Breitreifen als Winterreifen
Mit breiten Schlappen durch strömenden Regen und auf die geschlossene Schneedecke – kann das gut gehen? Natürlich, denn seit einigen Jahren sind moderne breite Reifen selbst bei Regen besser als schmale Pneus.

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Breite Reifen sehen einfach schöner aus – zumal, wenn man ein Premiumfahrzeug als Dienstwagen sein eigen nennen darf. Natürlich möchte der Dienstwagennutzer auch im Winter nicht auf die Verschönerung seines Fahrzeugs verzichten. Und entscheidet sich dank der Optik wegen oft für den Breitreifen als Winterreifen. Halt, nur der Optik wegen
Diese Vorstellung ist zwischenzeitlich veraltet! Denn moderne Winterreifen mit einem hohen Anteil von Silica bieten als Breitreifen besseren Grip als schmalere Reifen, von denen man zunächst - auf Basis der guten alten Schul-Physik - eine bessere Verdrängung von Wasser und damit bessere Bodenhaftung erwarten würde. Viele kennen das auch noch aus ihrer Jugend: Die gute alte Ente mit ihren super-schmalen Reifen hatte niemals Aquaplaning-Probleme. Und das nicht nur, weil sie die dafür notwendige Geschwindigkeit kaum erreichen konnte.
Breitreifen sind auch im Winter besser
Der breite Winterreifen bietet durch die höhere Auflagefläche vor allem auch bei der Vollbremsung einen Sicherheitsgewinn (siehe Kasten Bremswegvergleich). Mehr Gummi = mehr Auflagefläche = mehr Widerstand = mehr Bremskraft lautet hier die einfache Formel. Und durch die neuen Materialien und Profildesigns ist die Haftung von Breitreifen eben auch auf Nässe und Schnee besser.
Auf die Profiltiefe kommt es an

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Allerdings: Winterreifen – das bezieht sich nun auf alle Breiten – ziehen ihre im Vergleich zu früheren Zeiten hervorragenden Fahreigenschaften aus den breiten, umlaufenden Drainagerillen und den offenen Profilstollen in den Reifenschultern. Dadurch werden Regenwasser oder Schneematsch effektiv abgeleitet und der intensive Bodenkontakt hergestellt. Die volle Leistungsfähigkeit dieser Reifenkonstruktion indes kann sich aber nur ab einer Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern entfalten – die gesetzliche Vorgabe der Mindestprofiltiefe liegt hingegen bei 1,6 Millimetern. Zu wenig für sicheres dynamisches Fahren im Regen oder bei Schneematsch.
Die Praxis zeigt jedoch, dass den meisten Fuhrparkleitern dies bewusst ist: In aller Regel werden beim saisonalen Reifenwechsel Sommerreifen ab 3 Millimetern und Winterreifen ab 4 Millimetern Restprofil nicht wieder aufgezogen, sondern durch neue Reifen ersetzt.
Der Preis spielt leider auch eine Rolle
Nicht nur das spezifische Reifenprofil, vor allem auch der großzügige Einsatz der teuren Silica, geben modernen Winterreifen ihren guten Grip. Da sind die Hersteller natürlich um so freigiebiger, je teurer der Reifen letztlich verkauft werden kann. Markenreifen sind also speziell für den Winter unter dem Aspekt der Sicherheit unbedingt zu empfehlen. Vor allem für Außendienstmitarbeiter, denen bei oft enger Terminplanung der Gasfuß gelegentlich vielleicht etwas zu locker sitzt und die sich – speziell auf Landstraßen und Autobahnen – über eine zusätzliche Sicherheitsreserve freuen dürften. Auch wenn sie diese im Idealfall niemals bemerken.

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