Hubraum Minimalismus
Fiat spendiert seinem Kompaktmodell Bravo zwei neue Dieselmotoren. Gleiche Leistung bei weniger Verbrauch, so die Zielsetzung. Wir haben die praktische Umsetzung in Form des 1.6 Multijet 16V Motor mit 88 kW/120 PS getestet.

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Am Erscheinungsbild des italienischen Fünftürers hat sich seit der Markteinführung im April 2007 nichts geändert. Neu hingegen ist die Aufstockung der Motorenpalette um zwei weitere Diesel-Multijet-Motoren. Das 1,6-Liter-Aggregat verlässt entweder mit 77 kW/105 PS oder mit 88 kW/120 PS Leistung die Produktionshallen und verfügt über Multijet-Einspritzung. Dieses Common- Rail System soll bei einem Druck von 1.600 bar mittels spezieller Düsen den Treibstoff besonders effektiv zerstäuben. In Kombination mit einem 1.598 Kubikzentimeter großen Hubraum steht nicht nur ein leistungsstarker, sondern auch umweltfreundlicher Antrieb im Angebot. Und tatsächlich emittiert der kleine Motor laut Datenblatt nur 119 g CO2 pro Kilometer, in der stärkeren Variante sind es 10 g/km mehr. Beide Antriebe erfüllen schon jetzt die ab September 2009 geltende EURO-5 Norm. Auf lange Sicht planen die Verantwortlichen bei Fiat die 1.9-L-Multijet-Motoren durch diese wirtschaftlicheren und umweltfreundlicheren Aggregate zu ersetzen, und das nicht nur im Bravo, sondern auch in anderen Modellen.
Doch Grau ist alle Theorie, denn erst auf dem Asphalt zeigt sich das wahre Potenzial des Fiat Bravo. Nimmt man im Innern der Agilität ausstrahlenden Karosserie Platz, zeigt sich, dass der Kompakte über ausreichend Kopf- und Beinfreiheit verfügt. Lediglich auf den Rücksitzen ist das Platzangebot etwas eingeschränkt. Beim Beladen muss zwar eine recht hohe Ladekante überwunden werden, dann fasst der Kofferraum aber bis zum Fenster 1.175 Liter. Dreht man in dem wertig verarbeiteten Cockpit den Zündschlüssel herum, ertönt der Dieselmotor relativ leise und bleibt dies auch bei hohen Geschwindigkeiten. Bei maximalem Bleifußfaktor klettert die Tachonadel in 10,5 Sekunden auf 100 km/h und bleibt letztlich erst bei 195 km/h stehen. Sein maximales Drehmoment von 300 Nm erreicht der Motor bei 1.500 U/min. Der kleinere Multijet-Diesel benötigt für denselben Sprint lediglich 0,8 Sekunden länger, sein Limit in der Spitze ist bei 187 km/h erreicht. Subjektiv erweist sich der getestete Antrieb als spritzig- rasant, und auch die gute Kurvenlage trägt ihr Scherflein zum Fahrvergnügen bei. Flottes Überholen auf der Autobahn und schnelles Beschleunigen aus dem Stand sind nicht zuletzt dank der kurzen Schaltwege der Sechsgang- Schaltung kein Problem. Seit Sommer dieses Jahres steht zudem ein sechsstufiges Dualogic- Automatikgetriebe zur Verfügung.
Für die Variante mit 77 kW/105 PS müssen 15.714 Euro netto veranschlagt werden, die stärkere Version mit 88 kW/120 PS liegt bei 17.563 Euro netto. Der gleichstarke 1.9 Multijet 8V Dieselmotor kostet 16.218 Euro netto. Die meiste Power bringt der 1.9 Multijet 16V Diesel mit 110 kW/150 PS (18.824 Euro netto). Drei Benziner mit einem Leistungsspektrum von 66 kW/90 PS bis 110 kW/150 PS sind ebenfalls erhältlich, ihre Preisspanne liegt von 13.391 bis 18.151 Euro zuzüglich MwSt.
Im Vergleich mit dem an Leistungsstärke identischen 1.9-Multijet-8V-Motor offenbart das gefahrene Aggregat seine Stärken, wie den um 10g/km geringeren CO2-Ausstoß und 0,4 Liter weniger Verbrauch. Gerade in Zeiten steigender Dieselpreise und einer Hubraum-basierten Steuerbemessung bietet die neue Motorisierung so einen finanziell spürbaren Vorteil.

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