Es lebe das Auto

Heckmotor, Benzineinspritzung, Knautschzone, Brennstoffzelle: Es gibt kaum ein Feld in der Fortentwicklung des Automobils, auf dem die Mercedes-Ingenieure nicht den Anstoß gaben

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Mercedes steht auch für die Erfindung des Automobils, vor nunmehr 120 Jahren. Ende des 19. Jahrhunderts erfanden Gottlieb Daimler, ein gelernter Büchsenmacher, und Karl Benz, Sohn eines Lokführers, unabhängig voneinander den motorisierten Individualverkehr. Nach einem Besuch der Polytechnischen Schule in Stuttgart und praktischen Maschinenbau-Erfahrungen in diversen leitenden Positionen machte sich Daimler 1882 in Bad Cannstatt selbständig. Mit Wilhelm Maybach, den er seit 1865 kannte, meldete er nach intensiven Versuchen 1883 einen ungekühlten, wärmeisolierten Motor mit ungesteuerter Glührohrzündung und bis dahin konkurrenzlosem Drehzahllimit von 600/min. (und 1,5 PS) zum Patent an. Im August 1886 wurde er in die Kutsche „American“ der Firma W. Wimpff & Sohn montiert.

Auch Benz studierte an einer Polytechnischen Hochschule, in Karlsruhe. Zunächst Konstrukteur in einer Waagenfabrik, war er anschließend in einer Maschinenfabrik und letztlich in einer Eisenbahnkonstruktionsfirma beschäftigt, ehe er 1871 in Mannheim die „Eisengießerei und mechanische Werkstätte“ gründete. Nachdem seine Teilhaber versucht hatten, Einfluss auf seine Konstruktionen zu nehmen, gewann er 1883 die Unterstützung der Geschäftsleute Max Rose und Friedrich Wilhelm Esslinger zur Gründung der „Benz & Co. Rheinische Gasmotoren-Fabrik“. Nun auch finanziell gesichert, entwickelte er im Gegensatz zu Daimler ein ganzheitliches Fahrzeug mit Viertakt- Benziner, ebenfalls 1886 präsentiert als „Benz-Patent- Motorwagen“. Die ersten Autos waren geboren.

Benz führte die Achsschenkellenkung und den sogenannten Contra-Motor (Urvater heutiger Boxermotoren) ein. Ende des 19. Jahrhunderts galt die „Benz & Cie.“ bereits als Automobilhersteller Nummer eins. Bei der „Daimler-Motoren-Gesellschaft“ (DMG) hatte Wegfährte Maybach als Chefkonstrukteur die Dinge wesentlich nach vorn gebracht. Sein Stahlradwagen mit V-Motor gab 1889 auf dem Pariser Salon den Anstoß zur Entstehung der französischen Autoindustrie. Er entwickelte den Spritzdüsenvergaser, den Röhrenkühler mit Ventilator und den Bienenwabenkühler, alle Patente liefen nun auf seinen Namen. 1897 war der Frontmotor-„Phönix“ weltweit erster Vierzylinder. Ein Meisterwerk wurde 1900 der erste „Mercedes“, ein 35 PS starker Rennwagen, benannt nach der Tochter des ehemaligen Leipziger Konsular-Agenten Emil Jellinek mit exzellenten Beziehungen zur internationalen Finanzwelt und Aristokratie. Der trat in Nizza als erster Mercedes-Großhändler in Aktion und forderte von der DMG immer wieder leistungsstärkere Fahrzeuge für sportliche Wettbewerbe, weil sich Rennerfolge sehr gut vermarkten ließen. Einer letzten Anregung des 1900 verstorbenen Gottlieb Daimlers folgend, tragen die Fahrzeuge seit 1910 den Dreizackstern.

