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Die Kostenanteile einzelner Full Service- Leasing-Module an der Gesamtrate, betrachtet für sechs flottenrelevante Mittelklasse-Dieselkombis
Für die Flottenbetreiber, deren längerfristig primäres Ziel das weitgehende Outsourcing des Fuhrparkmanagements ist, mag das Full Service- Leasing nach wie vor ein erster Schritt sein, der in der Tat nicht einer gewissen Eleganz entbehrt. Für feste Monatsraten, die ein hohes Maß an Kalkulierbarkeit und Planbarkeit fördern, sehr viel lästige Kleinarbeit rund um den Fuhrpark mit einem Schlag außer Haus auf einen Dienstleister, zumeist einen Leasinggeber, übertragen zu können, das hat schon was.
Die Leasinggeber haben diese Marktchance beizeiten erkannt und insbesondere innerhalb der letzten 15 Jahre das modulare Baukastensystem der Dienstleistungen oberhalb der reinen Finanzleasing-Rate unter Einsatz modernster Software mit Fuhrparkverwaltungs-Elementen stetig weiter ausgebaut. Allerdings geht vielerorts die Liebe zum kompletten Outsourcing (und damit auch zu Fuhrparkverwaltungs- Modulen) noch nicht so weit. Sehr häufig ist eben doch noch ein Mindestmaß an Mitgestaltung und Kontrolle inhouse gefragt. Das Kernprogramm des Full Service-Leasings mit Technik-Service, Reifenmanagement, Tankmanagement sowie der Abwicklung von Kfz-Steuer und GEZ-gebühren hingegen ist längst ein Renner auf dem Markt. Was ist heute Standard im Kernprogramm des Full Service-Leasings
Technik-Service (Wartung/Instandhaltung)
Der Technik-Service zur Ausschöpfung von Einspar-Potenzialen und Minimierung von Kosten-Risiken beinhaltet Wartungs-, Inspektionsund Reparaturarbeiten mit notwendigen Verbrauchsmaterialien, Abschleppkosten sowie die Kosten für die TÜV-Hauptuntersuchung und die Abgasuntersuchung. Auch Motorund Getriebeschäden werden übernommen, sofern sie nicht auf grobe Fahrlässigkeit oder nicht eingehaltene Service-Intervalle zurückzuführen sind. Die Abwicklung erfolgt bargeldlos, der Dienstwagennutzer legt in der Werkstatt eine Service-Card des Leasinggebers vor, die Rechnungen gehen an den Leasinggeber. Darüber hinaus beinhaltet das Modul die Rechnungsprüfung und ggf. Beanstandung durch den Leasinggeber, der außerdem Garantieansprüche und Kulanzen durchfechtet. Viele Leasinggeber verpflichten die Werkstätten dazu, ab einer gewissen, zu erwartenden Rechnungshöhe vor Ausführung der Reparatur Rücksprache mit dem Leasinggeber zu halten.
Reifenmanagement

