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Alternative Antriebskonzepte – eine Alternative für Flottenbetreiber in Deutschland und der Schweiz? Dr. Werner Lohrberg von LohrbergConsulting in Korschenbroich präsentiert die Ergebnisse seiner Umfrage, zu deren Beantwortung auch auf unserer Internetseite www.flotte.de aufgerufen wurde.

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Die Marktuntersuchung im Überblick
Im Frühjahr 2009 wurde eine schriftliche Befragung bei Entscheidern von Firmen otten zum Thema „Alternative Antriebskonzepte“ sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz durchgeführt (Flottenmanagement berichtete unter „Sie sind gefragt!“, siehe FM1/09, S. 80, FM2/09, S. 60)). Dr. Werner Lohrberg, selbständiger Unternehmensberater und Executive Partner im BRAICONN Competence Network, befasst sich seit Jahren mit den alternativen Antriebskonzepten gerade auch in punkto Flottentauglichkeit nahezu wissenschaftlich und wertet immer wieder sehr detaillierte Umfragen aus.

„Wir müssen uns ganz einfach vor Augen halten,“ unterstrich er auf einem Hiepler+Partner FLEETdays-Seminar in seinem Vortrag, „dass Erdöl ein sehr knappes Gut ist und dass dieser Rohstoff um so teurer werden wird, je knapper knapper er werden wird. Das wird sogar noch dadurch verschärft werden, dass wir in manchen Schwellenländern noch ganz am Anfang der Massenmotorisierung stehen. Auch ist eine nachlassende Bedrohung in Form sinkender Treibstoffpreise letztlich auch kein guter Ratgeber, weil wir dann dazu neigen, in unseren Anstrengungen nachzulassen.“

An seiner jüngsten Untersuchung haben sich 124 Entscheider (D: 63; CH: 61) beteiligt. Die Mehrzahl der Befragten ist als Fuhrpark-Leiter (D: 40%; CH: 45%) in ihrem Unternehmen tätig. Rund 10 Prozent der Teilnehmer in beiden Ländern gehören der Geschäftsleitung an. Die meisten Befragten kommen entweder aus dem Dienstleistungsgewerbe (D: 40%; CH: 34%) oder aus dem Handel (D: 24%; CH: 21%).

Bei der Anzahl der Fahrzeuge im Fuhrpark zeigt sich in beiden Ländern ein differenziertes Bild (Tabelle 1), so ist der durchschnittliche Fuhrpark bei der Befragung wie auch im Markt in der Schweiz kleiner als in Deutschland. Festzuhalten ist auch, dass bei der überwiegenden Zahl der Befragten der Fuhrpark weniger als 100 Fahrzeuge umfasst. Bei der Mehrzahl der teilnehmenden Unternehmen (D:81%; CH: 55%) besteht zudem die Fahrzeugflotte mindestens aus 50 Prozent Personenkraftwagen.

Aktuelle Themen der Fuhrpark-Entscheider
Die drei aktuellen Themen, mit denen sich die Entscheider von Firmen otten im Frühjahr 2009 besonders beschäftigten, sind:

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Aktuelles Magazin

Ausgabe 4/2009

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Sonderausgabe Elektro

Das neue Jahresspecial Elektromobilität.

Beleuchtet alle Aspekte der batteriebetriebenen Mobilität im Unternehmen

- Suche nach Kosteneinsparungen (D: 71%; CH: 77%)
- Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Auswahl von Fahrzeugen (D: 51%; CH: 43%)
- Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben im Fuhrpark (D: 46%; CH: 28%)

Das Downsizing der Fahrzeug otte spielt, obwohl es eine konkrete Möglichkeit zur Kosteneinsparung darstellt, nur eine untergeordnete Rolle und verzeichnet die geringste Zahl der Nennungen (D: 17%; CH: 11%) bei dieser Frage. Nahezu 60 Prozent der Befragten haben sich in den letzten Monaten in Deutschland sehr intensiv beziehungsweise intensiv mit dem Thema „Alternative Antriebsenergien und Antriebskonzepte“ beschäftigt. In der Schweiz hatte das Thema nicht so einen hohen Stellenwert, denn zwei Drittel der Befragten gaben an, sich nur am Rand oder gar nicht mit der Thematik beschäftigt zu haben.

Als Informationsquelle bei der Beschäftigung mit diesem Thema finden an erster Stelle Fachzeitschriften Berücksichtigung – gefolgt von Recherchen im Internet. Dagegen werden Leasing- Gesellschaften und externe Fuhrpark-Berater als weniger wichtige Informationsquelle eingestuft (Tabelle 2).

