Erster
Ein Jahr nach Planungsbeginn verrichtet nun der erste Erdgas-betriebene Volkswagen Touran im Fuhrpark von Computacenter seine Dienste.

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Am 27. Oktober war es endlich soweit: mit dem
VW Touran EcoFuel stand das erste Erdgasfahrzeug
für den Fuhrpark des IT-Dienstleisters Computacenter
bereit. Und da bei diesen Fahrzeugen
ja nicht nur der Umweltgedanke, sondern auch
das Sparen im Vordergrund steht, lag es nahe,
durch die Abholung in Wolfsburg auch Überführungskosten
einzusparen.
Neben der Gewöhnung und dem Einfahren des
Neuwagens konnte sich Ralf Oehrle sodann mit
den Besonderheiten des Erdgas-Tankens vertraut
machen. Nach einer ausführlichen Erklärung
durch die VW-Mitarbeiter ging es los auf die rund
430 Kilometer lange Strecke Richtung südliches
NRW. Erste Station wurde bald eine Tankstelle,
um die Erdgas-Tanks zu füllen. „Obwohl ich nie
zuvor ein Erdgasfahrzeug betankt hatte, hat es
auf Anhieb funktioniert. Die Erklärungen an der
Säule sind anschaulich dargestellt“, erinnert sich
Ralf Oehrle ganz entspannt, „außerdem schienen
die Mitarbeiter der Tankstelle in Braunschweig in
Geduld geübt, dort kommen so einige Selbstabholer
aus Wolfsburg mit ihren neuen Erdgasfahrzeugen
vorbei.“
Mittlerweile hat er in fast drei Wochen mit dem
Touran 2.000 Kilometer zurückgelegt. Die meisten
Strecken führten ihn von zu Hause zur Arbeitsstelle
nach Kerpen und wieder zurück, etwa
100 Kilometer pro Tag. Praktischerweise befindet
sich eine Erdgastankstelle in der Nähe des Computacenter-
Standortes, eine weitere an der Route
in Rheinbach, so dass der Weg zur Tankstelle
keinen zusätzlichen zeitlichen Aufwand darstellt.
„Mit dem Wagen bin ich kürzlich in unserer Geschäftsstelle
in Ludwigshafen gewesen, da musste
ich in Gensingen von der Autobahn, um zu tanken.
Ein weiteres Mal in Ludwigshafen hat genügt,
denn mit dem energiereicheren H-Gas, das dort erhältlich
ist, bin ich bis nach Hause ausgekommen.“
Ausgerüstet mit dem Verzeichnis aller aktuellen und
sich in Planung befindlichen Erdgastankstellen in
Kombination mit dem Navigationsgerät ließen sich
die Stationen bisher gut finden.
Noch liegt der Verbrauch laut Oehrles Berechnungen
bei 8 bis 9 kg, die Reichweiten begrenzen sich im
reinen Erdgasbetrieb auf maximal 250 km. Allerdings
fährt er 140 km/h auf der Autobahn, wenn möglich,
gibt er zu. Nach Rücksprache mit Fuhrparkleiter Burkhardt
Langen und Volkswagen erfuhr er, dass das
Fahrzeug nach etwa 5.000 km „eingefahren“ ist, das
heißt, der Verbrauch pendelt sich nach unten ein,
auch die derzeitige Anzugschwäche soll sich legen.
Dann erst will er hochrechnen, wie viel er mit dem
alternativen Kraftstoff bei seiner Jahresfahrleistung
von 30.000 km einsparen kann. Die Vergleichszahlen,
an denen der Touran EcoFuel sich messen lassen
muss, stammen von einem Dieselfahrzeug.
Seine Kraftstoffkosten kann der Computacenter-Mitarbeiter
an der Tankstelle in Kerpen bequem mit der
Routex-Tankkarte begleichen, eine Shell-Karte soll bald das Angebot erweitern. Die Tankstelle in
Rheinbach jedoch gehört keinem Tankkartennetz
an, so dass hier über Kreditkarte oder
Bargeld abgerechnet wird. Wie das Abrechnungssystem
im Hause Computacenter aussehen
wird, damit muss sich Ralf Oehrle noch
beschäftigen, schließlich fällt dieses Thema
in sein Finanz-Ressort. Und er weiß, dass sein
Fahrzeug nicht das einzige mit Erdgas bleiben
wird, fünf weitere Touran sind bestellt,
die dann vor allem von den Service-Technikern
im Außendienst genutzt werden. Zusätzlich
zu den Gasversorgern schießt der IEK nun
bereits ab Bestellung pro Fahrzeug einmalig
300 Euro hinzu.

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Ausgabe 6/2006

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Oehrle nutzt den Touran im Gehaltsumwandlungsmodell
und profitiert voll von beiden
Zuschüssen der Gasversorger. Fest vorgenommen
hat er sich, ausschließlich auf Gas zu fahren,
denn nur so zahlt sich der günstige Kraftstoff
aus. „Das Gute daran ist, dass meine Fahrstrecken
kaum variieren. Bei den Service-
Technikern muss man etwas großzügiger sein,
denn bei ihnen geht es vor allem um die Mobilität.
Und wenn im angesteuerten Gebiet
partout keine Erdgas-Tankstelle zu finden ist,
werden sie mit Super Plus fahren müssen.“
Insgesamt lief die Umstellung auf den Ottomotorisierten
Van problemlos. „Natürlich arbeitet
der Wagen in einem anderen Drehzahlbereich,
aber das ist nur eine Gewöhnungssache.
Einmal konnte ich erleben, dass, als das
Gas aufgebraucht war, der Kraftstoff während
der Fahrt automatisch auf Benzin umgeschaltet
wurde, aber auch davon merkte man physisch
nichts. Lediglich die Anzeigen machen
darauf aufmerksam“, erzählt er.
Schlussendlich ist auch Familie Oehrle begeistert
von dem neuen Fahrzeug. Für den bald
erwarteten Nachwuchs ist der Siebensitzer mit
den versenkbaren Einzelsitzen in der letzten
Reihe prädestiniert. Die zwei Söhne finden
den Touran toll, weil sie auf den hinteren Plätzen
ihre Spielsachen in „geheimen Fächern“
in Boden und Seitenwand verstecken können
oder in getrennten Reihen sitzen können. Und
vom Spareffekt werden sie mittelbar auch profitieren.

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