Sprüche kleben statt klopfen!
Sie ist überall: Werbung. In der Öffentlichkeit begegnet man ihr täglich. Dabei ziert sie nicht nur das statische Stadtbild. Unsere öffentlichen Verkehrsmittel wie Taxen, Busse oder Stadtbahnen sind populäre, mobile Werbeflächen. Fahrzeugflotten gehören längst zu beliebten, fahrenden Litfaßsäulen.

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Viele mittelständische Firmen, die meisten Großkonzerne – insbesondere Markenhersteller –, aber auch kleine Handwerksbetriebe nutzen den eigenen Fuhrpark beziehungsweise die eigene oder die geleaste Flotte als Kommunikationsmittel. Denn unser Auge ist genetisch so ausgerichtet, dass es ein vorbeifahrendes Auto fixiert, um sich zu überzeugen, dass keine Gefahr droht; eine simple Gegebenheit der Natur, die sich die Industrie längst zum Nutzen gemacht hat. Werbeziele leiten sich in der Regel aus einer Marketingstrategie ab, die lediglich mit dem Kommunikationsziel verknüpft und nicht mit dem Umsatzziel selbst zu verwechseln ist. Der Bekanntheitsgrad von Firmennamen oder Produkten soll so gesteigert oder etabliert werden. Die Werbung soll vom menschlichen Unterbewusstsein aufgenommen werden und im Idealfall in Erinnerung bleiben. Beworbene Produkte und Namen sollen einen Wiedererkennungswert erfahren.
Sehen und gesehen werden
Es gibt bei der rollenden Werbefläche Firmenfahrzeug verschiedene Gestaltungselemente. Von der einfachen Schrift über das Logo oder Firmenwappen bis hin zu fotografischen Abbildungen ist alles möglich. Ob dezent, markant oder auffallend: Das Auto ist eine ideale Werbefläche, da es rund um die Uhr im Einsatz sein kann. Die Fahrzeugflotte eignet sich daher schon ab einem Fahrzeug zur Verbreitung der Marke. Große Firmen richten sich nach Corporate Design-Vorgaben und arbeiten häufig mit Werbeagenturen zusammen, wenn neue Fuhrparkbeschriftungen oder ganze Werbekampagnen geplant werden sollen. Kleinere Unternehmen wenden sich mit ihren Werbewünschen oder Vorstellungen direkt an Werbetechnikbetriebe, die sich im Bereich Fahrzeugbeschriftung spezialisiert haben. Auch dort werden vorab Entwürfe angefertigt.
Sprüche kleben statt klopfen
Unternehmen, für die ein einheitliches Erscheinungsbild unabdingbar ist, richten ihren Fuhrpark nach einer Corporate Identity aus. Der Dienstwagen selbst dient als kostenloses Werbemedium schlechthin. Fahrzeugbeschriftung des eigenen Fuhrparks hat allein wegen ihrer Mobilität eine hohe Kontaktrate. „Das ist die einfachste Form, auf unsere Fahrzeuge und Produkte aufmerksam zu machen. Der Endkunde soll unseren Namen im Straßenbild erkennen. Nicht nur der Name, sondern auch unsere Produkte sollen beim Kunden noch präsenter sein, beziehungsweise unser spezieller Service soll in Erinnerung gerufen werden“, urteilt ein Flottenmanager über den Wert der Werbefläche Dienstwagen. Viele Firmen beschränken den Werbeaufwand auf die bloße Darstellung ihrer Bildmarke. Der Effekt der Wiedererkennung ist gerade bei großen, namhaften Firmen wie zum Beispiel Deutsche Post AG, Coca-Cola, Deutsche Bahn AG, Telekom Deutschland AG, Hermes, DHL und anderen allein durch den bloßen Aufdruck der Bildmarke sehr hoch. Ein Werbetrend ist das so genannte Car- Wrapping. Darunter versteht man die Komplettfolierung eines Fahrzeugs. Eine Möglichkeit ist die Lackfarbenänderung durch ein- oder mehrfarbige Folien, beispielsweise Mattfolierungen oder Taxibeige. Die andere Möglichkeit ist die individuelle Bedruckung der Folie, beispielsweise mit Holzstrukturen, Geldscheinen, Tigerfellen oder ähnlichem; da ist nahezu alles möglich. Im Fensterbereich arbeitet man mit sogenannten Window-Folien, einer Art Lochfolie, die eine Sicht aus dem Fahrzeug gewährleistet. Diese Methode der Folienverklebung bietet darüber hinaus auch nützliche Eigenschaften wie dauerhaften Lackschutz, UV-Strahlungs- und Hitzeschutz für das Automobil. Flottenwerbung kann durch ihren flexiblen Einsatz eine hohe Streukraft und starke Marktpräsenz erreichen.
Druckverfahren und Folientypen
Der Einsatz des Schneideplotters ermöglicht Folienbeschriftungen in beliebiger Größe und in einer großen Farbvielfalt. Die Daten in Form von Logo und Schrift werden direkt aus dem Datenbestand geplottet. Diese werden dann mit Hilfe einer Übertragungsfolie direkt auf das Fahrzeug geklebt. Die Hochleistungsfolien sind hoch uv-beständig, schrumpfen nicht und sind waschstraßenfest.
Der großformatige Digitaldruck erfolgt auch direkt aus dem Datenbestand. Da mit diesem Verfahren auch 4-farbige Bilder oder Logos mit Farbverläufen möglich sind, bedarf es einer Mindestauflösung von 60dpi in der Endgröße. Die Folien werden mit Solvent- oder UV-Tinten mit bis zu fünf Meter breiten Druckmaschinen bedruckt. Meist werden die Folien schutzlaminiert, teilweise noch form-geplottet und anschließend am Fahrzeug angebracht.
Die Stanztechnik ist in der Qualität mit der eines Schneideplotters zu vergleichen. Sie kommt bei Auflagen ab 30 Stück einer Größe zum Einsatz. Trotz Werkzeugkosten sind gestanzte Folienschriftzüge deutlich preiswerter. Sind die Werkzeuge erst einmal vorhanden, werden in wenigen Stunden große Mengen produziert, für die der Schneideplotter Wochen benötigen würde.

