Kostenfalle Mobilfunk
Moderne Kommunikation ist toll: Schnell und problemlos ist jedermann überall erreichbar, Daten fliegen hin und her oder werden via Kabel übertragen und was das alles kostet, merkt man dann hinterher. Denn in derselben Geschwindigkeit, in der die Netze ausgebaut und neue Dienstleistungen hinzukommen, ändern sich auch die Tarifstrukturen.

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Oft bleiben Grundsatzentscheidungen für mobile Kommunikation – sei es die Netzauswahl selbst, die Handys oder die Entscheidungen über die Art der Freisprecheinrichtung – in der Hand des Fuhrparkleiters. Nur leider ist dies nicht seine Kernkompetenz; schließlich sollte sich der Job ja eigentlich um Autos drehen. Daher bleibt eine einmal getroffene Entscheidung für ein Netz, einen Tarif, eine Rahmenvereinbarung oft über Jahre unangetastet. Und genau das ist falsch.
Regelmäßige Überprüfung
Kaum ein Fuhrparkleiter käme auf die Idee, die Fahrzeugversicherung, die Leasingtarife oder den Flottenrabatt nicht mindestens einmal jährlich auf den Prüfstand zu stellen. Warum also nicht auch die mobile Kommunikation? Denn hier dauert „eine Generation“ gerade mal ein halbes Jahr! Und temporäre Preiskriege, Sondertarife und die schiere Zahl der Netzanbieter plus Provider sorgen für eine hohe Undurchschaubarkeit der Tarife. Unsere Tabelle soll Ihnen einen ersten Überblick geben; je nach Gesprächsvolumen sind die Firmenverträge natürlich separat verhandelbar.
Was ist wichtig
Das ist die erste, zentrale Frage. Regional kann es noch immer zu unterschiedlicher Netzabdeckung kommen. T-Mobile bietet traditionell eine hohe Netzabdeckung auch im ländlichen Bereich, E-Plus ist in den Städten extrem stark. Wichtig ist auch, ob es firmenpolitisch gewünscht und machbar ist, alle Mitarbeiter auf einen einzigen Mobilfunkanbieter einzuschwören. Denn für das Unternehmen macht das durchaus Sinn: Die günstigsten Handy- zu-Handy-Telefonate gibt es nun einmal im selben Netz. Allerdings: Sind Privatgespräche erlaubt oder geduldet, kann ein exotischer Tarif, firmenintern ganz toll, schnell zu hohen Privattelefonie- Kosten führen, wenn außerhalb der Firma alle in anderen Netzen unterwegs sind.

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Ausgabe 6/2006

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Flatrate vereinfacht Abrechnung
Eine gute Alternative zum normalen Tarif ist die Handy-Flatrate: Hier sind in der Regel für einen festen monatlichen Betrag alle Telefonate im eigenen Netz sowie zum Festnetz abgegolten. Das ist nicht nur prima für die unternehmensinterne Kommunikation, sondern ist auch ein handfester Vorteil für den Mitarbeiter: Denn dieser darf nun – es kostet ja nichts – auf jeden Fall beliebig viele Privatgespräche im eigenen Netz und zu Festnetzanschlüssen führen. Auch am Wochenende und an Feiertagen. E-Plus bietet hier beispielsweise unter dem Markennamen „Base“ eine Flatrate für 25 Euro an.
Mobiles Internet erwünscht
Im Zeitalter von Heimbüros, Außendienst und flexiblem Mitarbeitereinsatz stellt sich die Frage, ob mobiles Internet für – zumindest ausgewählte – Mitarbeiter notwendig oder erwünscht ist. Allerdings ist gerade dies eine Kostenfalle, denn bei volumenabhängigen Tarifen kommen sehr leicht höhere Beträge zusammen. Dabei weiß das Unternehmen nicht immer, ob der Mitarbeiter nur dienstlich im Web unterwegs gewesen ist. Auch hier bietet sich eine Flatrate an, die allerdings – ebenso wie die Telefonflatrate – nur für Verbindungen innerhalb Deutschlands gilt.
Starke Preisunterschiede
Unsere Tabelle zeigt, wie unterschiedlich die Tarifstrukturen im deutschen Mobilfunkmarkt sind. So kann ein Telefonat vom Handy in das deutsche Festnetz 1 Cent kosten (Clever One, E-Plus) oder auch 41mal so viel, nämlich 41 Cent pro Minute (Business Active, T-Mobile). Bei Telefonaten in das eigene Handy-Netz reicht die Preisspanne von 1 Cent bis 29 Cent, Handygespräche in fremde Netze kosten je nach Tarif von 18 Cent bis 68 Cent. Nachrechnen/Nachverhandeln lohnt sich hier also.
Die richtige Freisprecheinrichtung
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, werden Sie nun denken. Richtig: Freisprecheinrichtungen sind ohnehin Vorschrift; Handys dürfen während der Fahrt schon lange nicht mehr ans Ohr gehalten und eigentlich sogar nicht einmal in die Hand genommen werden, um nach der Uhrzeit zu schauen.
Allerdings gibt es auch bei Freisprecheinrichtungen grundsätzliche Fragen zu klären: Sollen die festinstallierten Systeme der PKW-Hersteller genutzt werden, Nachrüstsysteme mit Handyschale oder gar nur Ohrstecker mit Bluetooth-Anschluss? Alle diese Systeme bieten ihre individuellen Vor- und Nachteile. Allerdings ist gerade für Vieltelefonierer ein fest installiertes System mit Ladeschale zu empfehlen – damit dem Handy nicht unterwegs der Saft ausgeht. Außerdem bieten die fest installierten Systeme meist auch einen Anschluss für die Außenantenne – das bedeutet weniger Strahlung im Innenraum sowie bessere Sende- und Empfangsqualität für das Gespräch. Die Systeme der Hersteller bieten volle Integration in die Bordelektronik, oft inklusive Steuerung über das Lenkrad oder gesprochene Befehle. Dafür ist der Fahrer meist auf ein spezielles Handy-Modell festgelegt. Nachrüstlösungen mit flexiblen Wechselschalen für verschiedene Handy- Typen eignen sich besonders für Poolfahrzeuge: Denn während der Fahrer fast alle Vorteile des Festeinbaus genießen kann, ist er in der Wahl seines Handys frei. Und wer hat heute noch drei lange Jahre das gleiche Handy? Reine Bluetooth-Lösungen mit Earsets sind eher eine Notlösung.

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