And the winner is...

Die Verteilung der Neuzulassungen in der Kompaktklasse (Unteren Mittelklasse) im relevanten Flottenmarkt lag 2007 nach Dataforce-Angaben bei 46,1 Prozent Limousinen und 45,7 Prozent Kombis. Dieser Umstand gab mit den Anstoß dafür, im Flottenmanagement-Vergleich nach drei Folgen Diesel-Kombis der Kompaktklasse (siehe FM 2/2005, FM 2/2006 und FM 4/2007) diesmal nach 2004 wieder die Limousinen auf den Prüfstand zu stellen. Mit nahezu 20 dort vertretenen Herstellern, die nennenswert im deutschen Flottengeschäft engagiert sind, gehört die sogenannte Golf-Klasse zu denen mit besonders harter Konkurrenz. Wer sich hier durchsetzt, wer in dieser Auswahl vorn liegt, präsentiert sicher ein stimmiges Konzept. Und viel Feind bedeutet ja bekanntlich auch viel Ehr. Nun repräsentiert der VW Golf, der in der Version V diesen Vergleich 2004 gewann, als ewig ausgereifte Konstruktion zusätzlich sicher eine Messlatte der besonderen Art. So schneidet der Wolfsburger beispielsweise am besten ab, wenn beide Ladedaten in Gesamtheit betrachtet werden. 1.305 Liter maximales Ladevolumen werden nur vom Honda Civic um 47 Liter übertroffen, 639 Kilogramm Zuladung markieren einen eindeutigen Spitzenwert. Der VW Golf ist also nach wie vor sehr geräumig und kann viel verkraften. Es mag im Außendienst auch schon einmal wichtig sein, dass zu einer Messe einige Utensilien mehr mitgenommen werden können, ohne dass sich der Fahrer gleich Gedanken um die Stabilität des Fahrwerks oder wesentliche Beeinträchtigungen des Fahrverhaltens machen müsste. Aber auch der Ford Focus, gerade wieder neu vorgestellt, war in dieser Klasse immer seit dem Start der Baureihe 1998 ein ernstzunehmender Konkurrent, der anfangs schon mit seinem vergleichsweise futuristischen Design Aufmerksamkeit erregte. Inzwischen hebt sich das jetzt immer noch gefällige Design nicht mehr so sehr ab, dafür ist die Reife auch dieser Baureihe gewachsen. Und in den eben erwähnten Ladedaten bewegt sich der Kölner noch am ehesten in der Nähe des Wolfsburgers. Auch seine Zuladung liegt noch über 600 Kilogramm, das maximale Ladevolumen nur 47 Liter unter dem Golf (3,6 Prozent weniger). In jedem Fall befinden sich die Differenzen im Toleranz- Spielraum. Da würden sich dann bei der Unterscheidung der Konzepte eher wieder Design-, Image- oder auch Restwertfragen aufwerfen. Dessen ungeachtet kalkuliert LeasePlan den Ford Focus in den Kosten klar günstiger ein als den VW Golf. Bei mittlerer jährlicher Laufleistung von 30.000 Kilometern liegt bereits die Full Service- Rate rund 40 Euro niedriger, bei den Treibstoffkosten gewinnt der Focus dann dank des Spitzenwertes beim Durchschnittsverbrauch von 4,5 Litern (Werksangabe) weitere 26 Euro. Zwar liegt der Verbrauch des Golf (5,1 Liter) noch am Klassendurchschnitt, Zweidrittel der Konkurrenten sind inzwischen aber teils weit weniger durstig, sofern sich bei fünf Litern überhaupt von Durst sprechen lässt. Mit ziemlich genau 100 Kilometern mehr Reichweite ist der Ford im Falle eines Falles auch etwas unabhängiger von den Öffnungszeiten der Tankstellen zu weit vorgerückter Stunde. Alles zusammen betrachtet heißt 2008 der Klassensieger also Ford Focus 1.6 TDCi DPF Ambiente. Mit dem Mazda 3 1.6 CD Sport DPF als bestplatziertem Importfabrikat schiebt sich diesmal ein weiteres Produkt aus demselben Konzern auch noch vor den Golf, denn der Japaner liegt vom Kosten-Niveau her in etwa auf der Höhe des Focus, der Rückstand bei den Treibstoffkosten ist nur marginal erheblich. Er bietet ein noch besseres maximales Ladevolumen als der Focus, aber immerhin auch 128 kg weniger Zuladungsmöglichkeit. In den Garantiebedingungen wiederum schlägt er beide Konkurrenten aus dem Feld. Den letzten Platz auf dem Podium muss die Messlatte der Klasse dann noch dem Peugeot 308 HDi FAP 90 Filou überlassen, der mit den günstigsten Gesamtbetriebskosten dank günstigster Full Service- Leasingraten aufwartet und dessen Tankinhalt mit nahezu 1.300 Kilometern am weitesten reicht. 2004/2008, so ändern sich die Zeiten, aber der VW Golf VI steht ja auch schon ins Haus.