Deutschlandticket
Kann das Deutschlandticket eine lohnenswerte Option für die Mobilität der Mitarbeiter sein? Flottenmanagement hat das Ticket einmal genauer unter die Lupe genommen.

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Das Deutschlandticket soll insbesondere Pendler im Umland größerer Städte sowie Menschen, die häufig an unterschiedlichen Orten unterwegs sind, zugutekommen. Aber zuerst einmal ein paar Fakten: Das Deutschlandticket wurde am 1. Mai 2023 zu einem Preis von 49 Euro eingeführt und wird daher oft als 49-Euro-Ticket bezeichnet. Allerdings wurde der Preis am 1. Januar dieses Jahres nach längeren Verhandlungen zwischen Bund und Ländern auf 58 Euro erhöht. Die Bezahlung erfolgt nach wie vor monatlich über ein Abonnement, das sich automatisch um einen weiteren Monat verlängert. Kündigungen sind bis zum Zehnten des Monats möglich, um das Abonnement zum Ende dieses Monats zu beenden. Das Ticket gilt ab dem ersten Kalendertag eines jeden Kalendermonats bis
3.00 Uhr des ersten Kalendertages im folgenden Monat. Es ist erhältlich bei der Deutschen Bahn sowie bei den regionalen Verkehrsunternehmen. Dort kann es online über die jeweilige Internetseite, per entsprechender App oder auch in den Servicecentern als Chipkarte oder Handy-ticket erworben werden.
Verkehrsmittel
Eine weitere wichtige Frage neben dem Preis ist natürlich, welche Verkehrsmittel benutzt werden können. Hier lässt sich sagen, dass tatsächlich alle Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland für beliebig viele Fahrten genutzt werden können. Dazu zählen die Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn, wie Interregio-Express (IRE), Regional-Express (RE), Regionalbahn (RB) und die S-Bahn (S) sowie die Straßen- und U-Bahnen der regionalen Verkehrsverbünde. Natürlich sind auch deren Busse inbegriffen. Dabei ist es unerheblich, in welchem Bundesland das Ticket erworben wurde und welches Verkehrsunternehmen oder welcher Verkehrsverbund auf dem Ticket vermerkt ist; man kann damit bundesweit fahren. Ein D-Ticket, das beispielsweise in München erworben wurde, gilt auch für Fahrten in Frankfurt oder Hamburg.
Einschränkungen
Es gibt jedoch auch Einschränkungen: Die Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn dürfen mit dem Deutschlandticket nur in der zweiten Klasse genutzt werden. Upgrade-Möglichkeiten zur ersten Klasse sind zwar möglich, diese kosten jedoch teilweise so viel wie das Deutschlandticket selbst. Das größte Manko ist jedoch, dass das Ticket nicht in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn, wie Intercity-Express (ICE), EuroCity (EC) und Intercity (IC), gültig ist. Auch das Angebot privater Anbieter wie FlixTrain oder FlixBus kann nicht genutzt werden. Darüber hinaus sind Verkehrsmittel, die überwiegend zu touristischen oder historischen Zwecken betrieben werden, ausgeschlossen. Das Ticket ist zudem personalisiert und nur in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig. Es gilt somit nur für die Person, die den Vertrag abgeschlossen hat, und kann daher nicht auf eine andere Person übertragen werden. Kinder ab sechs Jahren dürfen nicht unentgeltlich mitgenommen werden; das gleiche gilt für Hunde und Fahrräder. Es gibt zwar auch hier Möglichkeiten, diese Optionen zum D-Ticket hinzuzufügen, aber wie beim oben genannten Upgrade zur ersten Klasse fallen entsprechend zusätzliche Kosten an. Zudem gilt die Mitnahme dann nur für das jeweilige Verbundgebiet, in dem das zusätzliche Ticket erworben wurde.