Ein differenziertes Bild über die Zukunft
Die besten Realisierungschancen für alternative Antriebsenergien im Markt (Tabelle 3) sieht man in den nächsten 5 Jahren in Deutschland für Autogas und Erdgas. In der Schweiz werden vor Autogas noch Biokraftstoffe genannt. Verlängert man den Betrachtungszeitraum auf die nächsten 5 bis 10 Jahre, so wird in beiden Ländern mit weitem Abstand an erster Stelle Strom als wichtigste Energiequelle genannt. Die Ergebnisse verdeutlichen dass Erdgas und Autogas nur als eine Art Zwischenlösung angesehen  werden. Nahezu vier von zehn Befragten in Deutschland haben bereits Autogas-, Erdgas- oder Hybridfahrzeuge im verantworteten Fuhrpark im Einsatz.

Die Erfahrungen mit diesen Fahrzeugen sind sehr unterschiedlich und dementsprechend streut das Zufriedenheitsspektrum breit; das heißt, von sehr zufrieden bis unzufrieden. In der Schweiz verfügt nur jeder Fünfte der Befragten über Erfahrungen mit Erdgas- oder Hybridfahrzeugen und bewertet diese überwiegend als positiv. In beiden Ländern werden hauptsächlich Erdgas-Fahrzeuge eingesetzt (Tabelle 4). Da in der Schweiz das Autogastankstellennetz nur rund 30 Tankstellen aufweist, finden sich keine Autogas-Fahrzeuge im Fuhrpark der befragten Unternehmen. Die durchschnittliche Anzahl der Fahrzeuge mit alternativen Antriebskonzepten ist mit 18 in Deutschland und 20 in der Schweiz nahezu gleich.

In den nächsten drei bis fünf Jahren sieht die Mehrzahl der Entscheider (D: 79%; CH: 64%) eine zunehmende Bedeutung von Fahrzeugen mit alternativen Antriebsenergien in ihrem Fuhrpark. Bei den Funktionsfahrzeugen werden auch in Zukunft Erdgas-Fahrzeuge in beiden Ländern eine dominante Rolle spielen (Tabelle 5). Ein differenziertes Bild ergibt sich bei den Fahrzeugen für den Außendienst. In Deutschland sollen überwiegend Autogas-Fahrzeuge eingesetzt werden. In der Schweiz sollen Hybrid-Fahrzeuge bevorzugt werden. Ein einheitliches Bild zeigt sich bei den Fahrzeugen der Geschäftsleitung - vorrangig ist der Einsatz von Hybrid-Fahrzeugen geplant.

Wer ist gefordert, und was ist für den Durchbruch erforderlich?
Aus Sicht fast jedes Befragten sind die Automobilhersteller (D: 90%; CH: 87%) gefordert, um den alternativen Antriebskonzepten zum Durchbruch im Markt zu verhelfen. Rund ein Drittel der Befragten in Deutschland nennen dann an zweiter und dritter Stelle den Staat (38%), die Europäische Union und die Autofahrer (jeweils 37%). In der Schweiz wird an zweiter Stelle der Staat (55%) genannt. An dritter Stelle folgt der Autofahrer (32%) – fast gleichauf mit den Mineralölgesellschaften (30%). Betrachtet man die konkreten Maßnahmen, die zur Förderung der alternativen Antriebskonzepte erforderlich sind, so ergibt sich in Deutschland folgende Reihenfolge der Nennungen:

- breiteres Modellangebot (60%)
- größere Reichweite einer Tankfüllung (56%)
- geringerer Aufpreis für das Fahrzeug (48%)
- dichteres Tankstellennetz (48%)
- steuerliche Anreize (32%)

In der Schweiz wird auch an erster Stelle ein breiteres Modellangebot gefordert (62%); an zweiter Stelle erwartet man dann bessere steuerliche Anreize (48%) und an dritter Stelle werden ein dichteres Tankstellennetz sowie ein geringerer Aufpreis (jeweils 46%) gefordert. Erst an fünfter Stelle ist die größere Reichweite einer Tankfüllung (33%) gewünscht. Geringere Umrüstkosten (D: 11%; CH: 3%) und attraktivere Finanzierungsformen (D: 11%; CH: 8%) sehen die Befragten in beiden Ländern als die unwesentlichen Kriterium an.

Fazit: Die Befragung zeigt, dass das Thema der alternativen Antriebskonzepte keine dominante Rolle bei den Entscheidern der Fuhrparks spielt, und auch die Bereitschaft zum Einsatz der Fahrzeuge nur bei einer kleineren Anzahl vorhanden ist. Da es aber in Zukunft ohne alternative Antriebsenergien aus Umwelt- und Ressourcengründen nicht gehen wird, und zudem die Automobilindustrie den Druck der Nachfrage zum Angebot eines breiteren Modellspektrums spüren muss, sollten die professionellen Entscheider sich verstärkt dem Thema widmen und frühzeitig Erfahrungen sammeln. Damit ist man nicht nur besser für die Zukunft gerüstet, sondern man kann auch einen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Profil des Unternehmens leisten.

 

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Der nächste „Flotte!
Der Branchentreff" 2026