Antriebsstärken

Was neben der Optik bei der Wahl des SUVs entscheidend ist und welche Trends sich abzeichnen, weiß der Offroad-Experte David Robus, den wir auf der Jubiläums-Veranstaltung von AUTOonline getroffen haben.

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Unter dem Motto "Offroad" stand die diesjährige Kunden-Veranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum von AUTOonline. Wie wichtig dieses Segment auch für die Vermarkter geworden ist, verdeutlichte Vertriebsleiter Ferdinand Moers in einem Zahlen-Vergleich: "Aktuell werden durchschnittlich rund 60 Prozent mehr SUVs im Monat über unsere Plattform vermarktet als im Vorjahr, das Interesse dafür ist ungebrochen, das zeigen die Restwerte "total" verunfallter Fahrzeuge. Lagen diese im letzten Jahr bei 46 Prozent des Wiederbeschaffungswertes, lassen sich derzeit sogar im Durchschnitt 52 Prozent erzielen." Damit leitete er zum eigentlichen Thema des Tages über und gab es in die Hände des SUV-Experten David Robus, langjähriger Testfahrer unter anderem bei Land Rover, Camel-Trophy-Organisator und beteiligt an der Entwicklung einiger Geländefahrzeuge.

Am Anfang stand der General Purpose von Willys, ein Allzweckfahrzeug, das sich seit 1940 so großer Beliebtheit erfreute, dass es typisch amerikanisch bald abgekürzt wurde zu GP. Englisch ausgesprochen kommt das Wort heraus, das für Geländefahrzeuge steht wie Tempo für Taschentücher: Jeep. Mehr als 60 Jahre danach gibt es nur noch wenige wahre Geländefahrzeuge, heute heißt das trendige Allradfahrzeug im Geländeanzug SUV ? Sports Utility Vehicle, das Straßenfahrzeug mit Offroad-Qualitäten.

Laut KBA existieren aktuell in Deutschland allein über 50 verschiedene Modelle und bilden damit das umfangreichste Segment. Bis Ende April erfolgten hierzulande fast 70.000 Zulassungen und somit ein Plus von 12,3 Prozent (Gesamtmarkt 1,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies sind untrügliche Zeichen dafür, dass der Privatkunde ein Auge auf diese Fahrzeugart geworfen hat, welcher ebenfalls repräsentativ für den User Chooser steht. In den letzten vier Jahren hat das SUV-Segment laut Dataforce auch im Flottenmarkt stark zugenommen, nämlich um 81 Prozent.

"Amerika macht das vor, was auch in Deutschland bald der Fall sein wird: mehr und mehr Frauen werden SUV fahren. Auch aus Sicherheitsaspekten, aber eher, weil sie gut aussehen wollen", weiß David Robus lächelnd zu berichten, ihm als Trainer soll?s nur recht sein. "Heute fährt sich ein SUV auf der Straße mit dem Komfort eines normalen Pkws und bietet zusätzlich einen Mehrwert an Sicherheit. Leider nutzen viele SUV-Fahrer gar nicht alle Möglichkeiten des Fahrzeuges." Er rät: "Vor dem Kauf sollte der Kunde nicht nur den Bauch entscheiden lassen, sondern in Beratungsgesprächen und Testfahrten herausfinden, welcher Funktionsumfang und welche Antriebsart seinen Bedürfnissen ent- spricht, denn Allrad ist nicht gleich Allrad (s. Kasten)."

Verbesserte Fahrstabilität und Traktion sind zwei der Vorteile, ein Irrglaube jedoch, dass bei Schnee auf Winterreifen oder Schneeketten verzichtet werden kann, denn vom richtigen Reifen beziehungsweise Profil hängt ein Großteil der Traktion ab. Bedacht werden sollten zudem die Mehrkosten gegenüber einem Pkw in Bezug auf Reifen, Spritverbrauch, sowie die Längennachteile beim Parken.

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Welche Möglichkeiten in den Offroadern stecken, kann David Robus nahezu überall demonstrieren. Mit seinem mobilen Parcours, einer Aluminiumkonstruktion mit einer Präsentationsbrücke, Verschränkungen und einer Wippe, ermöglicht er einen Einblick in die Raffinessen und nicht zuletzt einen Anblick der Technik unterhalb des Fahrzeugs. So kann er flexibel die Veranstaltung beim Kunden ohne ein natürliches Offroad-Gelände stattfinden lassen (weitere Informationen unter www.robus.de)

Die Kniffe der Fahrzeugbeherrschung im Gelände sollte der Kunde in einem Kurs erlernen, empfiehlt der Experte. Zwar erscheint die Anwendung unter Aufsicht der Instruktoren kinderleicht, doch "einfach nur Knöpfe drücken" reicht nicht. Auch bei einer relativen Automatisierung der Geländefunktionen wie Über- und Untersetzung und weiterer Fahrhilfen gehört ein gewisses technisches Verständnis zum sinnvollen und sicheren Gebrauch. Die wichtigste Faustregel der Offroader lautet zudem "so langsam wie möglich, so schnell wie nötig."

Unter Beachtung der Anweisungen der Instruktoren fuhren die AUTOonline-Kunden steile Passagen im 45 Grad-Winkel herauf und wieder hinunter, Schrägfahrten bis 27 Grad, auf verschieden sandigen Untergründen und im Slalomkurs auf Asphalt, grundsätzlich ohne Probleme und fast unbeeindruckt. Die Technik macht?s möglich, die Grenzen liegen beim Fahrer.

Unterschiedliche Allradsysteme

Bei Lamellenkupplungsgesteuerten Allradantrieben (1-4) wird eine Achse permanent angetrieben, die andere Achse nur unter bestimmten Voraussetzungen über die Kupplung mit Antriebsleistung versorgt. Der Vorteil kupplungsgesteuerter Allradantriebe liegt vor allem in den niedrigeren Systemkosten. Permanente Allradantriebe (5-6) besitzen ein Differenzial, welches die Antriebsleistung permanent auf beide Achsen aufteilt und in der Regel sperrbar ist.

* manuell zuschaltbarer Antrieb (1): kein Drehzahlausgleich zwischen den Achsen, Verspannungen im Antriebsstrang möglich (Mitsubishi L200)

* automatische Systeme:
- Visco-Kupplung (2): Traktionsverbesserung durch ABS-Eingriff (z.B. Land Rover Freelander)
- passive Lamellenkupplung (3): mit Stellmotor, Sensor misst Drehzahlen (z.B. BMW xDrive, Toyota RAV4, Nissan X-Trail)
- aktive Lamellenkupplung (4): schnelle Allradbereitstellung, da ständig 10 % Lamellendruck (z.B. Volvo XC90, VW 4MOTION mit Haldex)
- Torsendifferenzial (5): permanenter Allradantrieb, reagiert drehmomentabhängig, aufwändiges System (Audi quattro, Porsche Cayenne, VW Phaeton)
- Zentraldifferenzial (6): permanenter Allradantrieb (VW Touareg)

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