Erfolgreiche Fortsetzung
Wir waren dabei und berichten exklusiv von den zweiten FLEETdays der Hiepler + Partner Akademie, die eine Fülle interessanter Referate im Angebot hatten.

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Auf dem besten Wege, sich mit der fuhrparkrelevanten Vortragsreihe FLEETdays zu etablieren, befindet sich die Hiepler + Partner Akademie. Schon im November, sechs Monate nach dem Auftakt, fand die zweite Veranstaltung vor einem interessierten Publikum von rund 40 Fuhrparkentscheidern im Sartorius College Göttingen statt. Zwei neue Partner, die PS-Team Fuhrparklogistik und der Telematikdienstleister Digicore tragen zukünftig das Konzept der FLEETdays mit und präsentierten sich auch im Umfeld der Veranstaltung. Die Kooperation mit den Unternehmen aus der Fuhrparkbranche hilft, bei den zukünftigen FLEETdays ein noch breiteres Spektrum an Themen bieten zu können. Zum Aufgebot der aktuellen Referenten gehörten die branchenbekannten Experten und Praktiker Alexander Wohlfeld (VR Leasing), Heinz Mähner (Ernst & Young), RA Peter Bürgel, Michael Vollrodt (GKK Gutachtenzentrale), Ass. Jur. Joachim Otting und Thorsten Ludwig (DEKRA). Im Mittelpunkt standen aktuelle und teils auf Publikumswunsch zu vertiefende Themen aus dem Fuhrparkalltag.
Motivationsleasing
Im Zuge stetig steigender Kosten veranschaulichte Alexander Wohlfeld, Automotive Fleet Leiter Vertrieb Süd bei der VR Leasing AG, dass sich durch das Konzept „Auto statt Geld”-Motivation Bruttogehaltsverzicht nach reiflicher Überlegung der Optionen und unternehmensspezifischer Kalkulation durchaus eine Möglichkeit der Personalkostenreduktion ergibt. Zwar stelle dies immer eine Gratwanderung zwischen Prozesskostenoptimierung und Motivation dar, aber „der Dienstwagen als Motivation zieht immer noch”, so Wohlfeld. Er empfahl jedoch dringend, sich vom Leasinggeber oder Dienstleister beraten zu lassen, denn „einige Fallstricke gilt es unbedingt zu vermeiden”.
Dass dies funktioniert, stellte Heinz Mähner, zertifizierter Fuhrparkmanager bei Ernst & Young, mit Beispielen und Rechenexempeln aus seiner Fuhrparkpraxis dar. Mit 2,5 Mitarbeitern betreuen sie die rund 750 Dienstwagennutzer, die Plattform im firmeneigenen Intranet unter anderem mit Kalkulatoren der zwei Leasinggesellschaften und fahrerbezogenen Autokonten hilft dabei ungemein.
Halterhaftung