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Ausgabe 2/2007

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Über die Service-Card wickelt der Leasinggeber die komplette Organisation der Reifenwechsel und Einlagerung der Reifen mit großen Kooperationspartnern (mehrere hundert oder tausend Stationen bundesweit) aus dem Reifenfachhandel ab, mit denen er überdies Sonderkonditionen vereinbart hat. Schon diese Einkaufsvorteile kann kaum ein Flottenbetreiber allein realisieren. Die Management-Dienstleistung geht bis hin zur Vermittlung des Reifenpartners in der Nähe an den Dienstwagennutzer.
Tankmanagement (Tankarten)
Die meisten Leasinggeber bieten den Kunden zwei oder drei Tankkarten für die bargeldlose Abwicklung an, um die flächendeckende Versorgung in Deutschland sicherzustellen. Der Leasingnehmer erhält eine monatlich nachschüssige Berechnung aller Transaktionen in einer Sammelrechnung. Zusätzlich liefert der Dienstleister umfangreiche statistische Auswertungen über Kostenentwicklungen, Kilometerstände und Kraftstoffverbräuche (aufgelistet nach Fahrern, Kennzeichen oder Kostenstellen) für die Analysen.
Kfz-Steuer/GEZ-Gebühr
Zum kompletten Kernprogramm gehören auch die Abwicklung von Steuern und GEZ-Gebühren, der Leasinggeber übernimmt alle Formalitäten und führt die Beträge pünktlich an die Behörden ab. Die Abrechnung mit dem Leasingnehmer erfolgt am Ende der Vertragslaufzeit auf Istkosten-Basis.
Nun mag es hier und da noch eine zusätzliche Entscheidungshilfe sein, sich näher mit den Kostenanteilen dieser einzelnen Dienstleistungs- Module an der Full Service-Gesamtrate zu befassen. Wieviel ist in etwa mehr zu investieren, um weitere interessante Module abzuschließen? Flottenmanagement hat die Leasinggeber gebeten, einmal für sechs sehr flottenrelevante Mittelklasse-Dieselkombis die prozentualen Kostenanteile zu beziffern. Fünf Leasinggesellschaften (siehe A, B, C, D, E) waren bereit dazu, die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
In der Full Service-Leasing-Gesamtrate entfallen allein, bei Abschluss aller eingangs zitierten Dienstleistungs-Module und je nach jährlicher Laufleistung, in etwa zwischen Dreiviertel bis Vierfünftel auf die reine Finanz- Leasingrate. Daneben nimmt der Kostenanteil für den Technik-Service (Wartung, Instandhaltung) den größten Prozentsatz ein. Dieser bewegt sich nach den Kalkulationen der fünf Leasinggesellschaften, je nach Fahrzeug und Laufleistung, im Durchschnitt immerhin noch zwischen knapp 9,5 Prozentpunkten und knapp 15 Prozentpunkten. Das macht die genaue Betrachtung der einzelnen Ergebnisse interessant. Beim Vergleich der sechs Mittelklasse-Dieselkombis fällt auf, dass hier momentan die Kostenanteile für den BMW 320d DPF touring am niedrigsten liegen, er liegt knapp vor dem gerade noch aktuellen Auslaufmodell Ford Mondeo 2.2 Turnier TDCi Trend und dem Opel Vectra 1.9 CDTI Caravan. Das bedeutet auch, wer sich grundsätzlich für das Leasing eines Dreier- BMW-Kombis entschieden hat, legt beim Technik-Modul, prozentual gesehen, am wenigsten drauf. Für den Audi A4 Avant 2.0 TDI DPF wiederum können die geringsten Spannen in den Einzelergebnissen notiert werden. Bei einer jährlichen Laufleistung von 30.000 Kilometern liegt die Spanne bei knapp drei Prozentpunkten, bei 50.000 Kilometern bei 3,5 Prozentpunkten. Beim Opel und beim VW liegen die Spannen teils jenseits von fünf Prozentpunkten.
Das Thema Reifenersatz schlägt in punkto Kostenanteile an der Gesamrate im Schnitt mit 5,7 bis 7,9 Prozentpunkten zu Buche. Schon darin wird deutlich, dass hier die wesentlich höhere Laufleistung von 50.000 Kilometern jährlich trotz höheren Reifenverbrauchs den gesamten Service über dieses Modul nur marginal verteuert, pro Fahrzeug betrachtet durchschnittlich zwischen 0,11 und 0,38 Prozentpunkten.
Ähnlich hoch oder niedrig zu veranschlagen, je nach Blickwinkel, ist die Abwicklung der Kfz-Steuer durch die Leasinggesellschaft, hier bewegen sich die entsprechenden Kostenanteile an den Gesamtraten zwischen 3,78 und 5,28 Prozentpunkten. Absolut vernachlässigbar ist die Betrachtung der Gebühren für Tankkarten und GEZ, die sich durchschnittlich in allen Fällen unter einem Prozentpunkt bewegen. Selbst die Flottenbetreiber, die zunächst nur reines Finanzleasing ins Auge gefasst hatten, werden hier sicher keine Kostengründe vorschieben können, wenn sie dennoch von diesen Modulen Abstand nehmen. Eine interessante Auswertung am Rande mag auch noch einmal der Vergleich aller sechs Fahrzeuge im Hinblick auf die Kostenanteile aller Full Service-Module sein. In dieser speziellen Wertung liegt momentan sowohl bei 30.000 Kilometern jährlicher Laufleistung, als auch bei 50.000 Kilometern der Mercedes C 200 TCDI Classic mit Mittelwerten von 21,62 bzw. 24,62 Prozentpunkten vorn vor dem Opel Vectra Caravan (22,22 bzw. 25,67 Prozentpunkte) und dem Dreier BMW touring (23,13 bzw. 26,07 Prozentpunkte).

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