In der Tat trugen zu Beginn des 20. Jahrhunderts insbesondere Motorsporterfolge zum Weltruf beider Unternehmen bei. So belegten beispielsweise beim Grand Prix von Frankreich 1908 Daimler- und Benz-Rennwagen gleich die ersten fünf Plätze. Inflationen und Absatzschwierigkeiten nach dem Ersten Weltkrieg führten schließlich 1926 zur Verschmelzung „Daimler-Benz AG“ in Stuttgart. Allein die beiderseitige Nutzfahrzeug-Fertigung hatte das jeweilige Überleben gesichert (Benz führte 1895 den Omnibus, Daimler 1896 den Lkw ein). Die Berliner Automobilausstellung zeigte als erstes Gemeinschaftsprojekt die Zweiliter-Mercedes-Limousine 8/38 PS.

Seither ist Daimler-Benz ein Zugpferd im innovativen Fahrzeugbau. So setzte der kompakte Typ 170 von 1931 dank „Schwingachsen“ mit Einzelradaufhängung einen Meilenstein im Fahrwerksbau. Der 32 PS-Sechszylinder lief eine Spitze von 90 km/h bei einem Durchschnittsverbrauch von 11 Litern Benzin. Schnellgang, Zentralschmierung, thermostatgeregelte Kühlung und Zünd- Lenkschloss als Diebstahlsicherung gehörten schon zur Serienaustattung. Wirtschaftlich weniger erfolgreich liefen ab 1934 die revolutionären Heckmotorwagen 130, 150 und 170 H mit erstmals verwendetem Zentralrohrrahmen. 1936 erschien mit dem 260 D der erste serienmäßige Diesel-Personenwagen der Welt. Der 2,6 Liter-Vierzylinder mit Mercedes-Benz Vorkammersystem und Bosch- Einspritzpumpe leistete 45 PS bei 3.200/min und eroberte mit einem Durchschnittsverbrauch von kaum mehr als neun Litern den Taximarkt. Der erste serienmäßige Motor mit Benzineinspritzung für mehr Motorleistung bei geringerem Verbrauch, ab 1937 zunächst noch in Flugzeugen eingesetzt, war eine Entwicklung des Daimler-Benz-Ingenieurs Hans Scherenberg. Sein legendärer Flügeltürer- 300 SL brachte ihn 1954 in Sechszylinder-Viertakt- Ausführung (215 PS, 260 km/h Spitze) auf die Straßen.

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1951 meldete der Autohersteller auch das Patent „Kraftfahrzeuge, insbesondere zur Beförderung von Personen“ für die Erfindung der Knautschzone an. Béla Barényi hatte als erster erkannt, dass die kinetische Energie bei einem Aufprall durch Verformung abgebaut werden muss. Die im August 1959 vorgestellten „Heckflossen-Modelle“ Mercedes demonstrierten die Weltpremieren integrierte Knautschzone und hochfeste Fahrgastzelle. Auffällig war auch der „entrümpelte“ Innenraum ohne harte und scharfe Betätigungselemente. Die Türgriffe waren versenkt, Armaturenanlage, Fensterleisten, -kurbeln, Armlehnen und Sonnenblenden stoßnachgiebig gepolstert und das Lenkrad mit großflächiger Prallplatte ausgestattet. 1969 starteten Daimler-Benz-Ingenieure mit Unterstützung der Polizei und des Landes Baden- Württemberg eine seither intensiv betriebene Unfallforschung. Seit 1973 ist das Unternehmen, beginnend mit dem KAT für Exportmodelle in Kalifornien, mit führend bei der Entwicklung von Technologien zur Senkung der Umweltbelastungen durch das Automobil. So wurde 1994 mit dem NECAR 1 das weltweit erste Brennstoffzellen-Fahrzeug präsentiert, hier dauern die Versuche an. Ebenfalls seit Mitte der neunziger Jahre widmet sich das Unternehmen dem Erdgasantrieb, seit 2004 steht der Mercedes Sprinter mit der Kombination Diesel-Hybrid-Antrieb vor der Serienreife.

Seit dem Fusionsvertrag mit der Chrysler Corporation im Mai 1998 ist die „DaimlerChrysler AG“ Global Player. Die Eigenständigkeit der Marke Mercedes-Benz bleibt unangetastet.

 

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