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Das Deutschlandticket als Jobticket
Das D-Ticket stellt für viele Pendler, die bereits den öffentlichen Nahverkehr nutzen, die bevorzugte Option dar, da reguläre Monatskarten im Vergleich wesentlich teurer sind, insbesondere wenn der Arbeitsplatz nicht am Wohnort liegt oder der Arbeitgeber sich nicht an den Kosten beteiligt. Um ihren Beschäftigten das Deutschlandticket nun als Jobticket anbieten zu können, müssen Arbeitgeber zunächst einen Vertrag mit einem
der Verkehrsunternehmen abschließen. Dieser Vertrag sieht einen Mindestzuschuss des Arbeitgebers in Höhe von 25 Prozent des Ausgabepreises pro Monat und Ticket vor, was aktuell 14,50 Euro entspricht. Der Bund gewährt zusätzlich noch maximal fünf Prozent, sodass das Deutschlandticket als Jobticket den Arbeitnehmer letztendlich 40,60 Euro kostet. Diese Art des Jobtickets basiert dabei auf dem regulären D-Ticket, das heißt, es gelten die oben genannten Konditionen und Einschränkungen. Dennoch bringt das Angebot des Deutschlandtickets als Jobticket auch für Unternehmen einige Vorteile: Gegenüber Monatskarten entfallen die teilweise starren Konditionen. So muss weder eine bestimmte Mindestmenge an Tickets abgenommen werden, was teilweise zu ungenutzten Fahrkarten und unnötigen Fixkosten führt, noch müssen Unternehmen, die an verschiedenen Standorten ansässig sind, Rahmenverträge mit mehreren Verkehrsunternehmen abschließen. Weiterhin entfällt die lange Laufzeit von zwölf Monaten, was aber auch zu Problemen mit dem Deutschlandticket führen kann: Die Abrechnung findet jetzt nicht mehr jährlich und einheitlich statt, sondern muss für jeden Ticketnutzer einzeln und teilweise pro Monat vorgenommen werden. Das führt schnell zu vermehrtem Aufwand.
Deutschlandticket oder BahnCard 100
Wenn man das Deutschlandticket mit der BahnCard 100 vergleicht, ist zunächst der Preis von Bedeutung: Die BahnCard 100 für die erste Klasse kostet 7.999 Euro pro Jahr, während die BahnCard 100 für die zweite Klasse mit 4.899 Euro zu Buche schlägt. In beiden Fällen ist das Deutschlandticket integriert. Das bedeutet, dass der gesamte öffentliche Personennahverkehr im Bundesgebiet sowie der Fernverkehr der Deutschen Bahn genutzt werden kann. Ob sich dieses Angebot nun lohnt oder ob es günstiger ist, ein Deutschlandticket zu erwerben und die Fernverkehrsverbindungen separat zu buchen, muss für jeden Einzelfall entschieden werden. Dies gilt insbesondere, wenn man auch die Vergünstigungen der BahnCard 25 oder 50 berücksichtigt.
Vorteile des Deutschlandtickets
• Kostengünstig: Mit 58 Euro pro Monat ist es eine preiswerte Option für Pendler und Vielreisende im Nahverkehr.
• Bundesweite Nutzung: Gültig für alle öffentlichen Nahverkehrsmittel in Deutschland, unabhängig vom Kaufort.
• Jobticket-Option: Arbeitgeberzuschuss reduziert die Kosten auf 40,60 Euro pro Monat, zusätzliche Vorteile für Unternehmen (keine Mindestabnahme, keine langen Vertragslaufzeiten).
• Flexibilität: Monatlich kündbar bis zum 10. des Monats, keine langfristige Bindung.
• Vielfältige Verkehrsmittel: Nutzung von Nahverkehrszügen (IRE, RE, RB, SBahn), Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen.
• Einfacher Erwerb: Online, per App oder in Servicecentern erhältlich.
• Umweltfreundlich: Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und Reduzierung des Individualverkehrs.
Nachteile des Deutschlandtickets
• Einschränkungen bei der Klasse: Nur gültig in der 2. Klasse, Upgrade zur 1. Klasse kostet zusätzlich.
• Kein Fernverkehr: Nicht gültig für ICE, IC, EC oder private Anbieter wie FlixTrain und FlixBus.
• Verwaltungsaufwand beim Jobticket: Monatliche Abrechnung für jeden Nutzer kann für Unternehmen zusätzlichen Aufwand bedeuten.
• Personalisierung: Ticket ist nicht übertragbar und nur mit amtlichem Lichtbildausweis gültig.
• Zusatzkosten: Fahrräder benötigen separate Tickets.
• Preissteigerung: Ursprünglich 49 Euro, jetzt 58 Euro – mögliche weitere Erhöhungen könnten folgen.

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