Maximale Sicherheit
Moderne Autos sind vollgestopft mit Sicherheitssystemen wie ABS, ESP, Radartempomaten und sonstiger hochwertiger Elektronik. Der einzige Kontakt zur Straße ist dennoch der Reifen.

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136.000 Reifenpannen hat der ADAC allein im letzten Jahr behoben. Es ist also nicht die Frage, ob einem Mitarbeiter einmal ein Reifen kaputt geht, sondern nur wann – und ob es glimpflich endet, der Plattfuß also rechtzeitg bemerkt wird, oder ob es zu dem berüchtigten Reifenplatzer bei voller Fahrt kommt. Statistisch gesehen erwischt den Autofahrer eine Reifenpanne alle 100.000 Kilometer – also einen dynamischen Außendienstler alle zwei Jahre.
Sicherheit durch Runflat-Technologie
Dabei ist nicht nur der Reifenplatzer – womöglich in voller Fahrt auf der Autobahn – hochgradig unangenehm, auch der normale Plattfuß, kurz vor einem wichtigen Termin und womöglich in strömendem Regen, macht keine Freude. Aber das muss nicht sein: Dafür gibt es Runflat-Reifen, oder technisch ausgedrückt: Reifen mit Notlaufeigenschaften. Unterschiedliche Systeme der verschiedenen Hersteller haben dabei alle eines gemeinsam: Üblicherweise durch eine verstärkte Seitenwand kann mit maximal 80km/h auch ohne Luft noch rund 100 Kilometer weit gefahren werden. Das reicht auf jeden Fall bis zur nächsten Fachwerkstatt, oft sogar auch noch, um davor zu dem wichtigen Termin zu fahren.
Der Runflat-Reifen hilft dem Fahrer dabei sogar doppelt: Da diese Reifen nur in Verbindung mit einem Reifendruck-Kontrollsystem aufgezogen werden, kann vor allem der gefährliche schleichende Plattfuß, der bei schneller Fahrweise und der daraus resultierenden zu hohen Erwärmung des Pneus zu einem Reifenplatzer führen kann, rechtzeitig erkannt. Denn der Fahrer sieht bequem vom Cockpit aus, welcher Druck sich gerade in welchem Reifen aufgebaut hat – lästiges Kontrollieren an der Tankstelle entfällt, sofern es überhaupt regelmäßig gemacht wird.
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Runflat-Reifen kosten zunächst einmal Geld; rund 25 Prozentpunkte beträgt der Aufschlag der Hersteller. Dafür entfällt natürlich zunächst einmal das Reserverad nebst Felge. Durch den stets korrekten Reifendruck wird ebenso der Kraftstoffverbrauch wie auch der Reifenabrieb im optimalen Bereich gehalten: Eine deutliche Kompensation für die Mehrkosten. Vom Zeitaufwand, Ärger und versäumten Terminen des Mitarbeiters, wenn er auf der Strecke irgendwo mit einem Platten liegen bleibt, einmal abgesehen.
Nachteile des Systems
Natürlich gibt es auch bei der Runflat-Technologie einen kleinen Haken: Durch die verstärkte Seitenwand der Reifen leidet schlicht der Fahrkomfort. Gerade für den nicht-sportlichen Verkehrsteilnehmer mag das ruhigere Dahingleiten eines normalen Reifens ein Kaufkriterium sein.
Neu in Deutschland: Selbstdichtende Reifen
Unter dem Namen CONTISEAL rüstet Continental ab nächstem Frühjahr einen deutschen Autohersteller bereits in der Erstausrüstung mit selbstdichtenden Reifen aus, ab dann wird diese Reifengeneration auch im Einzelhandel zur Verfügung stehen. Der Trick ist ein Dichtmittel unterhalb der Reifenlauffläche, das eindringende Gegenstände wie Steine, Schrauben oder was auch immer bis zu einem Durchmesser von 5 Millimetern automatisch versiegelt – ob der Störenfried nun im Reifen bleibt, oder herausgezogen wird spielt dabei keine Rolle. CONTISEAL könnte sich zu einer Alternative für jene Fahrer entwickeln, denen Runflat- Reifen nicht komfortabel genug sind. Denn immerhin verursachen kleine aber scharfe Gegenstände auf der Lauffläche rund 80 bis 85 Prozent aller Reifenpannen. Das Dichtmittel im Reifen, das in den USA in der vorherigen Entwicklungsstufe schon seit rund 10 Jahren auf dem Markt ist, könnte hier weiterhelfen. Der Aufpreis liegt übrigens bei rund 20 Prozent auf den Reifenpreis, ist also sogar noch etwas günstiger als die Runflat-Technik. Allerdings: gegen Beschädigungen der Seitenwand – zum Beispiel durch falsches Befahren von Bordsteinen – hilft der selbstdichtende Reifen nicht. Vielleicht später einmal ein Kombi-Reifen aus Runflat- und Sealing-Technologie.

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