Aktuelles Magazin
Ausgabe 6/2007

Sonderausgabe Elektro
Das neue Jahresspecial Elektromobilität.
Peter Bürgel, Fachanwalt für Verkehrsrecht, vertiefte das Thema der Halterhaftung: Neben dem Fahrer kann auch der Halter beziehungsweise der Fuhrparkverwalter zur Rechenschaft und Verantwortung gezogen werden. Die Wahl der Fahrer spielt eine große Rolle genau wie die Dokumentation sämtlicher Kontrollen, deren Delegation (Führerschein, Fahrzeugzustand) und Anweisungen (Ladungssicherung, Lenkzeiten). Wer nachweisen kann, dass er nach bestem Wissen und Gewissen seinen Pflichten nachgekommen ist, hat bessere Karten. „Oft urteilen Gerichte mit Augenmaß, das heißt, die Umstände werden berücksichtigt“, weiß der Rechtsanwalt. Kommt ein deutscher Fahrer mit einem ausländischen Führerschein an, legt er nahe, einen Gültigkeitsnachweis durch eine deutsche Führerscheinstelle von ihm einzufordern.
Schadengutachten
Ein Schaden bedeutet neben Ärger auch noch Kosten. Um zumindest Ärger und Kosten durch langwierige komplizierte Prozesse zu vermeiden, hilft es, einen neutralen Gutachter zu beauftragen, referiert Michael Vollrodt von der GKK Gutachtenzentrale. Als Pionier der Flottenbegutachtung arbeiten die Schadenexperten mit einheitlichen Schadenkatalogen für Pkw und Nfz, können Online-Kalkulationen bei Kleinschäden per „Fern”-Diagnose, also durch Digitalfotos, innerhalb eines halben Tages erstellen und ermöglichen eine schnelle Fuhrparkanalyse anhand sämtlicher relevanter Daten über die GKK-eigene Software. „Derzeit geht der Trend in großen Flotten zur Bemühung zweier Partner in der Schadenbegutachtung und des -managements und der Zustandsbewertung”, so Vollrodt.
Schadenrecht
Wie kompliziert das Versicherungsgeschäft vonstatten geht, verdeutlichte der Verkehrsrechtsexperte Ass. Jur. Joachim Otting in seinem Vortrag und mahnt mit Nachdruck die Fuhrparkbetreiber an, sich nicht um ihr Recht bringen zu lassen, wenn der Aufwand es lohnt. Als Beispiele nennt er die beständig problematischen Fälle, in denen fiktive Abrechnungen, Sachverständigenansprüche oder die Unterdrückung von Großkundenrabatten im Schadenrecht von Versicherungen beanstandet und manchmal sogar mit Strafanzeigen beantwortet werden. Ebenso gut könne man darüber nachdenken ob nicht einzelne Abrechnungen von Versicherungen, die bewusst geltendes Recht ignorieren, strafrechtlich relevant sind. Er appelliert an beide Seiten: „Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und bleiben Sie auf zivilrechtlichem Boden statt strafrechtliche Verfahren anzustreben.
Ladungssicherung
Weniger erschrecken, mehr wachrütteln wollte Thorsten Ludwig, Kfz-Sachverständiger bei der DEKRA, mit seinem Vortrag über Ladungssicherung. Nicht nur der Fahrer, auch der Fuhrparkleiter respektive Fahrzeughalter und auch der Verlader steckt mitten in der Verantwortung, wenn die Polizei ordnungswidrige Ladungssicherung feststellt oder deshalb Sach- oder Personenschäden zu beklagen sind. „Mit einer Unterschrift des Fahrers kommt der Fuhrparkleiter beziehungsweise der Verlader jedoch nicht einfach aus der Verantwortung”, weiß Ludwig.
Dabei können sämtliche Waren mit geringem Aufwand gesichert werden. Der Experte empfiehlt, ladungsspezifische Sicherungsschulungen durchzuführen und die individuelle Ladungssicherung zertifizieren zu lassen.
Wie wichtig die Sicherung ist, veranschaulicht er mit Filmaufnahmen und Fotos aus der Nfz- Praxis, die ganz einfach die Gesetze der Physik bei Beschleunigung und in Kurven aufzeigen, zum Beispiel wie schnell Plane oder Fahrzeugwand verrutschte Last nicht mehr auffängt. Ladungssicherung wird auch für Pkws normiert werden, ist sich Thorsten Ludwig sicher. Eines leuchtet auch ohne OWI-Strafen ein: „ungesicherte Gegenstände werden bei einem Bremsmanöver im Fahrzeug zu Geschossen, auch in einem Kombi. Die UVV sehen jetzt schon in dienstlich genutzten Fahrzeugen Ladungssicherungselemente vor. Sie auch zu verwenden dient der Sicherheit eines jeden Beteiligten.
Nach zwei informativen Vortragstagen ziehen Marc-Oliver Prinzing und sein Team von Hiepler + Partner zufrieden Bilanz: „Die gestiegene Zuhörerzahl spricht für sich, auch das rege durch Fragen geäußerte Interesse zeigt, dass die Themen den Nerv der Fuhrparkmanager getroffen haben. Wir arbeiten daran, das Angebot der Hiepler + Partner Akademie weiter auszubauen. Neben der Planung der nächsten FLEETdays im Mai 2008 veröffentlichen wir monatlich aktuelle flottenrelevante Rechtsbeiträge zusammen mit Joachim Otting in der Zeitschrift „Radschlag” und unter www.hiepler.com .”
Referenten-Kontakt für weitere Informationen:
Gehaltsumwandlung: Alexander Wohlfeld, alexander.
wohlfeld@vr-leasing.de; Heinz Mähner,
heinz.maehner@de.ey.com
Halterhaftung: Peter Bürgel, buergel@ra-abs.de
Schadengutachten: Michael Vollrodt,
vollrodt@gutachtenzentrale.de
Schadensrecht: Joachim Otting,
joachim.otting@rechtundraeder.de
Ladungssicherung: Thorsten Ludwig,
thorsten.ludwig@dekra.com

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Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026
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