Ordnung muss sein
Sinn und Zweck eines Transporters ist es der Name verrät es schon Dinge zu transportieren. Wer dabei aber nach dem Motto (Kofferraum-) Klappe zu, Affe tot verfährt, handelt grob fahrlässig. Womit sich der Laderaum nicht nur sicher, sondern auch effizient nutzen lässt, soll im Folgenden gezeigt werden.

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So individuell wie die Anforderungen der jeweiligen Firmen an ihre Transportereinbauten sind, so allgemeingültig sind die Gründe, die für eine professionelle Ausstattung sprechen. Da ist zum einen der Sicherheitsaspekt, der leider oft nicht ausreichend berücksichtigt wird. Dabei sollte jedem Fahrer, beziehungsweise Belader und Fuhrparkleiter bewusst sein, dass sich ungesicherte Ladung bei einer abrupten Bremsung zum Geschoss entwickeln kann. Zum anderen wirkt sich eine systematische Unterbringung von Werkzeug und Arbeitsmaterialien effizienzsteigernd aus, schließlich entfällt lästiges Suchen, und es fällt schneller auf, wenn ein bestimmtes Teil fehlt. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Imagegewinn beim Kunden, suggeriert doch ein sauberes, aufgeräumtes Servicefahrzeug bis zu einem gewissen Grad Seriösität und Kompetenz.
Branchenmodelle
Das Angebot an Fahrzeugeinrichtungen ist vielfältig. Für fast jede Anwendungsmöglichkeit findet sich ein geeignetes System, und selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, bieten viele Einrichter maßgeschneiderte Lösungen. Nimmt man den Individualisierungsgrad als Unterscheidungskriterium, so würden die so genannten Branchenmodelle eine Kategorie bilden. Die Branchenmodelle der Automobilhersteller fokussiert unser Artikel auf Seite 68. Allerdings bieten auch viele Fahrzeugeinrichter auf spezielle Berufe abgestimmte Pakete an. So offeriert beispielsweise Sortimo neben seinem regulären Programm Konzepte für Maler, Schreiner, Fensterbauer, Servicetechniker und andere. Sie können dem Kundenfahrzeug entsprechend angepasst werden. Nicht auf spezielle Berufe abgestimmt, sondern nach den Abmessungen eines Wagens konstruiert, sind unter anderem die Einrichtungslösungen von Industrie Service Hörner. Für fast alle gängigen Nutzfahrzeuge gibt es auf sie abgestimmte Regal- und Schubladensysteme nebst Zubehör. Damit lässt sich ein vollständiger Arbeitsplatz mobil machen, so dass der Techniker seine Werkstatt oder sein Labor immer zum Einsatzort mitführen kann.
Baukastenprinzip
Firmen, die eine individuellere Einrichtung benötigen, aber nicht auf kostenintensive Maßanfertigungen zurückgreifen wollen, können aus einer breiten Palette an standardisierten Modulen wählen. Oftmals bietet ein Hersteller aufeinander abgestimmte Komponenten an, die der Kunde nach eigenen Bedürfnissen kombiniert. Exemplarisch sei hier das Maxxi-Space-Frame- System von Sortimo genannt; hier werden Schubladen, Regale und Fächer an Aluminiumrahmen befestigt. Eine perforierte Metallwand als Montagebasis bietet die Firma bott. Daran kann der Nutzer verschiedene Haken, Ösen und Halterungen für überwiegend kleinteiliges Material anbringen. Einen in diesem Bereich ungewöhnlichen Werkstoff nutzt das hannoveraner Unternehmen Bösenberg. Dort fertigt man aus Holz nicht nur kundenspezifische Module, sondern auch standardisierte, aufeinander abgestimmte Einrichtungskomponenten. Diese sollen leichter, stabiler und langlebiger sein als vergleichbare Konstruktionen aus Stahl. Besonderen Fokus auf Bedienkomfort hat man bei der Produktlinie Expert-Line von Plastipol-Scheu gelegt. Die Schubkästen sind voll ausziehbar und besitzen ergonomisch geformte Griffe. Speziell mittels Software auf ein bestimmtes Fahrzeug abgestimmte Einrichtungslösungen aus Stahl und Aluminium werden unter dem Namen Ordersystem angeboten. Nähere Informationen gibt es unter www.ordersystem.it oder einem der deutschen Einrichtungspartner wie beispielsweise dem Autohaus Bleker in Borken. Verlade- und Verstausysteme sind aber keineswegs auf reine Nutzfahrzeuge beschränkt. Oftmals lassen sie sich auch in (Kombi-) Pkw installieren, wie unter anderem Würth mit seiner Marke ORSYmobil zeigt.