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Ausgabe 6/2010

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Beim Siebdruck bestehen die gleichen Möglichkeiten wie beim Digitaldruck. Allerdings wird diese Methode erst bei höheren Auflagen ab zirka zehn Fahrzeugen empfohlen.
Die Methode Airbrush steht für Lack aus der Sprühdose. Das einzelne Auto wird so zum Unikat. Die Kosten dafür sind aber im Gegensatz zu den anderen Methoden deutlich höher und das Verfahren benötigt mehr Zeit. Die meisten Folientypen bestehen aus PVC-Mischungen. Einfache PVC-Folien eignen sich nur für kurzfristige Anwendungen. Das sind so genannte monomer weichgemachte, kalandrierte Folien mit einer Lebensdauer von zirka einem Jahr. Alternativ halten polymer weichgemachte, kalandrierte Folien fünf bis sieben Jahre. Qualitativ hochwertige Folien werden gegossen. Sie sind sehr dünn (zirka 0,05 Millimeter Stärke) und halten durchschnittlich sechs bis zehn Jahre. Zusätzlichen Oberflächenschutz bieten so genannte Laminat-Folien. Das sind klarsichtige, hauchdünne Polyester- oder PVC-Schutzfolien, die über die Digitaldrucke geklebt werden. Die Druckfarbe wird vor übermäßiger, mechanischer Beanspruchung, wie beispielsweise häufiges Waschen in der Autowaschanlage geschützt.
Profi-Arbeit
Das Folieren der Fahrzeuge sollte definitiv in die Hände von Spezialisten übergeben werden. Die Folien selbst sind strapazierfähig und ausdehnbar. Das Erfahrung und Geschick fordernde, blasenfreie Anbringen der Folien wird in der Regel mit Rakel und Fön umgesetzt. Insbesondere bei mehrdimensionalen Flächen, Kanten und Rundungen muss der erfahrene Profi ran. Wichtigste Grundvoraussetzung ist natürlich immer eine optimale Qualität der Lackoberfläche. Sie muss frei von Verschmutzungen, Nässe und sonstigen Rückständen sein, damit der Klebevorgang nicht negativ beeinflusst wird.
Fazit
Mit Folie beklebte Autos sind auf unseren Straßen mittlerweile bekannt. Ob Polizeifahrzeuge, Taxen oder die meisten Firmenfahrzeuge, sie alle sind beklebt und nach dem Leasing wieder schnell rückrüstbar auf ihr ziviles, unscheinbares Aussehen. Die Folierung wird gezielt als Differenzierungsmodell eingesetzt. Mit der Fahrzeugfolierung oder auch dem Car Wrapping zieht man nicht nur die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Diese Zusatzfrequenz ermöglicht auch den ein oder anderen Extra-Verkauf und zieht interessierte Kunden an. Dabei kann die Komplett- oder Teilfolierung der Fahrzeuge mit beispielsweise eher unüblichen Farben helfen, Ladenhüter schneller zu verkaufen oder für bestimmte Produkte mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Im gewerblichen Fahrzeugverkauf ist dies auch eine Möglichkeit, neue Fahrzeuge direkt im Autohaus mit kompletter Werbung auszuliefern und dies in der Finanzierungs- und / oder Leasingrate zu verrechnen. Die Lackschutzfolierung für Kundenund Vorführwagen reduziert außerdem oftmals die Aufbereitungskosten. Sie schützt vor Steinschlägen und anderen Beschädigungen, die während einer Probefahrt passieren können.
Die Fahrzeugbeschriftung ist eine auffallende und kostengünstige Werbeform. Die Kosten sind selten teuerer als bei der Werbung in einer Tageszeitung. Allerdings ist Werbung in Printmedien nur kurz im Umlauf. Das Flottenfahrzeug ist als rollende Visitenkarte jahrelang und täglich unterwegs. Die Folien lassen sich makellos entfernen und durch neue ersetzen. Noch dazu schützen sie den Lack des Fahrzeugs, was ein Beitrag zu einem guten Restwert ist. Das Flottenfahrzeug wird öffentlich auf seinen Wegen umso bewusster realisiert, wenn es beschriftet ist. Dann merken wir uns Marken und Bilder gleich doppelt so gut.
www.apz.de
www.herpa-print.de
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