgenannten Varianten ist auch ein Partikelfilter zum Aufpreis von 504 Euro netto erhältlich. Bis auf die 1,9-Liter-Maschine besitzen alle Dieselmotoren drei Zylinder, liegen dafür aber im Verbrauch bei nur maximal 5,1 Liter. Die Leistungsdaten der vier Benziner liegen zwischen 44 kW/60 PS und 77 kW/105 PS, wobei die stärkste Variante auch mit einer Sechs-Stufen-Automatik bestellbar ist.
Optional
Ähnlich umfangreich wie die Motorenpalette sind auch die Ausstattungslinien des Fabia Combi. Sie beginnen mit „Fabia“ bei dem 1,2 L HTP Benziner (44 kW/60 PS) für 9.143 Euro netto, gehen dann über „Classic“ und „Ambiente“ bis zu „Sport“ und „Elegance“. Dort kostet das Topmodell mit 1,9 L TDI-PD DPF und 77 kW/105 PS 16.664 Euro netto. Nützliche aufpreispflichtige Extras sind das 252 Euro netto teure ESP mit elektronischer Differentialsperre oder die Klimaanlage Climatronic für 244 Euro netto. Komfortabler und leistungsfähiger ist die Klimaanlage Climatic, die für die Ausstattungslinie Classic 916 Euro zzgl. MwSt. kostet, ab Ambiente aber bereits serienmäßig verbaut ist. Eine Multifunktionsanzeige, die die Daten des Bordcomputers wiedergibt, ist für Fabia und Classic nicht erhältlich, ab Ambiente aber bereits enthalten.
Der neue Skoda Fabia Combi punktet nicht unbedingt mit originellem Design, was auch nicht sein erklärtes Ziel ist. Dafür bekommt der Kunde aber ein überzeugendes Preis-Leistungsverhältnis geboten, denn soviel Laderaum in Kombination mit einem qualitativ guten Fahrzeug gibt es nicht alle Tage.

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