Ökologisch voran

Wenn in einer Fahrzeugflotte rund 2.500 Fahrzeuge betrieben werden, hängt daran auch ein beträchtlicher Faktor, der die Umwelt betrifft. „Auch ein Konzern muss sich der Umweltthematik stellen und seine soziale Verantwortung beweisen”, begründet der Personalvorstand der Arcandor AG, Dr. Matthias Bellmann, die Idee zum Testlauf von sieben verbrauchs- und umweltfreundlichen Fuhrparkfahrzeugen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen CO2-Debatte diskutierten er und der Leiter Konzernfuhrparkmanagement Dietmar Köcher die Verbindung von Umweltaspekten und Dienstwagengeschäft und beschlossen, dass die Vorteile umweltfreundlicher Fahrzeuge in der Fahrpraxis herausgearbeitet werden sollten. Aussagekräftige Berichte der Tester zur Bedien- und Nutzerfreundlichkeit der Pkw, zur Alltagstauglichkeit und möglicherweise auch zum Kraftstoffverbrauch, könnten die Wahl zukünftiger Flottenfahrzeuge für den Arcandor Fuhrpark beeinflussen.

Der Fuhrparkleiter gibt dabei zu bedenken: „Prinzipiell ist der Betreiber von Dienstfahrzeugen – oder wie in unserem Fall einer Großflotte – gut beraten, sich Themen wie Schadstoffemissionen, Verkehrsfläche pro Fahrzeug oder etwa Besteuerung nach Ökobilanzen frühzeitig anzunehmen, da die Gründe für eine Umstellung der Flotte auch von den Nutzern über einen längeren Zeitraum besser verstanden und akzeptiert werden können.”

Die Umsetzung des Testlaufs fand dann Ende Oktober statt. Für den Zeitraum von zwei Wochen stellte die Firma Löhr & Becker AG zwei VW Passat Variant BlueMotion, einen Audi A3 und einen A4 Avant mit dem 1.9 TDI e Motor, einen VW Touran EcoFuel, einen VW Caddy Eco- Fuel und einen Toyota Prius zur Verfügung, die von per Los ausgewählten Mitarbeitern Probe gefahren werden durften.

Die Durchführung dieses Projekts von der Information und der Gewinnspielausschreibung im Firmen-Intranet bis hin zum Privileg der Gewinner, direkt vor dem Haupteingang der Arcandor AG in Essen parken zu dürfen, erzeugte die notwendige Aufmerksamkeit der Belegschaft für Nachhaltigkeit speziell im Bereich des Fuhrparks. Wichtige Botschaft obendrein für jeden, der die umweltfreundlichen Fahrzeuge direkt vor der Konzernzentrale sieht: sie sehen nicht nur „normal” aus, nein, sie können auch chic und emotional sein, wie besonders die Beispiele VW Passat, Audi A3 und A4 belegen.

Was einige Fahrer nach ihren zweiwöchigen Tests bemerken, unterstreicht, dass auch im Privaten eine Beschäftigung mit dem Thema Kraftstoffverbrauch und Umweltschutz stattfindet, wenn die Verbrauchsvorteile der getesteten Pkw diskutiert werden. Der Multiplikator durch Familie, Bekannte, Verwandte und Kollegen sollte darüber hinaus nicht unterschätzt werden. Im Tenor stand die Praktikabilität der Fahrzeuge außer Frage, niedrige Durchschnittsverbräuche beeindruckten die Tester ebenso wie der günstige Erdgaspreis, auch wenn die Reichweite eines Gasfahrzeugs noch verbesserungswürdig erschien.

Die BlueMotion-Fahrzeuge spielten ihre Verbrauchsvorteile bei jedem Einsatz aus, der Passat zeigte dem Tester auf dem Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Liter Diesel an. Das Hybridfahrzeug Prius überzeugte speziell im Stadtverkehr und kam laut seiner Testerin auf durchschnittlich 5,3 Liter Superbenzin auf 100 km.

Dr. Stefan Brungs, Managing Director Volkswagen Group Fleet International, kommentiert das Engagement des VW-Konzerns: „Die hier bereitgestellte Fahrzeugflotte ist ein sichtbares Zeichen des Konzerns zum Thema Klimawandel und der daraus folgenden Notwendigkeit zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Fahrzeugen. Gerade im Bereich der Fahrzeugflotten lässt sich durch die Umstellung des Fuhrparks eine deutliche Verbrauchsreduzierung erzielen.”

Dietmar Köcher nennt die Grundvoraussetzungen der Flottenfahrzeugwahl: „Die Arcandor AG pflegt bei der Wahl ihrer Dienstfahrzeuge einen vernünftigen Mix aus Wirtschaftlichkeit, Attraktivität und Akzeptanz in der Belegschaft.” Dass die getesteten Modelle genau diese Attribute vereinen, bestätigen schließlich auch die Erfahrungsberichte der Mitarbeiter.