Emotionen erlaubt
Mehr Emotionen in der sonst vernunftorientierten Modellpalette versprüht der Passat CC, das neue viertürige Coupé von Volkswagen. Wie flottenrelevant der Wagen ist und ob er Fuhrpark-Chancen hat, haben wir im Diesel-Modell mit 103 kW/140 PS ergründet.

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Der Passat gehört zu den Brot und Butter Autos von Volkswagen im Flottenbereich. Wie uniformiert fahren manche Außendienstflotten für ihre Firmen durch die Regionen. Kein Wunder, dass der eine oder andere Fahrer sich mehr als nur Individualisierungen aus der Extraliste wünscht. Jetzt ergänzt das Coupé-Derivat die Modellreihe, das den Passat CC elegant von seinem vernünftigen Bruder abhebt.
Neuer Look
3,1 Zentimeter länger, 3,6 Zentimeter breiter und 5 Zentimeter niedriger steht der Passat Comfort Coupé da. Mit eigenständigem Kühlerdesign und neuartiger Heckgestaltung wirkt er doch mehr wie ein weiter entfernter Verwandter des Passat oder wie ein filigranerer Bruder des Phaeton. Die abfallende Dachlinie unterstreicht den dynamisch-frischen Eindruck, den das Coupé hinterlässt.
Rahmenlose Türen, tiefer liegende Sitze und die niedrigere Dachkante gehören zu den weiteren Charakteristika, die dem Volkswagen Coupé zu eigen sind. Einmal im Passat CC setzt der Wiedererkennungseffekt doch sehr schnell ein: Instrumente und Armaturen, die Navigation, auch sonstige Innenausstatttung wirken für einen Volkswagenkenner sehr vertraut, wenngleich eine Spur hochwertiger. Die elektrisch einstellbaren Sportsitze mit langer Beinauflage und Lordosestütze geben einen guten Seitenhalt, scheinen aber an der Sitzfläche recht hart zu sein, jedoch mag das ergonomisch individuell wirken.
Hinten finden nur zwei Passagiere Platz, dafür bietet ihnen der Fond gemütliche Raumverhältnisse, lediglich Sitzriesen und Großgewachsene werden mit der niedrigen Decke in Konflikt geraten. In den Kofferraum passen 532 Liter hinein, durch Umklappen der Rückbank kann er noch erweitert werden. Mit den coupétypisch kleinen Scheiben schränkt sich die Rundumsicht, vor allem die Sicht nach hinten, ein. Die abfallenden Enden des Fahrzeugs machen es zudem unübersichtlich, Parksensoren beziehungsweise die Rückfahrkamera leisten hier eine wertvolle Abhilfe.
Abgefahren
Motorentechnisch bewegt sich unser Testwagen auf bekanntem Niveau. Der Konzerndiesel, ein Common Rail mit 2.0 Litern Hubraum und 103 kW/140 PS, leistet bereits in sämtlichen anderen Modellen gute Dienste und kann als erprobt und gereift gelten, die neueste Version im Passat CC ist auch schon auf die Euro 5 Norm vorbereitet. Für Flotten bestimmt eine richtige Wahl, zumal er mit 6,3 Litern Testverbrauch auch sparsam fahrbar ist. Raum für mehr bietet er dennoch, denn die 320 Nm Drehmoment, die Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h und sein agiles Fahrwerk (optional mit adaptiver Fahrwerksregelung DCC mit den Stufen Sport, Normal und Comfort, 861 Euro netto) verleiten durchaus zu sportlicher Fahrweise.
Gut abgestimmt funktioniert das manuelle Sechsganggetriebe, das präzise die Gänge einlegen lässt und auch den Fahrbetrieb bei moderaten Drehzahlen laufruhig zulässt. Eine Schaltempfehlungsanzeige wäre vielleicht noch eine zeitgemäße Ergänzung. Das Fahrwerk im Testwagen offeriert die ganze Bandbreite von „Comfort“ mit großzügiger Federung über „Normal“ – wobei schon noch Schlaglöcher und Bodenunebenheiten durchdringen – bis hin zu „Sport“, das kurze, härtere Federwege nutzt. Die Lenkung agiert generell sehr präzise, in den verschiedenen Komfort-Stufen aber bis hin zu sehr direkt und fest.

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An Sicherheits- und Komforttechnik fährt Volkswagen für den Passat CC einiges auf: von Abstandswarner (966 Euro netto) über Spurhalteassistent (432 Euro netto), Parklenkassistent, Rückfahrkamera (im Paket 941 Euro netto) bis Anhaltewegverkürzung. Und dass der Passat CC nicht nur ein emotionales Fahrzeug ist, sondern auch für andere Einsatzzwecke vorgesehen sein kann, zeigt auf der Zubehörliste die abnehmbare Anhängevorrichtung (605 Euro netto). Serienmäßig fährt der Neue auf einer weiteren Sicherheitsinnovation, nämlich den ContiSeal Reifen. Diese dichten selbstständig von innen durch eine Gel-artige Masse ab, falls die Ummantelung eine mechanische Beschädigung bis 5 Millimeter erleidet, so dass kein Druck entweichen kann. Anhalten muss der Fahrer nicht, er sollte aber alsbald einen Reifenspezialisten aufsuchen.
Derzeit fünf Motoren stehen in der Palette zur Verfügung, drei TSI-Benziner mit 118 kW/160 PS, 147 kW/200 PS und 220 kW/300 PS. Der Spitzen- Benziner wird mit dem Allradantrieb 4MOTION und dem 6-Gang DSG ausgeliefert. Als Diesel stehen zwei 2.0 TDI zur Wahl, unsere Testmotorisierung und ein 125 kW/170 PS starker, der Ende des Jahres startet. Die Preise liegen bei 25.462 Euro netto für den Basis-Benziner, das sind 2.667 Euro netto mehr, als für die Basisversion der normalen Passat-Limousine. Beim Diesel für 25.861 Euro netto eröffnet sich der selbe Preisunterschied.
Fazit: Warum zu anderen Marken greifen, wenn nun Emotionen beim Vernunfthersteller Volkwagen in der Mittelklasse zu bekommen sind? Traditionell gute technische Leistungen gehören bei den Wolfsburgern dazu, jetzt ergänzt ein reizvolles und vergleichsweise günstiges Coupé die Modellpalette und eröffnet dem Dienstwagenfahrer noch mehr Fahrspaß.

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