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Sonderanfertigungen und Spezielles
Wer unter all den Angeboten keine ansprechende Lösung findet, kann versuchen auf eigene Faust etwas zu basteln, was aber sicherheitstechnisch bedenklich ist, sind Eigenbauten doch weder crashtestgeprüft noch vom TÜV abgenommen. Alternativ dazu kann eine nach eigenen Angaben maßgeschneiderte Sonderanfertigung bestellt werden. Neben einigen der bereits genannten Hersteller wird dieser Service auch von Aluca angeboten. Unter dem Namen AluV offeriert man ein Konzept, welches den verfügbaren Laderaum durch zentimetergenauen Ausbau optimal nutzen soll. Die nach Herstellerangaben besonders leichten Einzelteile aus Aluminium werden vormontiert geliefert, so dass der Kunde die Endmontage kostengünstig selber vornehmen kann. Des Weiteren gibt es Produkte, die für ganz spezielle Einsatzzwecke gedacht sind. Altec bietet ein breites Spektrum an Verladerampen- und schienen aus Aluminium, die entweder transportabel oder fest mit dem Fahrzeug verbunden sind. Für den Transport von temperaturempfindlichen Waren gibt es neben werksseitig ausgerüsteten Kühltransportern auch Nachrüstlösungen für eine Vielzahl von Kraftfahrzeugen. So bietet unter anderem Thermo King Kühlgeräte für Liefer- und Kleinlastwagen. Sie funktionieren vollelektrisch und benötigen keinen Kompressor am Fahrzeugmotor. Durch eine flache Bauweise sollen sie die Laderaumkapazitäten nur wenig beeinträchtigen. Wer seine Produkte und Waren nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Transporters kühlen muss, kann auf die Vebabox aus dem Hause Gefatech zurückgreifen. Sie verfügt über ein Fassungsvermögen zwischen 500 und 3.000 Litern und lässt sich in nahezu jedes Auto ein- und rückstandsfrei wieder ausbauen. Der Clou: Der Behälter kann auch außerhalb des Wagens genutzt werden. Andere hilfreiche Accessoires können beispielweise ein kleiner Ladekran für Transporter sein, wie er auch von Tröger Karosseriebau angeboten wird. Oder auf Teleskopschienen gelagerte Schraubstöcke und Gasflaschenhalter der Firma Modul-System.
Bevor man sich jedoch für die ein oder andere Einrichtungsvariante entscheidet, gilt es einige Überlegungen anzustellen. Neben der Frage „Welche Schränke, Schubladen, Ladungssicherungselemente etc. brauche ich in welcher Anordnung und Stückzahl“ sind auch grundsätzliche Aspekte zu bedenken. Zum einen muss das Gewicht der Einrichtung beachtet werden, denn es verringert die Nutzlast und erhöht zudem den Spritverbrauch. Zum anderen gilt es in Erfahrung zu bringen, wie die einzelnen Komponenten verbaut werden. Dies ist wichtig, da Bohrlöcher, Kleberückstände oder Schweißnähte den Restwert eines Fahrzeugs mindern, und man deshalb auch den Rückbau der Elemente im Auge haben sollte. Außerdem lassen sich nicht fest installierte Systeme gegebenenfalls in andere Fahrzeuge einbauen. Die meisten Hersteller wissen jedoch um diese Problematik und verbauen ihre Produkte mit nur minimalen Eingriffen am Fahrzeug selbst. Generell hat man zwar immer die Möglichkeit die bestellten Elemente selber einzubauen, aber größere Anbieter wie bott und Sortimo bieten die Montage durch ihre Fachkräfte als Zusatzservice an. Inwieweit die Einrichtung, beziehungsweise deren Montage, Garantieleistungen und Versicherungen beeinflusst, ist, genauso wie ein möglicher Eintrag in die Fahrzeugpapiere, ebenfalls zu prüfen.
Diese kurze Bestandsaufnahme zeigt deutlich, dass für fast alle Anforderungen und in vielen Preisklassen Lösungen möglich sind, um Material sicher und ordentlich zu transportieren. Vom Branchenmodell über standardisierte Module bis hin zur Maßanfertigung kann der Fuhrparkbetreiber so seine Flotte mit der für sie passenden Einrichtung preiswert ausstatten.

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